Film: Love & Mercy

Diese Woche startet das BioPic „Love & Mercy“ in den deutschen Kinos. Es ist ein Portrait des kreativen Beach Boys Brian Wilson, der in den 1960ern mit seinen musikalischen Ideen und Produktionen neue Maßstäbe setzte und vielen Musikern und Produzenten bis heute als Inspiration dient. Sein Privatleben und zunehmend auch seine musikalische Arbeit waren allerdings von psychischen und allerhand anderen Problemen überschattet. Der Film ist zweigeteilt und erzählt einerseits von der prägenden Zeit in den 60ern, hier wird Wilson von Paul Dano dargestellt, und andererseits von seiner Wiedererweckung ab Mitte der 1990er, hier wird Wilson dargestellt von dem brillianten John Cusack. Der Film wird in ausgewählten Kinos gezeigt (leider nicht Würzburg).

8 Gedanken zu „Film: Love & Mercy

  1. CASABLANCA, Ochsenfurt:
    (for all that might not know: absolutely awesome place! highly recommended!)
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    Do, den 18.06. um 19:00 Uhr
    Fr, den 19.06. um 19:00 Uhr
    Sa, den 20.06. um 21:15 Uhr
    So, den 21.06. um 21:15 Uhr
    Di, den 23.06. um 21:15 Uhr
    Mi, den 24.06. um 21:15 Uhr
    ——————————–
    let’s go together, dennis.
    gimme a holler!

    • @Marius: Ja, schön, dass es am letzten Vorstellungstag im Casablanca noch geklappt hat. Vom Film war ich allerdings enttäuscht. Dieses ewige Kreisen um Brian Wilsons Psychose auf zwei Zeitebenen war mir dann doch zu wenig Inhalt. Es gab kaum faktische Infos zum Werdegang der Beach Boys, Aufstieg und Fall liefen nur so am Rande mit, dienten lediglich als Auslöser für das Familiendrama. Dabei wurden und werden die Beach Boys pophistorisch ja gerne als das amerikanische Gegenstück zu den Beatles gehandelt. Was für ein schlechter Witz! Dass weder die Beach Boys noch Brian Wilson diesem Vergleich standhalten, wurde im Film wieder mal schön verschleiert, stattdessen ständig Sequenzen mit dem ach so genialen musikalischen Mastermind gezeigt („Ich höre es in meinem Kopf“). Schaut man sich dann mal den Werkekatalog genauer an, beschränkt sich die kreativ-produktive Phase auf nur sehr wenige Jahre (66/67) und gerade mal 2 LPs. Der Hype darum steht also nicht annähernd dazu im Verhältnis und ist wohl eher einem US-amerikanischen Minderwertigkeitsgefühl angesichts der popmusikalischen Übermacht der „British Invasion“ in den 1960er Jahren geschuldet.
      Der Film hätte meiner Ansicht nach mehr die öffentliche Wirkung von Band und Machern darstellen müssen, aber das wäre naturgemäß ein ziemlich kurzer Film geworden. Das Privatleben von Wilson, seinen Brüdern und Cousins gibt einfach zu wenig her um damit ein spannendes Drehbuch zu gestalten (der Mann hat drei Jahre im Bett verbracht!).
      Kaum zur Geltung kam für meine Begriffe auch die legendäre Begleitband, die wesentliche musikalische Impulse gesetzt hat. Sie war zusammengestellt aus begabten und routinierten Studiomusikern der Region um L.A. Diesem Kollektiv wurde soeben eine eigene, sehr liebevolle zusammengestellte Musikdokumentation gewidmet, momentan nur als Stream und Download erhältlich, hoffentlich auch bald als DVD („The Wrecking Crew“, 2015).

      http://www.wreckingcrewfilm.com

  2. …das bestätigt meine Vermutung über den Film und das Urteil über die B-Boys, völlig überbewertet!!! naja ein zwei Songs kann man ja lassen, Surfer haben eben ein stark beeinträchtigtes Wahrnehmungsvermögen, ob aufgrund der Drogen oder des Geburtsorts bleibt da nebensächlich….

  3. wow- very analytical thus interesting points.
    thank you for sharing.

    and although you’re toning down the role the beach boys/brian wilson did in fact play,
    a touch too much for my taste- you’re spot on!

    only now i realize the extreme high expectations you obviously had.

    maybe try to refrain from seeing it from a point of a musicologist.
    it basically was/is an
    all american
    l o v e s t o r y d r a m a…
    … US produced too…
    entertainment…
    … based on true facts…

    no more- no less.

    • @Marius: Hast Recht, der Film wird als „Biographical Film“ angekündigt, aber letzten Endes ist die Besonderheit an Brian Wilson eben sein musikalischer Output.Tatsächliche biographische Anteile hatte der Film ja auch fast nicht, war eher ein dramatisiertes Psychogramm mit kleiner Lovestory.

      Da waren „Ray“, „Walk the Line“ und sogar „Get on up“ deutlich unterhaltsamer und interressanter.

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