Hinter mir liegen arbeitsreiche Wochen und Monate, ein wilder Mix aus Unterricht, Produktionen, Engagements, dazu schulische Lernerei mit den Kindern und Baustellen in der erweiterten Familie. Viel Arbeit und Nerverei, wenig Bewegung oder Dynamik. Ist eine Aufgabe bewältigt, ein Problem gelöst, stehen bereits zwei oder drei neue an.
Seit September letzten Jahres arbeite ich als Musikpädagoge an der Berufsschule Ochsenfurt und unterrichte dort zwei Jahrgangstufen von angehenden Kinderpflegern in Musik und Musikerziehung. Das umfasst inkl. An- und Abfahrt zwei komplette Vormittage bis in den frühen Nachmittag. Eine herausfordernde und erfüllende Aufgabe, die aber mit Vor- und Nachbereitung auch Zeit und Energie kostet. Auch die häusliche Unterstützung der Kinder nimmt gerade im zweiten Schulhalbjahr immer mehr Zeit und Nerven in Anspruch: Abfragen, Exen, Schulaufgaben, dazu Referate, Ausflüge, Fahrten und eine abartige Flut an schulischen Mitteilungen und Terminen. Kreative Tätigkeiten wie Blogartikel schreiben oder an eigenen Songs oder Produktionen zu arbeiten fallen da immer öfter hinten runter.
Immer wenn sich eine Lücke auftat, konnte ich immerhin etwas weiter an meinem Album mit neuen, eigenen Songs arbeiten. Die Zeit dazwischen nutzte ich um Ideen und Parts für einzelne Songs zu entwickeln, die ich dann auch noch üben und erst zuletzt einspielen kann. Dieser zeitliche Abstand tut der Sache im Grunde ganz gut, weil man nicht die erstbeste Idee umsetzt, sondern eine Weile hin- und her probiert. Von den 12 Songs sind inzwischen ca. eine gute Hälfte fertig eingespielt und auch schon angemixt (erster Mix steht, aber noch nicht abgeschlossen). Alle akustisch angelegten Songs sind fertig, an den elektrischen wird noch gearbeitet, da steht mit Sicherheit noch ein Wochenende im Studio an, weil ich die ganz lauten E-Gitarrensachen nicht daheim einspielen will. Wird noch etwas dauern, aber ist auf dem Weg.
Außerordentlich ergebnisreich waren die Audio- und Video-Produktionen mit z.B. Sandra Buchner, Thilo Hofmann, Roland Völker, Doro T, Simon-Philipp Vogel, Mandy Stöhr etc. Auch einige eigene Videos für Musikstudenten oder DS konnte ich präsentieren. Zu meiner Freude sind zusätzlich die Zugriffszahlen einiger alter Tracks auf Streamingplattformen regelrecht explodiert. Was einerseits erfreulich ist, mir andererseits aber auch zeigt, dass es an anderen Orten wesentlichen mehr Interesse an meiner Musik gibt als an dem Ort an dem ich lebe.
Rückzugsraum ist in zunehmenden Maße das Radfahren geworden. Ca. zweimal die Woche erkunde ich bei Touren von ca. 40-60km Länge die Regionen um Würzburg. Mein Radius erstreckt sich von TBB über Wertheim, Zellingen, Arnstein, Dettelbach, Ochsenfurt und Giebelstadt und hat mir wunderschöne neue Perspektiven auf mein Umfeld eröffnet.
Sicher ist nun auch, dass ich ab Mitte August zusammen mit dem Würzburger Liedermacher Christof Balling eine dreiwöchige Reise nach Tansania, Afrika unternehmen werde. Ich bin im Rahmen eines Bildungsprojekts als Filmer, Fotograf und Blogger beauftragt die Reise zu dokumentieren. Die Vorbesprechungen waren umfangreich und langwierig, aber es gab auch viele Details zu regeln. Inzwischen sind die Verträge unterschrieben, Visa genehmigt, Tickets gebucht und Impfungen aufgefrischt. Die Reise wird auch auf diesem Blog dokumentiert, mehr darüber in Kürze in einem eigenen Artikel.
Nun ist immerhin der Notenschluss erreicht, das nimmt einigen Druck heraus und das bayerische Schuljahresende ist auch bald zu Ende. Mich erwartet Ende des Monats noch eine große familiäre Veränderung, weil ein enger Angehöriger in eine Alteneinrichtung nach Würzburg umzieht. Ich übernehme Um- und Einzug, wenn das geschafft ist, werde ich auch die erforderliche Betreuung übernehmen. Noch etwas mehr Verantwortung, aber eine, die ich ganz bewusst und zumindest zum Teil auch gerne annehme.
Ich blicke also auf ein anstrengendes Halbjahr zurück und weiß schon, dass mich ich ein noch viel anstrengenderes zweites Halbjahr erwartet. Wenn das keine guten Aussichten sind!
Sandra