Hatte mir gar keinen Wecker gestellt, bin aber trotzdem sehr früh aufgewacht und das war auch gut so. Konnte mich sortieren, bin nochmal alles durchgegangen, habe gepackt und nochmal umgepackt, hat alles gerade so in die Rucksäcke gepasst, dann von Hostel auschecken, Auto nochmal volltanken und ab die Post zum Flughafen. Es regnete in Strömen, bin aber gut durchgekommen und war zwei Stunden vor Abflug am Schalter. Da standen bereits ca. 25-30 Leute vor mir an und es ging nichts voran, langsam sprach sich herum, dass es Verzögerungen gäbe und zwar wegen schlechten Wetters, so schlimm war es draussen aber nun auch wieder nicht gewesen. Ich war ja erst mal nach Dallas gebucht, vielleicht tobte da ein Unwetter oder auf dem Weg dahin. Für die nächste Zeit ging erst mal gar nichts, alle 15 Min wurde vor mir ein Passagier angefertig, es war offensichtlich, dass am Schalter umgebucht wurde und alternative Routen gecheckt wurden. Ich wartete ungelogen 2h, der geplante Flieger war gar nicht gestartet, als ich endlich an der Reihe war, war klar, dass auch für mich umgebucht werden musste. Ich deutete freundlich an, dass es schon wichtig wäre, dass ich weiter komme, wollte ja eigentlich noch nach Hause nach Europa. Die Dame bot mir einen Flug nach Philadelphia und dann weiter über London nach Frankfurt an, Ankunft in Frankfurt 17:00 am Folgetag. Ich sagte, das wäre leider nicht so optimal, ob es nicht noch eine Alternative gäbe, auch wenn es knapp wäre, ich wäre ein schneller Läufer. Da suchte die kompetente Dame einen Flug, der in 30 Min nach Newark abflog, wenn es nicht klappen würde, sollte ich einfach wieder kommen, zu ihrem Kollegen meinte sie: „He’s young, we can give it a shot“. Ich war auf einen anderen Anbieter umgebucht worden (United statt AA), die waren nicht gerade begeistert, als ich in letzter Sekunde um die Ecke gerannt kam, aber ging alles gut, der Self-Check-In winkte mich durch, dann schnell Security und ich saß im Flieger nach Newark. Dort kam ich 20 Min zu spät an und hatte nur noch 15 Min. um zum Bording ans richtige Gate zu kommen. Beim Aussteigen drängelte ich mich etwas forsch durch die Reihen der Passagiere, war schnell im Terminal und rannte zum Gate. Als ich ankam, war ich wieder mal buchstäblich der allerletzte, der an Bord ging, hoffte inständig, dass in der kurzen Zeit auch mein Gepäck umgeladen werden konnte.
Dann weitere knappe 7h durch die Nacht und über den Nordatlantik, konnte etwas schlafen, aber nicht sehr gut. Weil es über Newark ein kürzerer Weg ist und der Anschluss so knapp war, hatte ich im Vergleich zu meinem ursprünglichen Zeitplanung nur ca. 35 Min Verspätung. Es sah so aus, als ob ich meine Verbindung mit fester Uhrzeit und Zugbindung noch erreichen würde. Und hier nun mal ein Hoch auf die sprichwörtliche, deutsche Effizienz. Als ich mit dem Bus im Terminal war, dauerte das automatisierte Einreisungsprozedere inkl. Passkontrolle und Fotoknips ca. 12 Sekunden, danach musste ich noch kurz beim Gepäckband warten, mein Rucksack war dabei und noch dazu ziemlich am Anfang, Zollkontrolle fiel heute anscheinend aus, ab durchs grüne Tor, war auch tatsächlich unter dem Freibetrag, und ich war draussen. Die Zeit reichte sogar noch um mir einen kleinen Frühstückssnack (Gruss an Bernhard und Gerhard an dieser Stelle) zu kaufen (und zu verzehren), dann rollte der Zug im Fernbahnhof ein. Ich rein, Zug los, mitten durch den blühenden Spessart und ins sonnendurchflutete Maintal, herrlich, warum wollte ich hier nur weg? In Würzburg raus, bin dann noch schwer beladen vom Bahnhof nach Hause gewankt, Wohnungsschlüssel passt noch (puh!), keiner da, abladen, tief einatmen, ich hab’s geschafft, ich bin wieder daheim angekommen. Home sweet home.
„Warum wollte ich hier nur weg?“ geht mir nach Fernreisen auch immer so. Aber wenn man dann wieder eine Weile hier ist, dann …
Meine Liebste sagt: „Ich verreise wirklich sehr, sehr gerne, ich komme aber auch immer sehr, sehr gerne wieder nach Hause“.
So soll es sein.
Runde sache
Bis zum letzten Augenblick Stress. Es sollte wohl so sein!
Ja dann: Gute Erholung!
congrats & welcome home
Oh Mann, und jetzt bist Du schon wieder zuhause. Dein Itinerary klang wirklich beeindruckend, und natürlich könnte man auch ein bisschen Fernweh bekommen. Da wir momentan keine so großen Reisen machen, muss ich wohl ersatzweise eine neue DVD-Staffel von „Treme“ reintun, um dem so nah wie möglich zu kommen – New Orleans, its people and its music after Hurricane Katrina.
Welcome home, mate, Thomas
@Thomas: Danke für den freundlichen Kommentar und willkommen auf diesem Blog. „Treme“ ist sicher eine gute Wahl, habe ich mir auch schon vorgenommen, musste mich aber erst durch „Nashville“ kämpfen (auch gut). Laissez les bon temps rouler!