Dennis Schütze & His Electric Combo @ JVA, Würzburg

Tradition verpflichtet: Wie jedes Jahr hat die Dennis Schütze Electric Combo auch in diesem Dezember ein Konzert für die Insassen der Justizvollzugsanstalt in Würzburg gegeben. Der Abend fand statt am vorgestrigen Montag und begann für Pop/Rock-Verhältnisse relativ zeitig (18.00) damit die internen Abläufe der JVA nicht durcheinander gerieten. Wir kamen kurz nach 17.00 an, mussten Mobiltelefone abgeben, fuhren durch die Schleuse und dann von hinten heran an die Multi-Funktionshalle. Nach zügigem Aufbau und freundlicher Begrüßung durch Herrn Hutter ging’s dann auch schon los. Vor ca. 160 Zuhörern (Frauen Loge, Männer Parkett) spielten wir zu viert altbewährtes Liedgut und Songs vom kommenden Album inkl. Titeltrack „Unsung Songs“. Richtig gut kam dann am Schluss die Maxi-Version der Räuberpistole „Hey Joe“ (Joe bringt seine untreue Frau zum Schweigen und flieht wegen drohender Strafverfolgung über die Staatsgrenze nach Mexico). Am Schluss dann noch eine vorweihnachtliche Fassung von „Lucky Old Sun“. Längere Zugaben, Autogrammstunden oder etwaige After-Show-Partys waren an diesem Abend leider nicht möglich. Nach flottem Abbau, zurück in die Schleuse und nach einem kurzen Blick der Justizbeamten in die Fahndungsliste durfte die komplette Band das Gelände der JVA wieder unversehrt verlassen. Puh, Glück gehabt. Bis zum nächsten Mal und Merry X-Mas!

2 Gedanken zu „Dennis Schütze & His Electric Combo @ JVA, Würzburg

  1. Schöne Sache von Euch allen. Hat sich bei den Insassen und dem Personal bestimmt schon rumgesprochen, daß die Schützeband wieder ihren weihnachtlichen Auftritt in der JVA absolviert.
    Für die „Knackies“ eine willkommene Abwechslung.
    Wer hatte eigentlich die Idee dort zu spielen? War vielleicht der Altmeister Cash mit seinem Auftritt in Folsom der Anstoß?
    Ihr spielt ja gratis und mit dem Hut rumgehen lassen – geht ja nicht. Habt ihr dann wenigstens in den Medien etwas Aufmerksamkeit dafür bekommen?

    • Ja, kommt anscheinend wirklich ganz gut an. Es war auch wieder „ausverkauft“, will heißen, alle verfügbaren Plätze waren vergeben. Hatte vor einigen Jahren darüber nachgedacht so etwas zu machen, Cash war da nicht entscheidend, hat aber sicher eine kleine Rolle gespielt. Beim ersten Mal im Jahr 2010 haben fand es dann erstmal in Zusammenarbeit mit der Christopherus Gesellschaft Würzburg statt. Die Jahre darauf haben wir es dann direkt mit den Verantwortlichen der JVA vereinbart.
      Beim allerersten Mal gab’s eine kleine Notiz in der Lokalpresse, seitdem nicht mehr, die kriegen davon natürlich auch nichts mit, weil es komplett intern läuft.
      Das Publikum wechselt übrigens im Lauf der Jahre, weil die JVA Würzburg nur Insassen hat, die höchstens zwei Jahre Haft abzusitzen haben. Bei den Konzerten waren bisher immer Frauen und Männer da, die sich für diese Extraveranstaltung eintragen können. Gespräche zwischen der Band und den Inhaftierten sind leider nicht erlaubt, aber wir spüren durch Zurufe und die freundlichen Gesichter schon, dass die Leute da eine gute Zeit haben, wenn wir das sind. Machen wir nächsten Jahr nach Möglichkeit gerne wieder.

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