Video: Country Song Mashup

Unter dem Motto „Welcome to MASHville“ hat der amerikanische Mixer Gregory Todd (aka Sir Mashalot) sechs der aktuell erfolgreichsten amerikanischen Countrysongs zerstückelt und zu einem neuen Song re-kombiniert. Das Ergebnis wurde kürzlich als kommentiertes Screenshot-Video der DAW veröffentlicht Das erstaunlichste daran: Es passt alles nahtlos zusammen und klingt vollkommen organisch. Müssen sich Anhänger kommerzieller amerikanischer Countrymusik jetzt Sorgen machen? Was ist hier los? Werden wir alle nur von Musikproduzenten und -industrie verkackeiert? Und überhaupt, seit wann schreibt man Countrysongs bitte schön in der gitarrenunfreundlichen Tonart F-Dur? Das kann doch alles wohl nicht wahr sein, oder wie oder was jetzt? Bildet euch bitte selbst eine Meinung!

2 Gedanken zu „Video: Country Song Mashup

  1. Ich bin mir jetzt nicht sicher ob deine Frage ernst gemeint ist – ich antworte einfach mal ernst darauf 😉

    Ich hab mir die Originale kurz angehört und im Prinzip passiert ja nichts außergewöhnliches. Die Songs haben alle eine ähnliche Songstruktur und nutzen alle gängige Akkord-Reihenfolge in Dur. Sie sind in der selben Zeit, also Beats per Minute und dazu sind die Songs voller amerikanischer Plattitüden die aneinandergereiht halt funktionieren. Da die Tonarten variieren verschiebt er die Songs alle nach F-Dur, was man auch deutlich wahrnimmt, wenn man sich auf eine Spur konzentriert.
    Insbesondere „Drunk on you“ und „Chillin it“ klingen an manchen Stellen, als wäre sie ein Cover der Chipmunks 😉
    Auch die Sache mit den Intros und Gitarren Solos ist für mich jetzt nicht so einzigartig. Wenn man das mit gängigen Popsongs macht, die eben die Grundvoraussetzungen erfüllen (Bpm, Tonart) dann wird das immer klappen. Beispielsweise der „4-Chords-Song“ ( https://www.youtube.com/watch?v=oOlDewpCfZQ ) der „Axis of Awesome“ schlägt in die selbe Kerbe und ist dabei ebenso „erschreckend“ wie grundsätzlich falsch, weil eine Akkordfolge, die wiederverwendet wird ja nicht einen Text, eine Stimme oder ein Arrangement ersetzt. Eigentlich zeigt es nur, wie vielfältig Musik sein kann, auch wenn die selben Grundbausteine verwendet werden.
    Bei den oben verwendeten Songs wird lediglich aufgezeigt, dass ein Country-Song eine bestimmte Struktur und Thema haben muss um in Amerika erfolgreich zu sein. Würden die Damen und Herren ein weniger oberflächliches Themengebiet beackern, wären die Nummern sicher deutlich weniger erfolgreich.

    Da fällt mir auf – diese Unterhaltung hatten wir hier doch schon einmal =)

    • @Simon: Äh, die Fragen waren nicht ernstgemeint, der ironische Unterton kam anscheinend nicht rüber. Andere Möglichkeit: Mit Ironie rechnet man bei mir einfach nicht (was ich cool fände!).
      Du hast natürlich recht mit deinen Ausführungen. Erstaunlich ist aber natürlich, dass die verwursteten Songs alle in nur wenigen Monaten publiziert wurden und diese Ähnlichkeit bisher noch nicht so plakativ und unterhaltsam illustriert wurde.
      Man kann jetzt argumentieren, dass alles der gleiche Einheitsbrei und daher total austauschbar ist. Oder man konstatiert, dass die Auswahl zeitlich, stilistisch und geo-kulturell so eng abgesteckt ist, dass Ähnlichkeit zwischen den Musikproduktionen zu Tage treten muss, sonst wäre es ja von Haus aus Willkür und kein Stil.
      Bei beiden Sichtweisen muss berücksichtigt werden, dass es sich bei dem Mashup nicht um eine schnell zusammengestöpselte Collage handelt. Wie du schon erwähnt hast wurden, damit alles in sich geschlossen ist, Tonart und Tempi zum Teil erheblich korrigiert und zusätzlich mit vermutlich sehr hohem zeitlichen Aufwand Klangbausteinkombinationen zusammengepuzzelt.
      Mit dem entsprechenden Aufwand könnte man das mutmaßlich innerhalb jeder Stilistik ebenso machen, aufheulen tun dann immer nur die mit der Sache bestens vertrauten Puristen. Jetzt hat es halt mal die kommerzielle C&W-Musik getroffen, aber die hält das aus. Ich nehme an, die nehmen das mit Humor, was bleibt ihnen anderes übrig.

      Die Unterhaltung, auf die du dich beziehst, sind Kommentare zu meiner Rezension „Warum Hits Hits werden“. http://www.dennisschuetze.de/blog/2014/09/03/buchkritik-warum-hits-hits-werden-von-volkmar-kramarz/

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