Isa Tabasuares ist eine philippinische Singer/Songwriterin, die seit einigen Jahren in Berlin lebt. Hierher kam sie wegen eines weiterführenden Studiums der Pflegewissenschaften, aber statt fleißig zu studieren, tauchte sie schon bald in die Kunst- und Open-Mic-Szene der deutschen Hauptstadt ein. Mittlerweile ist sie nicht nur als Musikerin, sondern auch als Malerin und Fotografin tätig. Im November 2017 veröffentlichte sie ihr Debutalbum „This mess we made“ mit zehn eigenen Songs
Tabasuares ist eine einnehmende Sängerin, die Stimme ist ansprechend, ihre Interpretationen sind bemerkenswert. Den ersten Teil des selbstverliehenen Labels Singer/Songwriterin erfüllt sie deshalb mit Bravour, nur beim zweiten Teil hakt es leider. Die Songs sind mit einfachsten harmonischen und melodischen Mitteln zusammengeschustert, am schwächsten sind aber mit Abstand die Songtexte. Ohne jede Skrupel werden hier auf engstem Raum die flachsten Floskeln und Plattitüden vereinigt und man ist sich als Hörer nicht sicher, ob dichterische Unerfahrenheit oder eine technische Sprachbarriere der Grund für diesen unglücklichen Umstand ist. Sie wäre wohl besser beraten gewesen, hätte sie die eigenen Texte einer intensiven Überarbeitung und Verdichtung unterzogen, evtl. wäre auch ein externer Lektor ratsam gewesen. Vielleicht hätte sie mit der Veröffentlichung eigener Lieder auch noch etwas warten sollen, zumindest solange bis die Texte etwas reifer sind.
Interpretiert werden die Songs in minimaler Besetzung: Tabasuares an Gesang und Gitarre wird begleitet von Moritz Ecker an Gitarre, E-Piano und Percussion. Ihr musikalischer Partner reißt bei der Produktion einiges raus, macht die Bonsai-Arrangements außergewöhnlich und interessant, obwohl an keiner Stelle zweistimmig gesungen wird und die Gitarrenarbeit nicht über Lagerfeuerniveau hinauskommt.
Fazit: „This mess we made“ ist ein mutiges und vielversprechendes Debut. Tabasuares muss noch weiter an ihrem Songwriting feilen und sollte weiterhin die Zusammenarbeit mit anderen Musikern (und Schreibern?) der Szene pflegen. Vielleicht ist als nächstes Projekt ein Album mit ausgewählten Fremdkompositionen empfehlenswert. Und ganz wichtig: Unbedingt ein paar Musikvideos produzieren damit die Welt die Musik die Wahlberlinerin nicht nur hören, sondern auch sehen kann.
Bis jetzt ist nur ein Video zu „False Promises“ zu finden, das schon ein paar Jahre alt ist.
Das Album (10 Tracks, 34 Min.) erscheint Anfang November 2017 als CD, Download und Stream. Aktuelle Tourtermine waren nicht zu finden.