„Taste requires choice, and choice requires options.“
Archiv der Kategorie: Kunst
Foto/Buch: „Bitte nicht wegwischen“ – Jessica Wynne
Jessica Wynne ist eine US-amerikanische Fotografin. Mit „Do Not Erase“ veröffentlichte sie 2021 ihr erstes eigenes Fotobuch. Gezeigt werden mathematische Tafelbeschriftungen, Formeln, Rechnungen und Graphiken, aufgeschrieben und gezeichnet mit weißer und farbiger Kreide auf schwarzen und dunkelgrünen Wandtafeln. Nun erscheint das Buch in deutscher Übersetzung („Bitte nicht wegwischen“). Weiterlesen
Buch: „Wie überlebe ich als Künstler*in?“ – Ina Ross
Das Buch „Wie überlebe ich als Künstler*in?“ von Ina Ross erschien erstmals 2013 und wurde in der aktuellen Auflage (2022) erweitert. Der Untertitel lautet „Eine Werkzeugkiste für alle, die sich selbst vermarkten wollen“. Die Autorin ist Kulturwissenschaftlerin und lehrt Selbstmarketing in Saarbrücken und Berlin. Neu hinzugefügt wurden in der neuen Auflage die Themen: Crowdfunding im Abo-Modell, Nutzung von Plattformen wie z.B. TikTok, das Kapitel „Frauen und Kunst“ inkl. einiger aktueller Interviews mit weiblichen Akteuren. Weiterlesen
Cover/Foto: Jerry Reed (1971/72)
Wie der US-amerikanische Fingerpicker mit einer für ihn eigentlich untypischen Resonatorgitarre und Adidas-Turnschuhen an den Füssen auf einem Schaukelstuhl kippelt und sich mit gekreuzten Beinen locker an der holzbeschlagenen Wand einer alten Hütte abstützt. Im T-Shirt und mit einem alten Anglerschlapphut auf dem Kopf. Das dürfte schon eines der coolsten Albumcoverfotos der frühen 1970er sein („Ko-Ko Joe“, 1971), für mich jedenfalls.
Nur ein Jahr später erschien dann das Album „Best of Jerry Reed“ (1972), selber Hut, abartig entspannt, schaut sich Reed auf diesem Schnappschuss selbst gut gelaunt beim Gitarrespielen zu, Instrument mit Capo bestückt, Daumen der Zupfhand mit Thumbpick und man kann deutlich erkennen, dass er gerade den Ringfinger zum Anschlag nutzt. Nicht gerade die klassisch gepflegte Spielhaltung, aber egal. Der Mann war naturcool, komplett bei sich, selbst als Schauspieler in Highway-Komödien wie „Smokey and the Bandit“ spielte er keine Rolle, sondern immer nur sich selbst. Was’ne Type!
Über die Aufgabe eines Musikers
„[…] Being a musician or an artist, the job is not making the best art, that you can make, that’s not the job, the job is sharing your journey trying to make the best art that you can make. And that is such an important distinction. […]”
Chet Faker, Tape Notes Podcast
Video: „Album of the Year Acceptance Speech (2022)“ – Jon Batiste
„I believe this to my core: There is no best musician, best artist, best dancer, best actor. the creative arts are subjective and they reach people at a point when they need it most. […] I just put my head down and I work on the craft everyday. I love music, I’ve been playing since I was a little boy, it’s more than entertainment for me, it’s a spiritual practice. […]“
Fotos: Vernissage „Ines Schwerd“, Spitäle (2021)
Video: „Vom Lebensgefühl eines Glückssuchers“ – Ines Schwerd
Musik: Hetzel | Schütze | Chiko U, Fotos: Ines Schwerd; Cut, Edit, Video: Dennis Schütze.
Ausstellung: Spitäle | Alte Mainbrücke | Würzburg, 02-24. Oktober 2021.
Tour: Cottbus (2021)
Die Geschichte der Schröder-Lampe
von Marlene Hübler geb. Schumacher (Tochter von Max Schumacher)
Sie haben meine Nichte nach dem Erfinder der Schröder-Lampe gefragt. Ich nehme dies gern zum Anlass aufzuschreiben, was mir als Tochter noch in Erinnerung ist. Doch zuerst mal die Daten meines Vaters: Max Schumacher, geboren am 11.11.1885 in Lotha, Chile. Er studierte in Deutschland Bildhauerei, betätigte sich aber auch als Architekt, beschäftigte sich sehr viel mit Formgebung (die Firma Wehag fabrizierte die von ihm entworfenen Türklinken) und er war Er-finder vieler Patente. Seine umfangreichste Erfindung ist die heute bekannte Stromschiene. Er war deren Urheber, leider nicht ihr Nutznießer. Er hat an dieser Erfindung viele Jahre gearbeitet. Doch zurück zur Lampe: Sie kam so zustande:
In der Vorkriegszeit war mein Vater in Geschäften unterwegs und sah in der Innenstadt Berlins einen Lampenladen, der ihn interessierte. Dem Inhaber, einem Herrn Schröder, sagte er unverblümt etwa Folgendes: „Ihr Laden sieht so aus, als wollten Sie gern, könnten aber nicht so recht.“ Dieser Helmut Schröder nahm die Äußerung humorvoll hin und erklärte, dass er den Laden erst kürzlich eröffnet habe. Die beiden kamen so ins Gespräch und dabei stellte sich heraus, dass Helmut Schröder noch zwei Brüder hatte. Beide saßen in Lobenstein, Thüringen. Einer von ihnen, Werner Schröder, besaß dort eine Metallwarenfabrik. Dies nahm mein Vater zum Anlass dem Ladenbesitzer einen Vorschlag zu machen, der etwa so aussah: Ich werde Ihnen eine Lampe entwerfen, die ganz und gar aus Metall herstellbar ist, sodass sie in der Firma ihres Bruders fabriziert werden kann. Sie wird außerdem so konstruiert sein, dass sie sich auseinandernehmen und, stapelbar, in großen Kartons verpackt leicht verschicken lässt. Etwa 20 Stück pro Karton. Und so, von sich selbst angespornt machte mein Vater sich an die Arbeit und entwarf jene Schreibtischleuchte, die unter dem Namen Schröder-Lampe damals den Markt erobert hat. Außerdem bestimmte mein Vater die Farben. So erschien die Lampe in weiß, grün, dunkelrot, beige, gold und silbern. Weiterlesen