Noten: „Für Elise: Bagatelle a-Moll (Beethoven)“ von Mario Aschauer (Hg.)

Es ist schwer zu glauben, dass einem so populären Klavierstück wie Beethovens „Für Elise“ nach mehr als 150 Jahren Rezeptionsgeschichte ein neuer, musikwissenschaftlich begründeter Betrachtungswinkel hinzugefügt werden kann. Aber genau das ist dem Herausgeber Mario Aschauer bei der aktuellen Ausgabe unter dem Titel „Bagatelle a-Moll“ für Bärenreiter gelungen.
Das Heftchen erscheint mit einem ausführlichen Vorwort, das die Entstehungsgeschichte detailliert nachzeichnet und in einer quellenkritischen Betrachtung verschiedene Versionen des vielleicht bekanntesten Salonstücks des 19. Jahrhunderts gegenüberstellt. Der Notentext (WoO 59) zeigt Fassung 1 (Erstausgabe) mit Vortragsbezeichnungen und sparsamen Fingersätzen in übersichtlicher Darstellung. Darauf folgt eine Kombination von Entwurf der 1. Fassung (schwarz) und Revision der 2. Fassung (grau). Schließlich im Anhang die Vervollständigung des autographen Entwurfs zur 2. Fassung (von Aschauer).
Zusammengenommen sind das viele kleine Informationen und neue Erkenntnisse, die man so nicht erwartet hätte. Interessant für Hörer und Interpreten, Musikliebhaber, Pianisten und Klangforscher. Aber auch wer nicht allzu sehr ins Detail gehen mag, kommt mit dieser Ausgabe auf seine Kosten und wer weiß? Vielleicht ist es doch irgendwann spannend zu sehen über welche Stadien hinweg der große Komponist Beethoven diese kleine Bagatelle erschuf, die wohl zu den bekanntesten der gesamten Musikgeschichte gehört.

Das Heft umfasst ein ausführliches Vorwort des Herausgebers in zwei Sprachen (dt., engl.). Drucktechnische Aufbereitung und Papierqualität ist – wie immer bei Urtextausgaben – hervorragend und tadellos. Das Notenheft umfasst 10 Seiten, erscheint bei Bärenreiter und kostet günstige 4,50 €.

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