Martin Herzberg ist ein deutscher Pianist, der seinen Kompositionsstil mit denen von Ludovico Einaudi und Yann Tiersen vergleicht. Es sind elegische Minimalkompositionen für Solopiano mit wiederkehrenden Akkordzerlegungen und einfachen, aber eingängigen Melodien. Nicht sehr viel Tiefgang, aber ganz viel Gefühl. Klingt alles so als hätte man es schon mehrmals im Hintergrund von irgendeinem Film laufen hören. Sehr austauschbar, Musik zum weghören, unaufdringlich und technisch nicht schwer zu spielen. Der Entspannungssoundtrack für müde Omis, gestresste Hausfrauen oder Pferdemädchen im ersten Liebekummer. Die phantasielosen, einwörtigen, englischsprachigen Tracktitel sollen wohl die Illusion von geistigem Tiefgang vermitteln, sie entsprechen in ihrer Eindimensionalität ziemlich exakt dem Grad der kompositorischen Substanz.
Ein Jahr nach dem Erscheinen des Albums „Stars“ (2020) ist nun das dazugehörige Notenheft bei DUX erschienen. Einwandfreie, gut lesbare Ausgabe, nur leider ohne Fingersätze, aber das kriegt man auch ohne hin, wenn man etwas erfahren ist. „Sails“ erscheint als Arrangement für Piano/Cello und in einem Solo-Arrangement, falls mal kein Cellist zur Hand sein sollte. Die Reihenfolge entspricht der des Albums.
Das geklammerte Heft hat 60 Seiten und kostet stolze 25 €.
Inhalt: Home – Leaving – Sails – We Are – Wings – Endless – Mother – Levitate – Wonder – Moon – Back Home