Ein idealer Tagesplan

Letzens sprach ich im Unterricht mit einer Schülerin darüber wie, wann und wie lange man am besten übt. Als Instrumentalpädagoge empfehle ich meistens 3-4 mal pro Woche (das ist realistisch) für 20-30 Minuten (das ist optimistisch), dabei unterscheide ich in Üben (Neues lernen, einüben, auswendig lernen) und Spielen (Erarbeitetes wiederholen, Repertoirepflege, rumprobieren). Während des Gesprächs stellte ich im Rückblick auf meine eigenen Arbeitsgewohnheiten fest, dass es für bestimmte Tätigkeiten günstige und ungünstige Tageszeiten gibt.
Um neue Inhalte zu erlernen muss ich nicht nur motiviert, sondern auch ausgeschlafen und frisch sein, daran arbeite ich also am besten vormittags oder am frühen Nachmittag. Wenn es um inspirierte und musische Momente geht, ist es gut, wenn man zuvor schon die lästigen Pflichten erledigt hat und Anspannung losgeworden ist, also besser abends oder sogar nachts, dann wenn der Intellekt nicht mehr alles kontrolliert und die Intuition unterschwellig übernimmt. Als ich darüber so nachdachte, kam mir die Idee wie wohl ein idealer Tagesplan aussehen würde, wenn man alle Dinge, die man gerne machen würde, möglichst günstig über den Tag verteilen könnte. Hier ein erster Entwurf, Vorschläge werden dankbar angenommen.

Nachtruhe mit ca. 7½h Schlaf
07:00 Aufwachen, Aufstehen, Anziehen,
07:10 Frühsport, kleine Bewegungseinheit
07:30 Duschen, Frühstück, Zeitungslektüre
08:00 Tagesplanung, Emailcheck, Telefonate, Korrespondenz
08:30 Instrumentale Technikeinheit Klavier/Gitarre/Banjo
09:00 Freiraum: Singen, Spielen, Lesen, Musikhören
10:00 (Blog-)Artikel schreiben oder Aufnahmen planen/machen
12:00 Kochen & Mittagessen
12.45 Zeitungslektüre, Buchlektüre, kleine Bewegungseinheit
13.30 Post, Emailcheck, Telefonate, Korrespondenz
14.00 Artikel korrektur lesen & verbessern, Aufnahmen anhören & editieren
15.00 Repertoirepflege: Singen, Spielen, Lesen, Musikhören
16.30 Post, Emailcheck, Telefonate, Korrespondenz
17.00 Familie, Freunde, Sport
19.00 Gemeinsames Abendessen
20.00 Freizeit
23.00 Lesen & Bettruhe

9 Gedanken zu „Ein idealer Tagesplan

  1. allles individuell; bin kein fan von zu starrer struktur, wenn ich selbst planen kann, da ich beruflich genau das habe, also zu wenig sport, zu wenig übungszeit, ziehe es vor einzelne punkte exzessiv zu betreiben und dafür andere zu vernachlässigen, lese zurzeit bspw. so gut wie nicht is ne winterbeschäftigung für mich dafür momentan fast nur musik und sport machen….jeder wie er mag….

      • Aber, zuviel Disziplin, kann den kreativen Fluss auch stören, find ich jetzt und dann klingt es eben zu kontrolliert (mal rein auf das Singen bezogen) Wohingegen eine gewisse Disziplin beim Üben ja wieder notwendig ist. (Ein kleiner Drehkreisel in meinem Gedankenfluss entsteht…..)Das richtige Maß wird es wohl sein, aber dass ist eben auch eine Sache der Disziplin……wieder ein Drehkreisel….ach ich leg mich aufs Sofa….

        • Mal im Ernst: Ich glaube, wir leiden heutzutage nicht an zu viel Disziplin, sondern an zu wenig bewusst entschiedenen, selbstbestimmten Inhalten. Und da kann ein Plan manchmal hilfreich sein.

          Und die Geschichte von den Genies, denen alles ohne viel Zutun in den Schoss fällt war schon immer eine große Lüge.

          Gerade sichte ich die Spielmaterialien, die der junge Mozart mit vier Jahren durchgeackert und erdacht hat („Die Notenbücher der Geschwister Mozart“). Danach legst du dich nur noch auf’s Sofa, weil du nicht glauben kannst in welch zartem Alter der schon so fleißig und diszipliniert war. Es ist wirklich unfassbar.

    • Es ging mir um den idealen Plan (für mich, für einen produktiven Tag). Aber der beste Plan ist kein Plan, eh klar. Wusste auch schon Spider Murphy!

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