Noten: „Zweistimmige Klavierstücke auf einer Seite“ von Emil Hradecky

Der tschechische Intrumentalpädagoge und Komponist Emil Hradecký (*1953) hat in den zurückliegenden Jahrzehnten bereits viele Schulen, Spielhefte, Stückesammlungen und Liedkompositionen veröffentlicht, allerdings zumeist im tschechischen Kulturrraum. Seine Aufmerksamkeit richtet sich dabei auf klassisch angeleitete Pianisten im Kinder- und Jugendalter. Nun hat er unter dem Titel „Zweistimmige Klavierstücke auf einer Seite“ (gemeint ist eine Heftseite) eine Sammlung von 16 eigenen Kompositionen für den Instrumentalunterricht zusammengestellt.

Die Miniaturen setzen sich zusammen aus Stücken auf Basis verschiedener klassischer Tanzrhythmen wie Menuet, Walzer, Polka, Tango, Cha-Cha-Cha oder Boogie. Dazwischen gibt es kurze poetische Stückchen mit programm-musikalischen Titeln wie Dialog, Auf der Schaukel, Traurige Puppe, Regen etc. Die Kompositionen sind besonders, genügen auch gehobeneren musikalischen Ansprüchen und gehen dabei gut ins Ohr. Die spieltechnische Herausforderung richtet sich an Pianisten ab ca. dem 2-3 Unterrichtsjahr, Tonumfang umfasst tiefen Bassschlüssel bis mittlere bis hohe Lage im Violinschlüssel, die Rhythmik ist meist komplementär, die Begleitung musterhaft, teilweise ostinat, aber immer passend, echte Zweistimmigkeit im Sinne von z.B. Bach’schen Inventionen entsteht nicht und das ist für dieses Spiellevel auch vernünftig. Es gibt ausführliche und präzise Vortragsbezeichnungen, das Notenbild ist sehr gut lesbar.

Das Heft eignet sich ganz wunderbar als Ergänzung und Erweiterung zu einem Lehrwerk für Fortgeschrittene. Von ganz vorne lückenlos bis nach ganz hinten spielen sollte man es aber vielleicht nicht, denn es ist kein Schulwerk mit didaktischem Aufbau und die einzelnen Stücke bzgl. spieltechnischer Anforderung zu verwandt. Nicht desto trotz werden neben Dur und Moll auch Ganztonleiter, Pentatonik und Zigeunermoll vorgestellt und so ein für musikalische Neulinge interessanter klanglicher Rahmen geboten.

Leider liegt dem Heft keine CD und auch kein Downloadcode bei, dafür ist es andererseits unschlagbar günstig und somit allemal das Geld der Anschaffung wert. Im Netz waren außer der sehr rustikalen und anscheinend schon lange nicht mehr gepflegten Homepage des Komponisten nicht sehr viel weiterführende Informationen zu finden, schade.

Das empfehlenswerte Notenheft erscheint bei Bärenreiter Praha und kostet preiswerte 7,50 €.

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