Buch: „Music Lovers“ von John Densmore

Wenn man vom Namedropping auf dem Buchcover ausgeht (Jim Morrison, Janis Joplin, Bob Marley, Lou Reed, Patti Smith etc.) und dazu berücksichtigt welche Zeitspanne und musikstilistische Epoche der Autor durchlebt hat, liegt die Messlatte schon einigermaßen hoch. Leider enttäuscht die umfassende Sammlung lauer Backstage-Anekdoten auf ganzer Linie.

Jon Densmore, der ehemalige Drummer der legendären Doors um Sänger und Songschreiber Jim Morrison, erzählt hier ohne Gespür für Dramaturgie oder tieferen Sinn von nebensächlichen Begegnungen hinter der Bühne oder bei irgendwelchen Dinnerpartys. An keiner Stelle ist ein spannender Gedanke oder irgendein grundsätzlicher Erkenntnisgewinn zu spüren. Als Leser wird man nicht einmal mäßig unterhalten, es wird kaum über witzige, unterhaltsame oder gar spektakuläre Ereignisse berichtet, stattdessen bekommt man weitestgehend langweilige, abgestandene Allerweltsgeschichten vorgesetzt. Liegt vielleicht auch daran, dass auch herausragende, inspirierende und erfolgreiche Musiker nicht immer auch als menschliche Gegenüber interessant sein müssen.

Bezeichnend im übrigen, dass Densmore in fast jedem Kapitel seine eigenen Memoiren zitiert (aus: „Mein Leben mit Jim Morrison und den Doors“). Er mag ein ordentlicher Drummer gewesen sein, ein guter Erzähler ist er nicht, das sollte er besser anderen überlassen.

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