Tony Joe White: „Write what’s in your heart!“

Nach Barbara Keith, Paul Pena und Judee Sill habe ich in diesen Tagen einen weiteren fast in Vergessenheit geratenen Songwriter der frühen 1970er Jahre für mich entdeckt: Tony Joe White. Sein Hit „Polk Salad Annie“ kannte ich zwar bereits in der opulenten Las-Vegas-Show-Variante von Elvis Presley, durch die Reihe „Sonic Highways“ von Dave Grohl bin ich nun auch auf den Schreiber des Songs aufmerksam geworden und habe mir sein empfehlenswertes Debutalbum „Black and White“ besorgt. Coole Scheibe von 1969 (Monument) in einem ziemlich einzigartigen und ungeschönten Early Swamp/Country-Sound. In der oben erwähnten Doku kommt White mehrmals zu Wort und erzählt seine Geschichte. Kurz vor Ende des Films spricht er auch von der Quelle der Inspiration:

„If you feel something in your heart, put it out, because nobody on this planet has written those words or played that lick before. No matter if it’s bad or good or sales or it don’t sale: You wrote it. Write what’s in your heart! And if you don’t find something there, maybe you should go back to the cotton fields.“

Hier sein Auftritt zusammen mit den Foo Fighters bei David Letterman. Über den bemerkenswerten Sound seiner Sologitarre würde ich gerne mal mit ihm sprechen (ab 2:54).

2 Gedanken zu „Tony Joe White: „Write what’s in your heart!“

  1. Joe White kannte ich noch nicht. Er war in diesem Jahr in Aschaffenburg im Colos Saal.
    Ich habe mir dann seinen Montreuxauftritt von 2013 auf You Tube angesehen. Hat mir gut gefallen.

    • @Artur: Hätte ich das früher gewusst, wäre ich vielleicht nach AB gefahren und ins Konzert gegangen. Aber die CD ist auch ziemlich gut.

      Verglichen mit der Neu-Interpretation aus der Letterman Show sind die Originaleinspielungen des Debutalbums von 1969 natürlich auch „echter“, unverfälschter und direkter. Und es sind auch noch jede Menge Kuriositäten und Zufälligkeiten drauf, z.B. fehlt bei den Anfängen der Tracks immer der Bruchteil einer Sekunde und die Fills und Solos wirken auf den Aufnahmen auch ziemlich spontan reingefuddelt. Dadurch klingt alles ziemlich lebendig, zwar nicht besonders ausgecheckt, aber immer spannend. Dieses unberechenbare, anarchische Element taucht im Video an der Stelle auf, wo White mit diesem abartigen Sound in sein Gitarrensolo einsteigt. Man spürt förmlich wie der abgeklärte Edelpunkrocker Grohl in dem Moment ganz großen Augen bekommt und gaaanz tief Luft holen muss. Da zeigt der alte White den Foo Fighters mal wo der (Vorschlag-) Hammer hängt.

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