Von Thomas Ritter
Eine Überraschung auf der ganzen Linie ist „Unsung Songs“ von Dennis Schütze und seiner Band. Die zehn hervorragend aufgenommenen und produzierten Eigenkompositionen des gebürtigen Elmshorners und jetzigen Würzburgers klingen, als kämen sie direkt aus dem Mittleren Westen der USA. Da sitzt jeder Ton, jede Note ergibt einen Sinn. Die Songs sind so rund, wie sie nur sein können. Man glaubt kaum, dass man es mit Süddeutschen zu tun hat und nicht mit einer neuen Americana-Hoffnung aus den USA. Egal, ob es sich um leise akustische Songs mit Country-Gitarren handelt, ob um Lustiges mit Vaudeville-Charakter oder New-Orleans-Second-Line-Adaptionen mit Tuba und verzwirbelten Rhythmen – immer spielen die jungen Musiker auf den Punkt und mit musikalischem Humor. Das ist gehaltvoll und leicht zugleich. Wer gerne auch mal was anderes als reinen Blues hört, auf höchste Qualität aber nicht verzichten mag, sollte Dennis Schütze und seine Band kennenlernen.
Erschienen in bluesnews 78, ab 1. Juli 2014 am Kiosk.