Buch: „Der Zauberer“ von Lila Azam Zanganeh

NabokovLila Azam Zanganeh wurde in Paris geboren, wuchs als Tochter iranischer Emigranten in Frankreich auf und studierte an der renommierten École Normale Supérieure. Sie schrieb feuilletonistische Artikel für New York Times, Paris Review und Le Monde. 2011 erschien ihr Buch „The Enchanter: Nabokov and Happiness“. 2015 erschien die deutsche Übersetzung „Der Zauberer: Nabokov und das Glück“ in deutscher Übersetzung bei Büchergilde Gutenberg. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es ist ein sehr eigenständiges, ungewöhnliches Buch. Die Autorin erzählt auf sehr persönliche und poetische Weise von ihrer Begegnung mit den Texten des russisch-amerikanischen Autors Vladimir Nabokov (Autor von z.B. „Lolita“). Sie erforscht die eigene Verzauberung und Faszination durch eine genaue Inaugenscheinnahme seiner Texte, seiner Biographie, seines Privatlebens, interpretiert Fotos, besucht Schauplätze, trifft im Verlauf auf seinen Sohn Dmitri, den sie ausführlich befragt. Heraus kommt dabei eine äußerst individuelle Annäherung an einen ambivalenten Autoren, der in diesem Buch nahezu selbst zur literarischen Figur stilisiert wird.

Zanganeh bleibt dabei durchaus immer respektvoll, der Text ist sicherlich etwas besonderes, allerdings wirkt der Blickwinkel passagenweise etwas arg narzisstisch, wie eine Nabelschau, die Obsession wirkt dann mächtiger als das Objekt der Begierde selbst, das muss man mögen, kann aber, wenn man sich darauf einlässt, durchaus gefallen.

Das Buch erscheint bei Edition Büchergilde, hat 240 Seiten und kostet gebunden 22,95 €.

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