Album: „Session 52.2“ von Jochen Volpert

Session52.2Der Würzburger Gitarrist Jochen Volpert hat sich in den vergangenen Jahren in Mainfranken und darüber hinaus stilübergreifend einen hervorragenden Ruf erspielt. Vorwiegend auf E-Gitarren dengelt und quengelt er bei lokalen und regionalen Jamsessions, Livekonzerten und Studioterminen. Vor zwei Jahren brachte er mit „Session 50.1“ dann sein lang erwartetes Debutalbum unter eigenem Namen und eigener Regie heraus. Nun, knapp zwei Jahre später folgt unter dem Titel “Session 52.2“ die Fortsetzung des erfolgreichen Konzepts des Erstlings. Diesmal war der Weg allerdings etwas beschwerlicher. Die drei-tägige Aufnahmesession unter Livebedingungen lief zwar durchaus glatt und geschmeidig, die Nachbearbeitung zog sich dann allerdings etwas hin und dazwischen kamen dann auch noch zwei weitere Studiojamsessions mit komplett improvisierten Inhalten. Das musste alles erstmal gesichtet, sortiert und bewertet werden, aber nach einer etwas langwierigen Postproduktionsphase ist es jetzt endlich soweit: Diese Woche erscheint das Album „Session 52.2“ mit neun Tracks plus drei Bonustracks aus einer der oben erwähnten Jamsessions (Laufzeit insgesamt: 56 Min.).

Auf den neun offiziellen Tracks des Albums beackern Jochen Volpert und seine Mitmusiker Songkompositionen aus der langen Tradition des Electric Blues. Im Vergleich zum Debut sind diesmal allerdings deutlich modernere Vorlagen ausgewählt worden, darunter bekannte Standards („Gimme Shelter“, „I put a spell on you“, „Something“, „All along the Watchtower“), aber auch einige unverbrauchte Genreklassiker („Cizzy Strut“, „Walk in my shadow“). Wirkliche Eigenkompositionen sind leider wieder nicht dabei. Jochen Volpert gelingt es aber ein weiteres Mal auf dieser bescheidenen Grundlage seine schier unerschöpflichen instrumental-musikalischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

In seiner unnachahmlichen Art zeigt er die ganze Bandbreite seines Könnens und wieder einmal gerät jedes Gitarrensolo zu einem weiteren Highlight des Albums. Die Band liefert für jeden Track ein frisches und inspiriertes Backing, die bewährten Gastsängerinnen liefern solide Arbeit ab, auch Mix, Mastering und Artwork sind tadellos und ansprechend. Herausragende Qualität zeigt das Album in Sachen Musikalität, Arrangement und Sound. Die drei Bonustracks sind okay, können aber nicht auf ganzer Linie überzeugen. So etwas funktioniert auf einer Jamsession im Probekeller, auf einem Album wirkt es etwas redundant, geht aber als nachgestellte Zugabe in Ordnung.

Mal sehen, ob Volpert auch bei einem eventuellen Nachfolger dem nunmehr etablierten Produktionskonzept treu bleibt. Zu beziehen ist „Session 52.2“ direkt von Jochen Volpert bei Konzerten oder via Bestellung (per Mail).

5 Gedanken zu „Album: „Session 52.2“ von Jochen Volpert

  1. Störte mich in Deinem Text etwas an „bescheidenen Grundlage“. Wieso nicht einfach „Grundlage“?
    Das Artwork ist erste Klasse, gefällt mit sehr gut! Sticht richtig gut ins Auge

  2. @ gerhard:
    „… bescheidene grundlage…“
    in favor of dennis i would assume he uses the term b/c jochen (once again) bows to OTHER artists, honors THEIR work, instead of showcasing own original material.

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