Buch: „Die Beatles Story“ von John Pring & Rob Thomas

John Pring und Rob Thomas sind Jugendfreunde, stammen aus dem englischen Brighton und arbeiten als Designer. Noch dazu sind sie große Beatles-Fans und was liegt da näher als die Geschichte ihrer Lieblingsband in Infographiken darzustellen. Im Englischen erschien das Ergebnis: „Visualizing the Beatles. A Complete Graphic History of the World’s Favorite Band“. Nur ein paar Monate später erscheint nun die deutsche Übersetzung unter dem wenig spezifischen Titel „Die Beatles Story. Bandgeschichte, Alben, Hintergründe“, der ausgerechnet das Alleinstellungsmerkmal (graphische Darstellung) unbenannt lässt und somit etwas unvorteilhaft erscheint.

Die Infographiken sind in beiden Publikationen dieselben, nur die Beschriftung und Legenden wurden übersetzt. Die Visualisierung der Bandgeschichte in chronologischer Reihenfolge anhand von farbigen Piktogrammen und Tabellen bietet tatsächlich neue Blickwinkel, vermutlich sogar für erfahrene Fans. Die nach den gut einem Duzend Alben benannten Kapitel beginnen mit einem generellen Überblick, danach folgen farbige Graphiken darüber, wer wie oft den Leadgesang übernahm, welche Songs von wem und zu welchen Anteilen geschrieben wurde, wer bei den Aufnahmen welche Instrumente gespielt hat, wie lang die einzelnen Aufnahmen geraten sind, welche Tonarten erklingen und welche Art Anzugschnitte und Frisuren die einzelnen Mitglieder in ihrer ca. 10-jährigen gemeinsamen Bandgeschichte getragen haben. Hinzu kommen etliche Einzelgraphiken über denkwürdige Orte ihrer Heimatstadt Liverpool, der Hauptstadt London und die Verteilung ihrer Konzerte in aller Welt. Immer wieder gibt es auch Zitate mit Aussagen über den Einfluss anderer Musiker, Chartpositionen und allgemeine musikhistorische Entwicklungen.

Zusammengenommen alles richtig, wohl aufbereitet und interessant dargestellt, aber letztlich auch sehr nerdiges Detailwissen, das normale Menschen nach dem Lesen vermutlich bereits am nächsten Tag wieder vergessen haben. Eher was für den Kaffeetisch oder die Gästetoilette. Da sollte es dann aber schon oben auf liegen.

Fazit: Jetzt ist die Musik der Beatles nicht nur hörenswert, sondern ihre Geschichte auch sehr ansehnlich. Für knallharte, visuell veranlagte Fans, die das, was sie sich vermutlich sowieso schon angelesen haben, nochmal mit einem anderen Look präsentiert bekommen wollen. Warum nicht? Die Fab Four sind eben sehr inspirierend, auch noch 50 Jahre nach ihrer Auflösung.

„Die Beatles Story“ hat 288 Seiten, erscheint bei Knesebeck und kostet 30 €.

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