Buch: „Das Mantra gegen die Angst“ von Helge Timmerberg

Der deutsche Hippiereisejournalist Helge Timmerberg ist inzwischen auch nicht mehr der Jüngste, geht stramm auf die siebzig zu, wird aber anscheinend nicht müde. Allein in den letzten Jahren veröffentlichte er fast jedes Jahr ein anderes Buch. Mehr und mehr erzählt der Märchenonkel Helge von sich und seinem Leben, die Kulissen sind freilich jedes Mal andere. Allerdings ist er immer noch ein guter Erzähler, es dreht sich zwar immer und jedes Mal um ihn und seine Sicht auf die Dinge, aber langweilig wird es selten. Er hat sich inzwischen darauf verlegt seine Anekdoten, Stories, Fabeln etc., ähnlich wie bei klassischen Erzählungen (1001 Nacht, Decamerone) in eine hübsche Rahmenhandlung einzubetten. So war das bei „Die Märchentante…“, so ist es auch wieder in „Das Mantra gegen die Angst“.

Helge ist bereit für alles und reist nach Kathmandu in Nepal um einen alten Reisegefährten und spirituellen Lehrer aufzusuchen. Von ihm erhielt er einst ein Mantra, das ihm bei der Bewältigung etlicher Ängste half, die er nacheinander und ausführlich beschreibt. Auf seiner Suche irrt er sieben Tage durch die laute, dreckige Riesenmetropole, begegnet auf seinem Weg verschiedenen Menschen, erlebt skurrile Geschichten und es wird einiges klarer, anderes aber auch immer unklarer.

Am Ende findet er den Meister, aber er findet ihn irgendwie auch wieder nicht. Helge macht sich mit einem neuen Mantra auf den Nachhauseweg, kommt aber zuhause nicht wirklich an. Das klingt verwirrend und das ist es auch. Die ersten zwei Drittel des Buches machen Spaß zu lesen, im letzten Drittel verliert sich Timme in verkifftem Geschwafel, das ist aber nicht weiter schlimm. Seine Leser sind natürlich wie er „ready for everything“.

Gemessen an seinem eigenen Werk hat Timmerberg schon bessere Storysammlungen rausgehauen. Trotzdem ist „Das Mantra…“ für treue Wegbegleiter ein akzeptables Zwischenwerk bis wieder etwas Substanzielleres erscheint, vielleicht ein zweiter Teil der autobiographischen Schrift. Mal sehen, was als nächstes kommt.

Das gebundene Buch erscheint bei Malik, hat 174 Seiten und kostet 20 Euro.

5 Gedanken zu „Buch: „Das Mantra gegen die Angst“ von Helge Timmerberg

    • @Robbie: Klassiker, unbedingt lesen! Bei mir liegt noch „African Queen“, vorher aber noch „Eine kleine Geschichte der Menschheit“ von Harari.

  1. Leute ich will ja nix sagen, aber bei mir liegt grad „Blut und Knochen“ von Stuart Mc Bride auf dem Nachttisch. Es geht ja nichts über nen blutrünstigen Thriller und ne Tafel Schokolade zur Nacht 🙂

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