Während meiner Reise durch den Mittleren Nord-Westen der USA wurde ich in Detroit auf die Film-Dokumentation „Searching for Sugar Man“ aufmerksam gemacht. Zurück in Deutschland habe ich den Film auf DVD bestellt, angesehen und war von der unglaublichen Story über den Singer/Songwriter Sixto Rodriguez fasziniert. Habe dann gleich auch sein Debutalbum „Cold Fact“ von 1970 als Re-Issue (mit guten, ausführlichen liner notes) gekauft und schon einige Male angehört. Den Album Opener „Sugar Man“ habe ich die Tage rausgehört und gestern in meiner Küche eine Solo/Demo-Version davon aufgenommen. Allerdings nicht ganz so psychodelisch wie bei Rod, weil mir in meinem Gewürzfach (rechts hinter mir im Bild) der „Sugar“ gerade ausgegangen war.
Archiv für den Monat: Juni 2013
Filmtipp: A Silent Rockumentary – Mardi Gras.BB
Ein Dokumentarfilm über die Mannheimer Band Mardi Gras.BB, die bereits über 1000 Konzerte gegeben und über 180.000 Tonträger verkauft hat. Trotzdem blieb der durchschlagende finanzielle Erfolg bislang aus. In dem Dokumentarfilm wird nicht gesprochen, was man aber hört, ist die mitreißende Musik des exzentrischen Experimental-Blasorchesters. Dabei hat die Band Mardi Gras.BB durchaus so einiges zu sagen, z. B. über die Schwierigkeiten des Musikgeschäfts. Die Statements der Band-Mitglieder werden in Stummfilmmanier auf Texttafeln zusammengefasst, wodurch die Live-Atmosphäre nicht unterbrochen wird. Ein außergwöhnlicher Musikfilm über eine Frage, die uns alle angeht: Was ist Musik heute noch Wert? Buch, Regie: Jonas Grosch, Kamera: Matthias Matek Hofmeister, Produzenten: Résistefilm, Kinostart: 27. Juni 2013 (heute).
Hans-Peter Salentin: „Bitter, aber wahr“
Aus gegebenem Anlass möchte ich hier auf ein aktuelles Interview zwischen Heinrich Schmitz und dem Jazztrompeter Hans-Peter Salentin hinweisen, das kürzlich von der Gesellschaft der Freunde der Künste publiziert wurde. Weiterlesen
Living Room Events
Inspiriert von den Wohnzimmer Konzerten von Joanne & Joe aus Indianapolis (Flying Cat Concert House Series) haben ich am gestrigen Sonntag zu einem bebilderten Vortrag über meine USA-Reise unter der Überschrift „Pictures, Stories, Sounds“ eingeladen. Zusammen kam ein kleiner, illustrer Kreis von Familie und Freunden plus einiger Kommentatoren, die den Reisebericht auf diesem Blog kontinuierlich verfolgt hatten. Gerhard z.B. hatte ich bis gestern Abend quasi nur virtuell gekannt und es war sehr angenehm ihn und seine zauberhafte Begleitung face to face kennenzulernen. Nach einem kurzen Meet & Greet bei mediterranem Snack ging’s los und meine geduldigen Zuhörer haben mich knapp 140 Bilder mit dem Beamer zeigen und Geschichten dazu erzählen lassen. Dabei und danach gab’s feinen Frankenwein, der die Zunge lockerte und wir haben nach dem Vortrag noch lange weiter miteinander gequatscht, obwohl sich einige meiner Gäste gar nicht oder eben „nur“ virtuell über den Blog kannten. War ein angenehmer, gediegener Abend, hat mir gefallen, demnächst vielleicht mal wieder im Rahmen einer Lesung oder eines kleines Konzerts von geladenen Künstlern.
Roll Out: „Fly Your Dream (Fama Song)“
Am heutigen Samstag wird auf dem Flugplatz in Giebelstadt der Kleinhelikopter „Jetcopter“ der italienischen Firma Fama im Rahmen eines Roll Outs erstmals in Deutschland präsentiert. Dennis Schütze & The Flying Spirits werden dort den eigens für diesen Anlass komponierten Song „Fly Your Dream (Fama Song)“ live uraufführen. Weiterlesen
Amerikanischer Poet: Mark Sebastian Jordan
Dark liquid lover,
Your brown skin
Trips my tongue –
Without you,
I am undone.
Der zitierte Text ist die letzte Passage aus dem dreiteiligen Gedicht „Coffee Poems“ von Mark Sebastian Jordan (The Book of Jobs, 2010). Es hat mich gleich angesprochen, weil ich ja bekanntlicherweise selbst eine kleine Obsession bzgl. des erwähnten Genussmittels habe (s.a. mein Song: „Black as the Devil“). Ich habe Mark während meiner USA-Reise in seiner Funktion als Herbergsvater des Hostels der Malabar Farm in Lucas, Ohio kennengelernt. Er lebt dort still und bescheiden in einem kleinen Zimmer und pflegt freundlichen Kontakt mit den verschiedenen, durchreisenden Übernachtungsgästen. Der Ort selbst hat eine – für amerikanische Verhältnisse – lange Geschichte und war im 19. Jahrhundert einmal der Schauplatz einer gruseligen Gothic-Mörder-Episode über die Mark einen dreiteiligen Dramenzyklus verfasst hat („Ceely Rose“, „Phoebe Wise“, „Louie“). Neben seinem Job als Herbergsvater ist er aktiv als Schriftsteller, Journalist, Geschichtenerzähler, Regisseur, Schauspieler, Poet und Comedian. Hier sitzt er gemütlich in der Hollywoodschaukel des Hostels und pellt eine Orange.
Filmtipp: Searching for Sugar Man
Und gleich noch ein Filmtipp, diesmal weiß ich nicht mal, ob es überhaupt einen offiziellen deutschen Kinostart gab, auf Wiki ist nichts vermerkt, da steht:
„Searching for Sugar Man ist ein schwedisch-britischer Dokumentarfilm des Regisseurs Malik Bendjelloul aus dem Jahr 2012, der die Suche zweier südafrikanischer Musikfans nach dem amerikanischen Musiker Sixto Rodriguez schildert. Bei der Oscarverleihung 2013 wurde der Film als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.“ (Wikipedia)
Rodriguez ist ein Singer/Songwriter aus Detroit und hat in den frühen 1970er Jahren erfolglos zwei Alben veröffentlicht. Die Story, die der Film erzählt ist unfassbar und unfassbar gut. Wurde mir von meinem Detroit-Guide John aus Ann Arbor während unserem Cruise durch die Hood empfohlen, danke. Die deutsche DVD-Ausgabe kommt nicht synchronisiert, sondern original mit deutschen Untertiteln. Thumbs up!
Das Würzburger U&D und ich
Kaum redet man mal 10 Jahre auf Ralf Duggen und andere Vertreter des U&Ds in Würzburg ein, da wird auch schon reagiert. So zu lesen im Vorwort des aktuellen U&D-Programmhefts, das bereits vorab online erschien. Weiterlesen
Filmtipp: Oh Boy
Am 1. November 2012 kam der Film „Oh Boy“ von Jan-Ole Gerster in die deutschen Kinos, bin aber gar nicht sicher, ob er hier in Würzburg jemals offiziell zu sehen war, vielleicht im Central. Es ist ein Schwarz-Weiß-Film mit Tom Schilling in der Hauptrolle, er spielt einen gestrandeten Twenty-Something in Berlin auf der Suche nach sich selbst. Ein vielfach prämierter und sehenswerter Film mit grandioser Musik im Woody-Allen-Stil, eingespielt hauptsächlich von der jungen Berliner Jazzband Major Minors. Der Film ist gerade auf DVD erschienen und ich möchte ihn hiermit dringend empfehlen.
musikansich.de über„Electric Country Soul“
Ganz frisch auf dem Markt ist das neue Album Electric Country Soul des Singer/Songwriters Dennis Schütze. Wer mit Spannung auf das neue Studioalbum mit eigenen Songs gewartet hat, muss sich voraussichtlich noch bis in den Sommer weiterhin etwas gedulden. Um aber die Wartezeit für die Fans zu verkürzen, hat er jetzt schon mal diese Scheibe mit ausgewählten Coversongs veröffentlicht, die er auch bei seinen Live-Auftritten im Programm hat. Weiterlesen