Sehen nach der Aufnahmesession so aus, als ob sie gleich ein weiteres Doppelalbum einspielen könnten: Friedrich Betz, Jan Hees, Dominik Raab (l-r)
Am gestrigen Sonntag, den 7. Januar starteten die Aufnahmen der Würzburger Tanz- und Cocktailband Musikstudenten. Die Vorproduktion für 16 Tracks (12x Vocal, 4x Instrumental) waren bereits im Dezember erstellt worden, nun wurden dazu an nur einem Tag (!) Kontrabass und Schlagzeug aufgenommen. Ort der Handlung war das Tonstudio Five Strokes in Bretten, Aufnahmeleiter Jan Hees, am Instrumentarium Friederich Betz (Kbass) und Dominik Raab (drums), beides erfahrene und bei vielen Hochzeiten und anderen Feierlichkeiten gestählte Recken. 16 Trackaufnahmen an einem Tag?, das würde andere einschüchtern, aber nicht die beiden, die machten die erste Hälfte davon noch vorm Frühstück.
Um akustische Trennung zu gewährleisten, spielen sie in verschiedenen Räumen, konnten sich gegenseitig und die Pilotspuren aber freilich gut hören. Die Auswahl der Stücke war bekannt, zusätzlich hatten sie sich gut vorbereitet und so war der Plan, dass von jedem Song wenigstens zwei Durchläufe aufgenommen werden. Das gab mir (DS) die Gelegenheit einmal die Schlagzeugeinspielung und danach einmal die Basseinspielung zu filmen. Später soll das Filmmaterial für Zwischenschnitte in geplanten Musikvideos dienen. Tatsächlich ist der Plan, dass zu den 16 Tracks bis Ende 2019 auch 16 Videos erstellt werden.
Schlagzeug musste nicht extra aufgebaut werden, es wurde der Einfachheit halber das komplett mikrofonierte Set des Studiobesitzers verwendet, lediglich Becken wurden für die eigenen Note ausgetauscht. Aufnahmen liefen dann wie geschmiert, so wurde es mir jedenfalls weitergegeben, denn ich hörte ja, während ich filmte, immer nur Schlagzeug oder Kontrabass ohne die jeweiligen Playbacks, das dafür aber sehr laut, insbesondere das Schlagzeug. Extra für mich wurde soundtechnisch ein spezieller Schütze/Musikstudenten-Approach gefahren, der von den Beteiligten mit den Attributen „klapprig, rumpelig, abgemuckt“ beschrieben wurde. Bin mir nicht sicher, ob das als Kompliment oder als kleine, böse Spitze gemeint war. Ich deute es einfach mal positiv und übersetze es als „reduziert, spontan, erfahren“ und das kommt dann ja auch irgendwie hin.
Aber Spaß beiseite: Ich muss schon sagen, dass ich beeindruckt war, mit welcher Konzentration und Präzision die werten Musikerkollegen hier ihr Handwerk verrichtet haben. Die stilistische Bandbreite war dabei enorm, Swing, Bossa, Rumba, R&B, R&R, Pop, Balladen, alles dabei, das Studiorepertoire umfasste Titel erfolgreich interpretiert von z.B. Louis Armstrong, Louis Prima, Dean Martin, Ray Charles, Sam Cooke, Kenny Burrell, Lee Morgan, Beach Boys, Elton John, Bruce Springsteen, George Michael, Joe Cocker, Alison Krauss. Jetzt dürft ihr raten, welche Songs ausgewählt wurden. Auf jeden Fall so viele, dass es fast für zwei Alben reicht 8+8. Und da das Projekt auch irgendwie ein Zwischenstand nach 20 Jahren Bandgeschichte ist, stehen zwei mögliche Albumtitel im Raum: „Graduation“ und „Celebration“, jetzt müssen die Songs nur noch zugeordnet werden, aber zunächst gehts es erstmal weiter mit Aufnahmen von Gesang, Gitarre und Saxophon im heimischen Studio. Evtl. kommen verschiedene Saxophonisten zum Einsatz, mal sehen.
Album/Alben erscheinen voraussichtlich im Sommer 2018, Musikvideos dann Stück für Stück bis Ende 2019.
Coole Sache!