„Täglich versagen wir, machen irgendetwas Dummes und Fehler. Wir wissen, wie das Leben sein könnte, wie wir selbst sein könnten, und trotzdem erreichen wir nie das Ziel. Wir streben nach ganz oben und stürzen immer wieder ab. Zwischen diesen Polen, irgendwo zwischen Traum und Scheitern, bewegen wir uns durch unsere Existenz. Wohl wissend, dass die Realität unserer Vorstellungskraft immer unterlegen sein wird. Trotzdem versuchen wir es stets auf‘s Neue. […]
Gelingen ist nämlich ausgeschlossen. Die Schönheit liegt vor allem im Scheitern. In der Unvollkommenheit aller Versuche, aller Resultate. Gerade das macht den Menschen zum Menschen: scheitern. Tanzen, straucheln, fallen und anschließend eine Ode schreiben. Möglichst stilvoll, wenn’s geht.“
Marian Donner: „Das kleine Buch der Selbstverwüstung. Warum wir mehr stinken | trinken | bluten | brennen und tanzen sollten“ (2020), S. 123