Musik an sich über „Unsung Songs“

von Gerald Halbig

Gute Nachrichten für alle, die mit Interesse der musikalischen Arbeit des in Würzburg lebenden Singers und Songwriters Dennis Schütze folgen. Mit seinem brandneuen Werk Unsung Songs bringt er jetzt endlich die von seinen Fans lang ersehnte neue CD mit komplett eigenen Stücken auf den Markt. Die ideale Gelegenheit zudem, dass sich auch diejenigen mit dem Vollblutmusiker beschäftigen, die ihn bisher noch nicht so auf dem Schirm hatten.

Die spannende Frage, ob sich denn die Wartezeit auf dieses Album gelohnt hat, wird vom Opener „Bittersweet“ bereits eindrucksvoll beantwortet. Der in den Strophen bedrückend atmosphärische Song, der sich dann im Refrain sehr melodisch zu positiverer Stimmung aufschwingt, fesselt den Hörer mit seinem Wechselspiel vom ersten Moment an. Besser hätte man das Album wohl nicht eröffnen können, denn spätestens jetzt macht sich große Vorfreude auf die noch kommenden Titel breit.

Insgesamt präsentieren sich elf vielseitige Songs auf diesem Album, bei denen immer wieder andere musikalische Schattierungen in die Titel einfließen. Hier machen sich nicht zuletzt die Studienreisen in die USA bemerkbar, bei denen Dennis auf den Spuren seiner musikalischen Idole gewandelt ist. Seine Songs strahlen stets dieses typisch amerikanische Flair aus, das Dennis Schütze scheinbar spielerisch leicht entstehen lässt. So schafft er es, dass seine Musik durch und durch authentisch klingt und zu keiner Zeit bemüht oder gar aufgesetzt wirkt.

Ob klassische amerikanische Singer/Songwriter-Musik, Americana, Blues, Rootsrock oder Southern Rock, keine Spielart ist Dennis Schütze unbekannt und somit entstand hier ein sehr abwechslungsreiches Werk, das sich in keine festgelegte Schublade stecken lässt. Mit seinen unbestrittenen Songwriter-Qualitäten und dem einfühlsamen Gesang drückt er diesem Album einen unverwechselbaren Stempel auf und es gelingt ihm dabei immer, den Zuhörer in seine musikalische Welt zu entführen.

Ein Blick auf die Liste der Studiomusiker lässt erkennen, dass Dennis Schütze hier wieder ein erstklassiges und fein eingespieltes Team um sich versammelt hat, so dass auch von der Seite her keine Wünsche offen bleiben. Da kommt eine enorme Spielfreude und musikalische Qualität beim Zuhörer an, die immer wieder für Begeisterung sorgt. Mit dabei natürlich auch wieder der exzellente Gitarrist Jochen Volpert, dessen prägender Spielstil ein Genuss für die Ohren ist.

Jeden Song einzeln im Detail zu besprechen, würde den Rahmen vollends sprengen, aber soviel sei gesagt, einen Schwachpunkt leistet sich Dennis hier wirklich nicht und ein paar besondere Favoriten rauszupicken ist somit echt schwer.

Nicht unerwähnt lassen sollte man auf jeden Fall noch „Black as the devil“, der energiegeladen richtig schön geradlinig und in feinem Americana-Sound aus den Boxen rockt.

„Spiritual Journey“ stampft sich unaufhaltsam in den Gehörgang und glänzt mit herausragender Gitarrenarbeit und feiner Banjo-Untermalung. Diesen Song kann man dann zum Abschluss des Albums zudem noch mal in einer tollen Instrumentalversion genießen. Für alle Freunde handgemachter Musik ein echter Leckerbissen, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Mit „Remember Forget“ bekommt man ein richtiges Sahnestück vorgesetzt, das einem bereits nach dem ersten Hören mit seinem besonders eingängigen Melodieverlauf nicht mehr aus den Ohren geht. Gesanglich wie musikalisch fantastisch in Szene gesetzt, klingt hier alles wie aus einem Guss. Der knackig twangende E-Gitarren-Sound prägt diesen vor Energie und Spielfreude nur so sprudelnden, baumstarken Titel.

Der muntere Akustiktitel „Sweet Marie“ fließt einem danach wunderbar unbeschwingt und locker runter wie Öl. Glänzend auch der herrliche Sound der Resonatorgitarre, die Jochen Volpert hier virtuos erklingen lässt.

Der Titeltrack „Unsung Songs“ setzt dann noch ein weiteres Highlight obendrauf. Ein ungeheuer intensiver Song mit wunderbarem Melodieverlauf und ganz feinem Songwriting. Ein sehr atmosphärisch arrangierter Titel, der neben dem fantastischen Gitarrenspiel durch weiche Pianoklänge und Cello-Untermalung eine ganz besondere Stimmung verströmt.

Auch im weiteren Verlauf der CD lassen sich etwa mit dem ruhigen, nachdenklichen Track „Dancer“ oder dem entspannten, positiv stimmenden „Good time coming“ richtig feine Songs finden, bevor das Album mit dem bereits erwähnten Instrumentalstück ein fulminantes Ende findet.

Positiv erwähnenswert zudem auch die originelle Covergestaltung des Albums und der Abdruck aller Songtexte im ausführlichen Booklet.

Fazit: Wie man sieht fällt es schwer, sich bei Unsung Songs mit einer CD-Besprechung kurz zu fassen. Viele lobende Worte um ein starkes Album, das man einfach nur jedem sehr ans Herz legen kann, der handgemachte und qualitativ feine Songwritermusik zu schätzen weiß. Was hier vor allem auch von der instrumentalen Umsetzung her geboten wird, liegt auf einem hohen Niveau.
Vielfältige Songs mit Profil und Tiefgang, bei denen die Spielfreude und das Herzblut, mit dem Dennis Schütze und seine Kollegen ans Werk gingen, förmlich spürbar sind. Und um die anfängliche Frage noch mal abschließend zu beantworten: Ja, das Warten auf diese neue Produktion hat sich wirklich mehr als gelohnt! Absolut empfehlenswert.

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