Essay: Instrumentalunterricht als Personal Coaching (2)

Gemeinsamkeiten & Unterschiede
Die Modelle Lehrer/Schüler, Coach/Coachee bzw. Trainer/Klient haben Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Vorzüge und Einschränkungen, die im Folgenden herausgearbeitet werden sollen.

Verhältnis Meister/Lehrling, Lehrer/Schüler, Coach/Coachee bzw. Trainer/Klient
Es gibt einige klassische Verhältnisse zwischen Lehrendem und Lernendem, dazu gehört als archaisches Modell (z.B. aus dem deutschen Zunftwesen) das vom Meister zum Lehrling. Der Meister (von lat. magister) ist ein ‚Gelehrter’ oder wissenschaftlich, handwerklich oder künstlerisch ‚Gebildeter’. Traditionell hat er selbst eine Ausbildung als Lehrling bei einem Meister absolviert (Lehre, Examen), praktische Erfahrungen gesammelt (Gesellen- oder Wanderjahre, Lehraufträge) und höhere fachliche Prüfungen bestanden (Meisterbrief, Promotion) bestanden. Damit ist er befähigt Lehrlinge unter seine Obhut zu nehmen und in seinem Fachgebiet zu unterweisen.

Der Lehrling dagegen sucht sich im besten Fall seinen Lehrherrn. In frühen Zeiten wohnte er bei ihm, erhielt Kost und Logis und war für die Dauer der Ausbildung teil von dessen Familie. Weil er im Rahmen der Ausbildung eine Arbeitsleistung erbringt, war es später üblich, dass der Lehrling ein geringes Lehrgeld erhält. Nachfolgende Wanderjahre als Geselle ermöglichten Erfahrungen bei anderen Betrieben unter anderen Meistern an anderen Orten und öffneten so neue fachliche und persönliche Horizonte. Das Ende der Wanderjahre führte oft zurück zum Ort der Ausbildung, manchmal übernahmen ehemalige Lehrlinge die Betriebe ihrer vormaligen Meister. Mit diesem System wurde wertvolles theoretischen Wissen und Erfahrungswissen im engen Austausch an die nächste Generation weitergegeben. Festgeschrieben war dabei das klare hierarchische Gefälle zwischen Meister (oben), Geselle (mitte) und Lehrling (unten), darunter kamen nur noch Ungelernte und Aushilfen. Im deutschen Handwerk wurde dieses klassische und beständige Modell zum dualen Ausbildungssystem (Ausbildungsbetrieb, Berufsschule) weiterentwickelt und hat bis heute weitestgehend Bestand.

Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler im Rahmen von privatem Unterricht ist freiwillig, individuell und hat meist eine begrenzte Dauer. Das Interesse am Erlernen eines Musikinstruments ist meist privat und persönlich motiviert und nur in seltenen Fällen als Ausbildung für eine weitere berufliche Karriere angelegt. Deswegen ist das Verhältnis weniger umfänglich und komplett. Gewöhnlich finden Treffen wöchentlich in kleinen Gruppen oder als Einzelunterricht statt. Es kann zusätzliche wöchentliche Treffen für Ensemble, Orchester oder Chor geben. Für seine Leistungen erhält der Lehrer meist mittlere Stundenhonorare oder einen festen monatlichen Betrag.

Der Lehrer hat gewöhnlich ein Fachstudium an einem Konservatorium oder einer Hochschule für Musik absolviert und einen Abschluss als Diplommusiklehrer oder Diplommusiker. Meist hat er selbst bereits Unterricht bei verschiedenen Lehrern, Hochschuldozenten und Professoren erhalten, hat Meisterkurse besucht, Konzertprogramme erarbeitet und Prüfungen bestanden. Im Rahmen eines Studiums werden auch Grundsätze des Instrumentalunterrichts vermittelt, eine eigenständige Weiterbildung des Lehrenden durch Sichtung neuer Literatur und Methoden ist jedoch in modernen Zeiten unerlässlich.

Bei kurzfristigen Unterrichtsverhältnissen (1-2 Jahre) oder in kleinen Gruppen werden Anfängern Grundkenntnisse vermittelt (Spieltechnik, Notenlesen, Rhythmik). Weiterführender Unterricht findet zumeist in Einzelstunden statt und umfasst Technik, Etüden, Repertoire, aber auch Ansätze von Stilkunde, Gehörbildung, Musikgeschichte und Musiktheorie. Der Lehrer ist hier zugleich Lehrmeister, Mentor und Partner, leitet die Ausbildung, sollte aber im besten Fall auch auf den Schüler eingehen, das Lehrtempo nach dessen Fähigkeiten ausrichten und dessen Interessensgebiete in den Unterrichtsinhalt einfließen lassen. Die Kunst des Lehrens ist es den Schüler dort abzuholen, wo er steht und ihn auf eine anregende Reise mitzunehmen, auf der ganz nebenbei neue Stile und Stücke, Techniken und Klangsprachen erfahren werden und so ein umfassende Entwicklung zu ermöglichen, bei der am Anfang noch nicht klar ist, in welche Richtung sie führen wird. Unterrichtsziele werden zwar zu Beginn ausgetauscht, sollte aber immer wieder angepasst, notfalls auch gekippt werden können, wenn sich andere, für den Schüler interessantere Themengebiete eröffnen. Diese musikpädagogische Planungsunsicherheit ist eine dauerhafte Herausforderung für den Lehrer, der dem Schüler ja fachlich voraus sein sollte (technisch und theoretisch wird er das auch meistens sein) und deswegen immer hellhörig, wach und agil sein muss um nicht irgendwann als altmodisch und unbeweglich dazustehen.

Das Verhältnis von Coach zu Coachee bzw. Trainer zu Klient ist zielgerichtet und zweckgebunden. Der Klient (von lat. cliens: „Anhänger, Schützling, Höriger“) ist Auftraggeber und Leistungsempfänger. Im Gegensatz zum Lehrling oder Schüler zahlt er gehobene Stundensätze und erwartet dafür eine entsprechende, messbare Gegenleistung.

Ziele werden zu Beginn der Zusammenarbeit ausdrücklich besprochen und festgelegt, die entsprechende Vorgehensweise bestimmt, in einem Arbeitsplan manifestiert und im weiteren Verlauf bei regelmäßigen Treffen unter Aufsicht und mit Unterstützung des Trainers abgearbeitet. Sind die Ziele erreicht, war die Zusammenarbeit erfolgreich und kann beendet werden oder es werden neue Ziele festgelegt.

Jeder darf sich als Coach bezeichnen. Eine offizielle Ausbildung oder gar ein Studium zum Coach gibt es in Deutschland nicht. Stattdessen existieren alleine in Deutschland über 20 verschiedene Coaching-Verbände die eine sog. Zertifizierung als Qualitätsnachweis ausstellen. In der Kritik steht die Verbreitung der sog. „Selbst-Zertifizierungen“. Seriöse Coaches haben oftmals berufliche Hintergründe z.B. in den Feldern Leistungssport, Psychotherapie, Betriebwirtschaft und verschiedene Zusatzausbildungen, die von Ernährungsberatung über Yoga bis zur Gesprächstherapie reichen können. Gebucht werden sie meist auf persönliche Empfehlung, aufgrund von Erfahrungen und vorhandener Referenzen. Die Aufgabe des Coaches ist es den Klienten auf dem Weg zum Erreichen seines Ziels mit Rat und Tat zu unterstützen. Wichtigstes Instrument ist dabei das sog. Coaching-Gespräch, das unterschiedlich angelegt sein kann. Das Hauptanliegen besteht darin, den Klienten durch Feedback, Training und Beratung in die Lage zu versetzen, sich selbst zu organisieren (Prinzip der Selbststeuerung). Das umfasst die Schritte der autonomen Zielsetzung, der selbstständigen Planung und Organisation bis hin zur Selbstkontrolle (Ergebnis- und Fortschrittskontrolle) im Hinblick auf die Umsetzung der selbst gesetzten Ziele. Fortschritte, Zwischen- und Endergebnisse werden gemessen und wenn möglich empirisch aufbereitet und analysiert. So sind, wie bei wirtschafts- oder sportwissenschaftlichen Studien, kleinste Schwankungen oder Tendenzen erkenn- und interpretierbar. Gerade im Health- und Fitness Coaching sind solche analytische Herangehensweisen heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Detaillierte Datenerfassungen verleiten allerdings Coach und Klient dazu das große Ganze (abseits der formulierten persönlichen Ziele) aus den Auge zu verlieren.

Zielsetzung
Bei dem Verhältnis Meister/Lehrling vertraut sich der Lehrling seinem Meister über einen längeren Zeitraum (meist mehrere Jahre) voll und ganz an. Ausbildungsdetails werden selten detailliert besprochen. Der Lehrling erwartet eine umfassende und zeitgemäße berufliche Ausbildung, die ihn zur Ausübung eines Erwerbsberufes befähigt. Er muss für diese Ausbildung nichts bezahlen. Weil er im Rahmen der Ausbildung bereits einfache Arbeit verrichtet, bekommt er ein geringes Lehrlingsgehalt, darüber hinaus evtl. noch Sachleistungen (Arbeitskleidung, Kost, Logis).

Einen privaten Instrumentallehrer suchen sich der Schüler oder dessen Eltern selbst aus. Im besten Fall vereinbart man Probestunden bei verschiedenen Lehrern und wählt denjenigen, der am besten zum Schüler passt, dabei spielen Qualifikation des Lehrers, eigene Vorlieben, aber auch persönliche Sympathien eine wichtige Rolle. Oft können Anfänger eine Zielsetzung nur sehr allgemein formulieren, es geht erstmal darum instrumentaltechnische und musikalische Grundfähigkeiten zu erlernen, dazu gehören fundamentale Spieltechniken, Haltung, Noten- oder Tabulaturlesen, Tonleitern, Übungsstücke, Zusammenspiel etc. Hierbei überlässt der Schüler viele wesentliche Entscheidungen dem Lehrer und seiner Expertise. Bei Fortgeschrittene Schülern können in höherem Maße eigene Wünsche und Vorstellungen in den Unterrichtsverlauf eingebracht, Stücke oder Techniken vorgeschlagen werden, die näher betrachtet werden sollen. Dabei gibt es eine gehörige Bandbreite: Einerseits Lehrer, die streng nach Lehrmethoden oder Lehrplänen vorgehen, andere, die flexibel auf Schülerwünsche eingehen, diese dankbar aufnehmen und für den Unterricht nutzbar machen.

Gewöhnlich besteht kein Zeit- oder Notendruck, gleichzeitig viel gestalterischer Freiraum. Jeder Schüler hat sein eigenes Lern- und Übetempo, eigene Vorlieben und Interessengebiete. Falls der Lehrer dem nicht mehr nachkommen kann, darf der Lehrer auch mal gewechselt werden. Ein klar formuliertes Ziel (bis dahin, in dieser Zeit) besteht meist weder aus Sicht des Schülers, noch der des Lehrers oder der Eltern, solange der Unterricht Freude bereitet, interessant und anregend bleibt und es in maßvollen Schritten voran geht.

Beim Personal Coaching ist die Zielsetzung klar formuliert, teilweise auch zeitlich begrenzt (bis dahin muss das erreicht sein) und wird regelmäßig konkret, falls möglich mit empirischen Mitteln überprüft. Das können Zusatzausbildungen, Karriereschritte oder Gehaltserhöhungen sein. Beim Fitness Coaching geht es dagegen oft um körperliche Kondition, Körpergewicht, Körperfettanteil, Puls- und Blutwerte. Aufgabe des Coaches ist es den Klient durch die regelmäßigen Einheiten zu bringen, zu unterstützen und zu motivieren. Der Klient gibt die Verantwortung für die inhaltliche Ausrichtung und langfristige Wirkung an den Coach ab. Der soll mit seiner Erfahrung dafür sorgen, dass das Ergebnis stimmt und das Ziel erreicht wird, wenn der Klient seine Vorgaben ordnungsgemäß erfüllt. Die Überprüfung der eigenen Leistung durch Zwischenergebnisse und präzise empirische Messungen sind die Methode die persönlichen Fortschritte zu dokumentieren und sich (und anderen) zu beweisen. Der Klient will sich nicht nur schlanker fühlen, er will wissen wie viel Gramm er sich in welchem Zeitraum wegtrainiert hat. Ist das Ziel erreicht, war der Coach erfolgreich und erfüllt als Dienstleister einen nächsten Arbeitsauftrag.

Prozess & Entwicklung
Das Ausbildungsmodell Meister/Lehrling ist langwierig, ganzheitlich und umfasst Wochen, Monate und Jahre. Unterwiesen wird in Theorie und Praxis von einfachsten, allgemeinen Aufgaben (Sauberkeit, Ordnung, Pünktlichkeit) bis zu speziellen fachspezifischen Arbeiten. Unterwiesen wird dabei nicht nur vom Meister selbst, sondern auch von Gesellen, anderen Lehrlingen und Berufschullehrern. Am Ende der Ausbildung hat der Lehrling zusätzlich zu Theorie und Praxis auch schon erste Erfahrungen im Arbeitsalltag, Umgangsformen und besonderen Problemlösungen gemacht.

Das Unterrichtsmodell Lehrer/Schüler ist temporär angelegt, kann im besten Fall jedoch Jahre andauern. Es hält so lange wie der Schüler gerne zum Unterricht kommt um zu lernen.

Die Treffen finden in aller Regel wöchentlich statt. Der Lehrer unterweist den Schüler, erklärt neue Inhalte, demonstriert sie, portioniert sie, stellt Hausaufgaben und überprüft diese beim nächsten Treffen. Tätigkeiten wie Üben, Wiederholen, Spielen finden größtenteils nicht im Unterricht, sondern in eigenständiger Arbeit beim Schüler daheim statt und erfordern daher einen gewisses Maß an Selbstdisziplin und Beständigkeit (bzw. bei Kindern die unterstützende Mithilfe von Eltern). Das Lernen ist langsam, graduell und explizit, einzelne Passage müssen oft wiederholt und automatisiert werden, flüssiges Notenlesen und Orientierung auf dem Instrument muss über lange Zeiträume entwickelt werden. Nicht jede kleinste Aufgabe ist von Lehrerseite sofort begründbar, nicht jeder Fortschritt messbar. Die Zusammenarbeit erfordert grundsätzliches Vertrauen in die musikpädagogische Idee des Lehrers. Erst Monate, teilweise Jahre später erschließen sich dem Schüler bestimmte Lehr- und Lernmethoden. Das Lernziel (Instrument erlernen) wird gleichzeitig nie und immer erreicht. Weder der Schüler noch der Lehrer sind aber in ihrer individuellen Entwicklung jemals fertig oder vollendet.

Beim Modell Coaching ist das Ziel klar formuliert und eingeschlagen wird naturgemäß der kürzeste Weg, weil die Klienten schnell am Ziel ankommen wollen. Man wählt einen Trainer, der diesen Weg bereits mit anderen gegangen ist und repräsentative Erfolge vorweisen kann. Gerne greift man dabei auf Tricks und Abkürzungen zurück, lässt sich bei unangenehmen Aufgaben extern unterstützen. Man will am Ziel ankommen, nicht lange unterwegs sein. Weil Klienten, insbesondere beim Fitness Coaching, selbst bewusst ist, dass sie nicht die entsprechende Disziplin aufbringen, auch wenn sie in etwa wissen, was sie machen sollten, kommt dem Coach auch die Aufgabe zu für die gutgelaunte Erfüllung des Maßnahmeplans zu sorgen. Falls die Dinge nicht so laufen wie geplant, muss er aber auch Erklärungen und alternative Weg zum Ziel anbieten können. Als Dienstleister kann der Coach jedoch auch nicht jede Wahrheit ungefiltert aussprechen, einige Dinge müssen womöglich schön geredet werden oder unausgesprochen bleiben. Einerseits hat er ein Interesse, dass die Latte für das vereinbarte Ziel nicht zu hoch liegt, damit es auch erreicht werden kann und er als erfolgreicher Trainingsplaner aus dem Prozess hervorgeht. Andererseits sollte der Weg zum Ziel auch nicht zu kurz angelegt sein, denn er wird nur so lange bezahlt bis das Ziel erreicht ist, danach ist seine Aufgabe vorerst erfüllt. Die schwierige Situation des Coaches besteht darin, dass er vollstest Verständnis für seinen Klienten aufbringen muss (er wird gut dafür bezahlt), im Gegenzug aber nicht auf vollstes Verständnis von Seiten des Klienten hoffen kann, denn er befindet sich durch das maßgeschneiderte Konzept in einer Abhängigkeit, die seine Machtposition untergräbt. Idealerweise sollte der Klient während des Prozesses die Fähigkeiten erlangen eigene Ziele selbst formulieren und einen gangbaren Weg zu entwickeln diese im Alleingang umzusetzen. Nicht immer sind eigene Wünsche und Ziele aber tatsächlich durch programmatische Schritte erreichbar, oft gehören auch Zufall und Glück dazu und die lassen sich nicht planen. Wünsche und Ziele können sich im Verlauf eines Prozesses auch verändern, vielleicht werden sie zweitrangig, andere Dinge oder Menschen erscheinen auf einmal wichtiger. Bei weitreichenden, persönlichen Veränderungen ist das Modell Coaching in seiner Zielsetzung zu kleinkalibrig, punktuell und unflexibel. Oft werden mit den formulierten Zielsetzungen auch grundsätzliche Unzufriedenheiten und Missstände überdeckt oder verlagert, die nicht mit einfachen Maßnahmen gelöst werden können.

Ziel
Das Ziel beim Modell Meister/Lehrling ist es durch eine umfassende Ausbildung den Aufgaben und Herausforderungen einer nächste Karrierephase gewachsen zu sein. Mit dem Ende der Ausbildung und einer bestandenen Abschlussprüfung ist der Beweis dafür erbracht und wird auch öffentlich bekundet und anerkannt. Vom Lehrling wird man zum Gesellen, vom Gesellen zum Meister und wenn man als Meister neue Lehrlinge ausbildet, schließt sich der Kreis.

Das Modell Lehrer/Schüler geht von der Idee des lebenslangen Lernens aus, deswegen können nur vorübergehende Lernziele erreicht werden, es gibt danach immer noch Inhalte, die man nicht kennt oder beherrscht. Das gilt sowohl für den Schüler, als auch für den Lehrer. Der Schüler kann sich bei Bedarf neue Lehrer suchen, der Lehrer wird neue Schüler finden. Zusätzlich lernt nicht nur der Schüler vom Lehrer, sondern auch umgekehrt der Lehrer vom Schüler. Mit jeder Unterrichtsstunde sind beide um eine Erfahrung reicher.

Beim Modell Coach/Coachee oder Trainer/Klient ist das Ziel von vornherein konkret und fassbar. Es kann vermeindlich mit Disziplin und Ausdauer erreicht werden, auf dem Weg wird der Klient aktiv vom Trainer unterstützt. Das Trainingsprogramm bietet Ordnung und Struktur, eine langfristige Perspektive und unerwartete Entwicklungen, die die eigene Vorstellungskraft übertreffen, sind bei diesem Modell nicht vorgesehen.

Schlussteil (3) folgt.

2 Gedanken zu „Essay: Instrumentalunterricht als Personal Coaching (2)

  1. Um mal als dein „Lehrling“ zu sprechen, ich kann das nicht nachvollziehen dass mein „Lehrlingskollege“ zuhause nicht übt! Nur so kann ich meine Übungsstücke doch vertiefen/erlernen. Ich kann doch meinen Musiklehrer nicht dafür veratnwortlich machen wenn ich die Stücke nicht spielen kann!
    Ich bin selbst Handwerksmeister und dürfte Azubis ausbilden, habe ich auch schon gemacht. Ich hatte auch schon Lehrlinge die ihre Aufgaben nicht geübt haben. Da gab es eine ordentliche Standpauke. Die Eltern wurden zitiert und manch einer war für diese Ausbildung einfach nicht geeignet/zu faul.
    Auch meine Zeit ist knapp bemessen. Manche Tage komme ich wenig zum Üben, dafür andere Tage mehr. Aber ohne? Geht nicht!
    Dann soll er es halt lassen!
    Dennis so wie ich dich kennen gelernt habe, bist du ein Meister der auch einen Erfolg von seinen Lehrlingen sehen möchte. Oder schätze ich dich da falsch ein?
    Für mich ist dein Unterricht immer eine Bereicherung!!!

    Danke Meister 😉

    • @Robbi: Danke für den leidenschaftlichen Kommentar!

      Für den Meistertitel fehlen mir dann doch noch ein paar höhere Weihen. Immerhin habe ich mehrere gründliche Ausbildungen absolviert, Gesellenstücken erstellt, Wanderjahre erlebt und vielfältige praktische Erfahrungen gemacht.

      Eines war aber auf allen Ebenen klar: Mit Liebe zur Sache, Leidenschaft, Neugier, Risikobereitschaft und dem Willen zur Veränderung kann man sehr weit kommen. Ob mit oder ohne Meister, Lehrer oder Coach. Der Rest findet sich.

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