Tja, das neue Jahr hat begonnen und was soll ich sagen? Nach dem Rekord-Output 2020 habe ich passend zu Feiertagen und aktuellem Lockdown seit Mitte Dezember eine generelle Pause eingelegt. Im Laufe der nächsten Wochen erscheinen zwar noch einige Singles, es sind aber alles Tracks, die längst fertiggestellt und ausgeliefert waren, quasi in der Schlange stehen bis sie nacheinander veröffentlicht sein werden. Eine gute Zeit um mal näher zu betrachten was ist, was geht, welche Wege man einschlagen will und wohin die eventuell führen könnten.
Konzerte finden ja schon lange und bis auf weiteres nicht statt, wenn auch eine Hand voll Buchungen ab Sommer 2021 vorliegen. Fühle mich gar nicht mehr als voller Performer, weil die Seite von mir einfach schon zu lange Brach liegt, auch wenn sie vermutlich schnell wieder zu aktivieren wäre. Instrumentalunterricht wieder ausschließlich per Videoschalte, nicht ideal, aber geht irgendwie und ist immerhin eine praktikable Alternative. In die Produzentenrolle inkl. Instrumentierung, Arrangement, Einspielen, Aufnehmen, Editierung, Mix und Master bin ich gut reingewachsen und habe mittlerweile auch passende musikstilistische Bereiche gefunden: LoFi, Trip Hop, Jazzbeats, Lounge, Ambient, Dub in kleinen akustischen Settings mit Gesang, Klavier, Cello, Strings, Beats, Synthbass. Besonders angenehm die Kollaborationen mit einem weiteren Partner / Partnerin, davon wünsche ich mit noch mehr, gerne auch über die Grenzen der Region oder des Landes hinaus.
Besonders angetan bin ich von der Kombination klassischer Popsongs/Jazzstandards mit LoFi-Beats und Synthbass. Dazu passen gealterte Samples und Cuts aus dem eigenen Fundus (z.B. Musikstudenten). Da will ich mehr machen, evtl. eine Remix-EP aus dem Produktionsrepertoire der Musikstudenten (EP: „Take Five“, 2015), da stehen bereits gute, eigene Aufnahmeanteile (Sax, Git) zur Verfügung. Die zusammen mit neuen, fetten Beats und Sounds, das stelle ich mir ganz gut vor, könnte unter MS erscheinen und würde vielleicht auch eine Zuhörerschaft erreichen, ohne dass ich die Band oder andere Musiker zu Aufnahmen einladen muss.
Ein ähnliches Treatment kann ich mir auch für eigene Songs (DS) vorstellen. So richtig zwingend fallen mir nämlich gerade keine neuen Songs ein. Und wenn, dann ist die Motivation das auszuarbeiten nicht gerade groß. Keine Konzerttermine, keine Band, kaum Reaktionen auf’s aktuelle Album („Still Here“, 2020) oder dazugehörige Videos, das zieht leider schon etwas den Stecker. Da ist die Neuinszenierung vorhandener Repertoirestücke eine attraktive Arbeit, weil sie Freude am kreativen Prozess bereitet, aber keine Kosten verursacht und man Erwartungen bei Einzelproduktionen nicht zu hoch steckt, sondern sich darüber freut, wenn ein paar Tausend Leute das hören und gut finden. Fertig.
Gerade arbeite ich an dem Gitarrenpart für einen viersätzigen ¾-Tango der Cellistin Nina Clarissa Frenzel, ein komplexes, aber eingängiges Stück (Tanz-)Musik in Duobesetzung. Cello wurde bereits im Oktober eingespielt. Dazu die Modernisierung eines Pop/Gospel/Piano-Songs im Duogesang mit der Würzburger Sängerin Sandra Buchner. Und schließlich ein klassischer Smooth-Jazz-Tune von Kenny Burrell für Sologitarre (unter der Flagge der Musikstudenten), weil die Erstellung von „Coffee Cold“ (2020) eine echte persönliche Herausforderung und Bereicherung gewesen ist. Wird alles im Frühjahr erscheinen, habe damit erstmal was zu tun. Was danach kommt, wird sich ergeben und werden wir sehen. Soweit bin ich mir ziemlich sicher!