The Moonband ist eine Münchner Indie Folk Band. Seit ihrer Gründung 2007 hat die sympathische Formation auf der Straße, in Kneipen und Bars musiziert und vier Alben mit eigenen Songs eingespielt. 2017 haben sie ihr Album „Until the Evil Ghost is gone“ mit zehn neuen Tracks vorgestellt.
Musikalisch steht die Formation in der Tradition von Americana-geprägten Folkies wie Old Crow Medicine Show oder The Decemberists. Im Mittelpunkt stehen Gesang, Gitarre und Mandoline von Eugen Kern-Emden, Katerina Kirkova und Chris Begusch. Sie musizieren in klassischer Akustikbesetzung (Mando, Git, Bass), haben aber auch keine Berührungsängste mit Synthieklängen, angezerrten Gitarren und Schlagzeugset. Dadurch haben sie einen eigenen, unverwechselbaren Sound entwickelt, der sie von verwandten Formationen wie z.B. den Brit-Folkern Mumford & Sons deutlich abhebt. Nicht unterschätzen darf man in diesem Zusammenhang auch das feine Songwriting und die gründlich ausgearbeiteten zwei- und dreistimmigen Gesänge, die immer ganz natürlich und selbstverständlich um die Ecke kommen.
Das neue Album taugt zum Geister austreiben, es ist rund und gelungen. Die Mondmusiker haben sich anscheinend auch halbwegs vom Dauerthemenkomplex Mond, Sterne, Weltraum und Raketen befreit. Das schlägt sich nicht nur im Albumtitel, sondern auch in Songtiteln & -texten und im gesamten Artwork nieder. Hier lohnt sich die Anschaffung der gepressten CD im Digipack: Zusätzlich zum Tonträger erhält man nämlich im beigelegten Booklet Songtexte, Akkordfolgen, Griffdiagramme und Capopositionen für alle zehn Songs zum Mitspielen und -singen. Und das ist nicht nur für sich gesehen ein sehr freundliches Angebot der Band, sondern pflegt aktiv die Idee von Folkmusik als integratives Gemeinschaftserlebnis. Wunderbare Idee.
Anspieltipps sind „What if?“ und „I can’t wait no longer“, die fast schon Ohrwurmcharakter entwickeln, auch wenn die Texte genauer betrachtet etwas schwach sind. Zum Album erschien bis jetzt leider nur ein einziges, mäßig interessantes Video (s.u.). Schade, dass da nicht mehr im Angebot ist, auch Konzerte der Band sind außerhalb Münchens anscheinend rar gesät. Das ist bedauerlich.
Das Album (10 Tracks, 45 Min.) erschien 2017 als CD, Download und Stream.
Kaine Zahnpastaa
zahnpasta wird über und Mandos werden allgemein unterbewertet