Neue Westfälische Zeitung (10/2004)

Bayerische Amerikaner - Markus Rill und Dennis Schütze tragen den
Nashville-Rock nach Gut Albrock

Um guten Country-Rock zu entdecken muss man nicht über den Großen Teich schauen. Es genügt schon ein Sprung über den Weißwurst-Äquator. Markus Rill (34) aus dem bayerischen Würzburg ist einer der authentischsten deutschen Country-Rocker. Am Freitag stand der Sänger und Gitarrist mit seiner überzeugenden vierköpfigen Begleitband auf der Bühne des gut besuchten Albrock-Cafes auf Gut Albrock. Im Fall von Markus Rill muss die Begleitband bestehend aus Andreas Reif (Bass), Jan Hees (Schlagzeug), Dieter Engelhardt (Gitarre) und Patrik Gröhn (Gitarre, Mandoline und Akkordeon) besonders erwähnt werden, weil sie einem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden musste.

Sein viertes, vor vier Monaten erschienenes Album "Hobo Dream", das auch im Mittelpunkt des Konzerts stand, hat Rill nämlich in der Country-Hochburg Nashville mit Musikern eingespielt, die zur Creme der Nashville-Szene zählen. "Als ich als kleiner Kraut zum ersten Mal dort ins Studio marschiert bin, hatte ich keine Ahnung, ob die Leute mich und meine Songs überhaupt akzeptieren würden", erzählt der Musiker. Aber die Sache sei dann optimal gelaufen, das Album sei durch und durch gelungen. Davon konnten sich die Musikfreunde im Albrock-Cafe überzeugen.

Im Vorprogramm von Markus Rill stand noch ein weiterer Roots-Rocker aus Würzburg. Gitarrist und Sänger Dennis Schütze (32), der früher in der Band von Rill spielte, präsentierte eine Auswahl eigener Songs, deren raue Schönheit sich vor den perfekten Meisterwerken von Markus Rill nicht verstecken musste. Im Juni veröffentlichte Schütze sein Debüt-Album "2174", das von der Musikkritik gelobt wurde und zu dem Markus Rill die Liner Notes verfasst hat.

Burkhard Battran