„Bad, Bad Leroy Brown“ ist ein Song des US-amerikanischen Singer/Songwriters Jim Croce. Er erschien auf seinem zweiten Album „Life and Times“ (1973) und die Single war im Sommer 1973 für zwei Wochen auf Platz 1 der Billboard Hot 100 Chart. Nur wenige Wochen später, am 20. September, verstarb Croce unerwartet bei eines Flugesabsturzes während der Tour für das Album. Sein Song wurde in unzähligen Versionen interpretiert, herausragend darunter sicherlich das Swing-Arrangement für Big Band gesungen von Frank Sinatra aus dem Jahr 1974. Der hatte mit „Leroy Brown“ immerhin einen kleinen Hit, behielt den Song danach noch jahrelang in seinem Live-Repertoire und somit zählt er mittlerweile längst zu einem etablierten Standard vieler Big Bands, Tanzcombos und Galabands.
Nun hat sich Oliver Gies des Songs angenommen und im Rahmen der Reihe „Bosse Hits A Cappella“, herausgegeben von Stefan Kalmer, ein Arrangement für gemischten Chor (SATB) veröffentlicht. Der solide Satz orientiert sich erkennbar an der swingenden Sinatra-Version, nicht so sehr an der lebensfrohen und rumpeligen Honky Tonk Version von Jim Croce, aber das war irgendwie auch naheliegend. Das Arrangement beginnt mit Sprechgesang im Flüsterton und unterlegtem Fingerschnippsen. Nach und nach wechseln die einzelnen Stimmen vom Sprechen zum Gesang und es baut sich langsam eine chorische Mehrstimmigkeit auf. Tonart und Ablauf folgen den prominenten Vorlagen, die modulatorische Rückung von G-Dur nach A-Dur direkt vor dem letzten Chorus hat den gewünschten steigernden Effekt und ist selbstverständlich aus dem Sinatra-Arrangement entliehen.
Gies hat sehr ordentliche Arbeit geleistet und bei der Songauswahl ein kluges Händchen bewiesen. Erfreulich, dass der bewährte Songklassiker nach der originalen Folkrockversion und der Veredelung als Big Band-Arrangement nun auch als reine Chorversion erhältlich ist. Sehr mitreißend. Thumbs up!