Frankfurt – Dallas – New Orleans

Mein lieber Mann, das hat gerade nochmal hingehauen. Bei der Buchung der Tickets zum Flughafen Frankfurt hatte ich die Auswahl zwischen viel zu frueh und ganz schoen knapp, ich habe mich fuer die zweite Variante entschieden. In Wuerzburg fuhr der Zug puenktlich ab, auf der Strecke verlor er ein paar Minuten, dann bei der Ankunft am Flughafen merkte ich, dass ich noch zum Terminal 2 rueber musste und da wurde mir klar, dass das ziemlich eng werden wuerde. Bei meiner Ankunft am Check In der American Airlines wurde schon zusammengepackt: Der Check In sei bereits abgeschlossen. Ich holte kurz Luft und fragte dann ganz ruhig und freundlich, ob es vielleicht doch noch eine Moeglichkeit gaebe, ich haette auch nur Handgepaeck (was nicht ganz stimmte). Ich ueberreicht dem Verantwortlichen meinen Reisepass und siehe da: „Herr Doktor Schuetze, ich denke wir koennen da noch was arrangieren, ich muss sowieso zum Gate.“ Na wunderbar, wahrscheinlich zum ersten Mal, dass mir mein akademischer Titel einen Vorteil eingebracht hat. Im Turbo ging es zur Passkontrolle und Securitycheck, auf dem Weg dorthin wurden in Windeseile die Formalitaeten besprochen („Wer hat gepackt?“ etc.) und was soll ich sagen, ich habe als allerletzter geboardet, hinter mir fielen die Tueren ins Schloss und es ging los.
Der Flug hat sich dann ordentlich hingezogen, es waren knapp 12 Stunden nach Dallas, dort Baggage Claim, Immigration, Re-Check und zwei Stunden spaeter weiter nach New Orleans. Als ich ankam war ich schon ca. 20h unterwegs und entsprechend platt. Statt Taxi oder Shuttle, habe ich mich wieder Mal fuer das etwas langwierigere, aber guenstigere und begegnungsreichere oeffentliche Nahverkehrssystem entschieden. Ich kam ins Gespraech mit einigen anderen Passagieren, kein Wunder, ich war so ziemlich der einziger Weisse und fast schon sowas wie eine kleine Sensation. Alle waren sehr freundlich und neugierig (auch das Fahrpersonal!), sie fragten auf welcher Seite bei uns in Deutschland die Autos fahren, welche Sorte Fleisch wir essen und wie unsere Waehrung heisst. Ich gab bereitwillig Auskunft, absoluter Hoehepunkt war dann als ich einige der bunten Euroscheine auspackte, die Leute: Begeistert! Was fuer ein Hallo: „That’s your money? Looks like Monopoly to me, haha!“
Irgendwann musste ich dann um- und schliesslich auch aussteigen, eine sehr nette aeltere Jamaikanerin, die die ganze Zeit laecheld zugehoert hatte, wuenschte mir viel Glueck und Gottes Segen, vielen Dank dafuer, das koennen wir sicher alle gut gebrauchen. Ich lief danach noch eine ganze Weile durch die zusehends leerere Innenstadt Richtung Garden District zum Hostel, es war bereits 20.00 Ortszeit und nicht mehr viel los.
IMG_2405Es ging dann noch eine ganze Weile weiter durch dunkle, verlassene Strassen, es dauerte laenger als ich dachte bis ich endlich beim Hostel angekommen war. Check In und schnelles Sandwich von der naechsten Tanke, danach war ich „ready to hit the sheets“ und zwar im Achtmann(undfrauen)zimmer mit vier Etagebetten, ich habe geschlafen wie ein Baby. Kurz mal wach gegen 5:00, danach durchgeratzt bis 8:00 frueh. Dusche, lockeres Pancakefruehstueck im Hostel inkl. Erfahrungsaustausch mit einigen jungen Australiern, danach kurz sortieren und zu Fuss ab Richtung Downtown zur Public Library, wo es oeffentlichen Internetzugang gibt  (der Rechner im Hostel ist leider gerade noch defekt). Hier ein Bild vom Weg in die Stadt.
IMG_2409Es hat 27 C und ueberall stehen Palmen, ungewohnt hohe Luftfeuchtigkeit, fast schon etwas unangenehm, man kommt leicht ins Schwitzen. So, gleich ist meine Zeit am Rechner rum, morgen geht’s weiter. Meine erste offizielle Anlaufstelle ist jetzt gleich der Congo Square, ein aus musikalischer Sicht sehr besonderer Ort, check it out and stay tuned!

6 Gedanken zu „Frankfurt – Dallas – New Orleans

  1. Schön zu hören dass bei den ganzen Sturmwarnungen in Deutschland der „Herr Dr. Schütze“ gut angekommen ist.

    Kleiner Tipp: Ich könnte mir vorstellen, dass die Leute aus Dallas noch offenherziger sind, wenn du in einem Nebensatz erwähnst, dass du aus der selben Stadt wie Dirk Nowitzki kommst. 😉
    Studienkollegen haben mir erzählt das wäre der Türöffner Nummer 1 für einen Deutschen in Dallas 😉 Freibier inklusive.

    Ansonsten – Gute Reise

  2. …hehe habe mir gerade “ Der perfekte Wurf“ von german schnitzel reingezogen, btw echt sehenswert, so wie der abgefeiert wird kann ich mir das Denkens mein Vorredner gesagt hat;
    VODOO mart wie gei lis das denn, da seh ich Screamin Jay Hawkins vor Augen – hab fun Dr Music

    • @Axel: Bei Abflug war das Wetter noch ganz entspannt, quasi die Ruhe vor dem Sturm.

      Mitgenommen habe ich wie immer kein Instrument. Wenn mir was interesssantes ueber den Weg laeuft, kaufe ich vielleicht eines, habe aber nichts auf der Liste, bin ja inzwischen gut ausgestattet.

  3. @Dennis: Ob du wg. deines akademischen Titels so freundlich behandelt wurdest, wage ich zu bezweifeln (neid!), der Flughafenangestellte wollte evtl. nur höflich sein und die korrekte Anrede verwenden. Interessant, dass du den Doktor in den Reisepass hast eintragen lassen.

    • @Stefan: Man muss mit den Pfunden wuchern, die man hat. So oder so bin ich dankbar, das der freundliche Herr von American Airlines mir den Mitflug noch ermoeglicht hat. Ich war wirklich sehr spaet dran.

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