Der Journalist und Familienvater Jörg Thomann in der Midlife-Krise: Statt Frau und Kinder zu verlassen und sich einen schnellen Sportwagen zuzulegen, entscheidet er sich zu einem sehr persönlichen Projekt. Der FAZ-Schreiber will mit etwas Verspätung versäumte Erlebnisse seiner verflossenen Jugend nachholen.
Dazu muss er Schlittschuhlaufen lernen, er geht zum Fußballtraining, lernt Gitarre spielen, will in einer Band singen, nimmt Tanzstunden, lässt sich in einem Crashkurs zum Cocktailmixer ausbilden, belegt einen Benimmkurs, lässt sich im Schwimmbad das Kraulen beibringen, wandert mit Pfadfindern, baut mit seinen Töchtern einen Drachen etc.
Der Autor schreibt routiniert, zugänglich und amüsant. Als Middleager kann man einige seiner unerfüllten Sehnsüchte gut nachvollziehen. Der individuelle Trip durch diverse Soziotope ist anregend, unterhaltsam und leicht zu lesen, einige Episoden schürfen gar tiefer und lassen den Probanten einiges über sich selbst und seine Vergangenheit erfahren. Insgesamt ist das Buch ein gelungenes Plädoyer dafür seinen Sehnsüchten zu folgen, offen zu sein und lebenslang zu lernen. „Für Neues ist es nie zu spät!“
Das Taschenbuch erscheint bei Bastei Lübbe, hat 256 Seiten und kostet 8,99 Euro.
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