„Der kleine Fup“ ist eine Sammlung von Miniaturen, die im Laufe der letzten Jahre unter der Überschrift „Berliner Szenen“ im Lokalteil der Tageszeitung taz erschienen sind. Klaus Bittermann erzählt darin von kleinen, humorvollen Begebenheiten, die ihm und seinem Sohn in ihrem Alltag im Kiez zustoßen. Das Büchlein ist eingeteilt in zwei Abschnitte: „Der frühe Fup – Episoden aus der geheimnisvollen Welt eines 3 bis 5-jährigen“ und „Der späte Fup – Episoden aus dem wilden Leben eines 6 bis 7-jährigen“. Es geht darin um Kindergarten, Schule, Hort, Hausaufgaben, Sportunfälle, kleine Verletzungen, Auseinandersetzungen, Diskussionen, kleine Streits & Versöhnung, Spaziergänge, Galeriebesuche und skurrile Begegnungen aller Art. In den Betrachtungen spielen auch Fußballtrikots, Sammelkarten und Fidget-Spinner eine Rolle.
Bittermann berichtet von diesen Dingen aus der Ich-Perspektive und in seinem etablierten persönlichen Schreibstil. Er ist Fups Vater und Erzieher, aber hier vor allem aufmerksamer Chronist von typischen und vielleicht gerade deswegen bemerkenswerten Begebenheiten und Dialogen. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft treffen Vater und Sohn auf Freunde und Bekannte, Galeristen und Autoren, Spätibetreiber und Imbissbudenbesitzer, sie besuchen Ausstellungen und Demos, zum Teil prallen weit auseinander liegende Kulturen und soziale Milieus aufeinander. Mittenmang der ahnungslose und neugierige Fup, der versucht sich seinen eigenen Reim darauf zu machen und dabei wohlwollend vom Vater begleitet wird.
„Der kleine Fup“ ist eine amüsante Gesellschaftsbetrachtung aus ungewöhnlicher Perspektive. Vätern und Müttern dürfte einige der Szenen bekannt vorkommen, weil sie sie wohl mit eigenen Kindern in ähnlichen Varianten durchgespielt haben. Bittermanns große Stärke ist es diese Erlebnisse amüsant und lehrreich zu verdichten. Die Miniaturen sind meist nur 2-3 Seiten lang, pointiert formuliert, lassen sich flott lesen und haben dennoch einen erkennbaren literarischen Anspruch: Sie sind mit viel Feingefühl komponiert, haben kein Wort zuviel und keins zu wenig.
Allen Eltern und Großeltern und denen, die es mal werden wollen dringend zur Lektüre empfohlen. Übrigens wegen der Kürze der Texte und der erzählerischen Leichtigkeit ein wunderbares Geschenk für gestresste Eltern mit chronischer Zeitnot.
Das Taschenbuch erscheint bei Tiamat in der Reihe Critica Diabolis, hat 152 Seiten und kostet 14 Euro.
hört sich witzig an, könnte die Vorstufe von „mein Leben als Mensch, dem Pubertier“ von Jan Weiler sein; aber halt wieder typisch hauuptstadtgroßmäulig berlinerisch übertrieben, dass das Kind nach seiner Kleinkindphase auch noch gegendert werden muss, und als Mädchen (…geheimnisvollen Welt einer 3 bis 5-jährigen…blinkblink) starten muss, um dann als 6 bis 7-jähriger Junge durchzustarten 🙂
@Bernhard: Danke, ist korrigiert. Bei dir kommt echt der Lehrer durch: Kleine Tipp- und Punktierungsfehler bei anderen werden sofort wahrgenommen und moniert. Passiert halt leider trotzdem, man kann nicht alles richtig machen.
Ist das Buch für dich interessant?
@Dennis stimmt fällt mir berufsbedingt schnell ins Auge; ich kann Fehler finden ohne den Text wahrzunehjmen 🙂 aber du hattest es ja auch gewünscht dass ichs sage, was ich tat und ich fands sowohl interessant als auch witzig.
@Bernhard: Ich hab kurz gebraucht, dann fand ich’s auch witzig. Ein Buchstabe war falsch im kompletten Text und du hast’s gleich gefunden. Ich wünschte ich wäre beim Korrekturlesen auch so effektiv. 😉