Guild Guitars: Made to be played!

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Ich habe ein großes Faible für Gitarren der amerikanischen Marke Guild, insbesondere die Archtopserien X und die Starfire-Serie haben es mir angetan. Meine erste Archtop Guild X-170 in Sunburst habe ich mir Ende der 1990er Jahre gekauft und für Auftritte und das erste Album der Band „Musikstudenten“ eingesetzt. Ca. 2000 habe ich dann eine Guild X-160 in Blonde mit Bigsby gefunden, sie hing bereits einige Jahre in der Auslage eines regionalen Musikgeschäfts und war von der Sonne schon etwas angegilbt. Weil anscheinend seit Jahren kaum ein Kunde Interesse gezeigt hatte, konnte ich die Gitarre für einen guten Preis bekommen. Ich habe sie jahrelang fast ohne Unterbrechung für alle Auftritte und die meisten Aufnahmen der Musikstudenten eingesetzt. Dazu kamen über die Jahre noch einige Modell- (X-500, X-700) und farbliche Varianten, so z.B. die orangene X-160, die ich in den neusten Videos der Musikstudenten gespielt habe. Seit einigen Jahren habe ich mich auch für die Starfire-Serie interessiert, weil ich eine Alternative für eine Gibson ES 335 gesucht hatte. Inzwischen habe ich davon einige Exemplare (SF V, SF VI) und kann nur Gutes berichten. Alle diese Gitarren stammen übrigens aus der Pre-Fender-Ära, also der Zeit bevor Fender die Firma Guild übernommen hat. Aufgekauft wurde Guild im Jahr 1995, im Jahr 2001 wurde dann das alteingesessene Stammwerk in Westerly, Rhode Island geschlossen und die komplette Produktion nach Corona, Kalifornien verlegt. In der folgenden Zeit hatten Guild-Gitarren bei gestiegenen Preisen mit deutlichen Qualitätseinbußen zu kämpfen. Im Jahr 2004 wurde die Produktion ein zweites Mal verlegt, diesmal nach Tacoma, Washington, gleichzeitig wurde die Herstellung aller E-Gitarrenmodelle komplett eingestellt. Fender hatte 2002 Marketing, Produktion und Vertrieb von Gretsch Guitars übernommen, und wollte keine hauseigene Konkurrenz. Seit 2008 werden die hochwertigen Archtop- und Akustikgitarrenmodelle von Guild in einem Werk in New Hartford, Connecticut gefertigt. Guild Guitars hat nun auch wieder historische Archtop-Modelle wie X-Modelle, Savoy und einige Starfires im Angebot. Vielleicht werde ich demnächst mal eine davon checken, bis dahin spiele ich weiter meine Pre-Fenders.

Sehr fundierte Informationen über Guild Guitars findet man im „The Guild Guitar Book“ von Hans Moust (leider nur noch antiquarisch)

Hier noch eine „Guild Acoustic Factory Tour“ von Premier Guitars

2 Gedanken zu „Guild Guitars: Made to be played!

  1. Guten Tag
    ich bin seit 2-3 Jahren auch absoluter Guild Fan. Ich habe grad all meine Epiphone Rivieras, Broadways und Gibson ES-335/45 aus den 60ern verkauft.
    Besitze Starfires IV, V+ VI von 1965,1966 beide in chery und 1966 inm sb.
    Besitze auch die Korea Modelle, X-350, 2 Starfire VI
    Bei den Akustischen habe ich nur US Modelle von Guild: D-20, D-40, F-40 und F-50.
    Das mit dem pre Fender Jahren kann ich so nicht nachvollziehen. Ich besitze eine Starfire IV in sb und eine Starfire III in blonde – beide von 2000 und beide sind qualitativ und vom Sound her Top! Qualitativ eigentlich die besten die ich besitze. Viele Grüsse aus der Schweiz.
    Viele Grüsse, Jannis

    • @Jannis: Willkommen auf diesem Blog und danke für Kommentar und Einblick in deine Guild-Welt. Der Artikel ist vor inzwischen acht Jahren entstanden und repräsentiert meinen damaligen Eindruck. Es war für Guild-Fans zu dem Zeitpunkt schon bitter, dass so viele Jahre Erfahrung und Expertise von den Mitarbeitern in den Werkstätten einfach aufgelöst und abgewickelt worden sind.

      Eventuell hat sich seit dem etwas zum positiven geändert. Da kann ich allerdings nicht mehr mitreden. Mit meinen Neuanschaffungen aus den frühen 2010er Jahren (D-50, A-150) konnte ich irgendwie nicht warm werden, stehen in ihren Koffern fast unberührt in der Ecke.

      Spiele weiterhin fast jedes Konzert mit einer meiner drei X-170, da kann aus meiner Sicht nicht mal Gibson mithalten, aber das ist vermutlich Geschmacksache. Akustisch bin ich längst auf Martin umgestiegen, passt besser zu meinem Musikstil. Ansonsten habe ich ein Faible für alte, unperfekte Gitarren entdeckt (Höfner, Framus, Eko, Danelectro, No-Name). Die sind günstig und können einen klanglich noch vollkommen überraschen und inspirieren.

      Gruss in die Schweiz!

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