Buch: „Prinzregent Luitpold – Herrscher ohne Krone“ – Stefan März

Stefan März ist Historiker und Autor verschiedener Publikationen zur Geschichte des Königreichs Bayern.

Bei dem handlichen Taschenbuch handelt es sich um eine verdichtete Biographie. Die kompakte Schrift teilt sich in neun Kapitel plus Anhang: 1. Königlicher Prinz, 2. Militär, Politik & Standespflichten, 3. Zeitenwende, 4. Krise der Monarchie, 5. Bayerns Verweser, 6. Epoche der Gegensätze, 7. Repräsentative Monarchie, 8. Weichenstellung, 9. Epilog. Das Büchlein wird abgeschlossen mit einer Zeittafel, einem knappen Stammbaum der engeren Familie und Literaturangaben.

Der Autor hat einen klassischen, chronologischen Aufbau gewählt. Geburt 1821 in Würzburg, Kindheit, Jugend, Militärausbildung, Familie, Ehe, Kinder. Unter dramatischen Umständen (Ludwig II. stirbt, Otto I. nicht amtsfähig) kommt er 1886 unverhofft in Regierungsverantwortung und füllt diesen Posten aus bis zu seinem Tod in hohem Alter im Jahr 1912. Bereits während seiner Lebens- und Amtszeit entwickelte sich ein enormer Mythos um die Figur, das Wirken und seine Verdienste. Luitpold gilt bis heute als besonders zugänglicher, volksverbundener und geachteter Herrscher der bayerischen Königszeit.

Die Biographie des bayerischen Prinzregenten wird eingebettet in das gesellschaftspolitische Umfeld der Zeit. Allerdings werden der Vorgeschichte des Bayerischen Königreichs, der machtpolitischen Position innerhalb Europas und insbesondere den weitreichenden Folgen (Nationalismus, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik) zu wenig Raum und kritische Betrachtung eingeräumt.

Für einen ersten Kontakt mit dem pflichtbewussten Staatsoberhaupt und würdevollen bayerischen Monarchen ist dieses Büchlein, wie so viele andere der engagierten Reihe, ein idealer Startpunkt. Die vielen, allesamt schwarz-weißen Abbildungen sind ebenso wie die zahlreichen Exkurse hilfreich für das Verständnis für die Übergangsepoche von 19. zu 20. Jahrhundert, von Monarchie zu Demokratie.

Das Taschenbuch erscheint im Verlag Pustet, hat 160 Seiten und kostet 17 Euro.

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