Zur letzten Weihnachtssaison erschien eine Spezialausgabe der Liederbuch-Reihe „Das Ding“ zum Thema Weihnachten, sie umfasst mehr als 200 deutsche und internationale Lieder in zwei verschiedenen Formaten (A5, A4). Wie gewohnt erscheint auch dieser Band in praktischer und stabiler Ringbindung. Das macht das Um- und Rumblättern leichtgängig und schont die Buchseiten. Deckel und Boden sind aus festem Karton und mit Plastikfolie kaschiert, so dass auch in feucht-fröhlichen Runden nicht gleich Flecken kleben bleiben.
Die Auswahl der Stücke ist umfassend und außergewöhnlich vielseitig. Sie stammen aus den Bereichen deutsche Volksmusik, internationale Folklore, Kinderlieder, Rock, Pop und auch ein paar Jazztitel sind dabei, so umfasst die Zusammenstellung genaugenommen einige Hundert Jahre Musikgeschichte aus vielen verschiedenen Epochen von Barock bis in die (pop-)musikalische Gegenwart. In alphabetischer Reihenfolge, zum Teil also auch nebeneinander, findet man übliche Verdächtige wie „Alle Jahre wieder“, „Oh, Tannenbaum“ und „Stille Nacht“, aber auch „Feliz Navidad“, „In der Weihnachtsbäckerei“ (Rolf Zuckowski) und „Dicke rote Kerzen“ (Detlev Jöcker). Es sind aber auch jede Menge Jazz, Pop- und Rocksongs wie „I’ll be home for Christmas“, „Happy XMas (War is over)“ (John Lennon) oder „Last Christmas“ (Wham) dabei. Allerdings muss man insbesondere bei den modernen Titeln die Lieder schon gut im Ohr haben, um sie hörenswert in Klang setzen zu können. Die rudimentäre Niederschrift, gerade im kleinformatigen A5-Band, kann da nur eine hilfreiche Gedächtnisstütze darstellen. Nichtsdestotrotz ist in beiden Ausgaben die Auswahl groß und so dürften für wirklich jeden Geschmack ausreichend Lieder vorhanden sein um sich durchzuklampfen und spontan ein kleines Repertoire zusammenzustellen. Mehr als einstimmiges Durchsingen ist aber vermutlich nicht drin, außer es sind hochmusikalische Sänger und Instrumentalisten beteiligt, dazu enthält die Notation einfach zu wenig Information.
Immerhin wurden zumeist gut singbare Tonarten gewählt. Bei den traditionellen sind es die etablierten Tonarten, bei den Jazz, Rock und Popsongs die vorgegebenen Tonarten der Originalvorlagen, die für durchschnittliche SängerInnen oftmals einen Ticken zu hoch angesetzt sein dürften. Dafür kann man bei Bedarf immerhin zur Originalaufnahme mitspielen.
Das Weihnachts-Ding erscheint – wie alle anderen Dinger auch – in zwei Ausgaben. Einmal als handliche DinA5-Ausgabe mit Texten und Akkorden und als großformatige DinA4-Ausgabe mit Texten, Akkorden und einem Leadsheet in traditioneller Notation, inkl. Stichnoten wichtiger instrumentaler Parts. Die Notationen sind allesamt korrekt, allerdings wurden die Lagen der Gesangstimmen hin und wieder oktavversetzt, sind also genaugenommen zu hoch oder zu tief aufgeschrieben.
Beiden Ausgaben ist gemein, dass versucht wurde die Informationen jeweils auf eine Buchseite kompakt zusammenzufassen. Das hat zur Folge, dass die Schrift durchgehend ziemlich klein ist. Wer Probleme damit hat, muss fasst zwangsläufig großkopieren. Die „größere“ Ausgabe ist dafür leider keine Lösung, weil der zusätzliche Platz auf jeder Seite von der entsprechenden Notation eingenommen wird und die Texte deswegen dieselbe Größe haben wie in der kleineren DinA5-Ausgabe.
Fazit: Gute Zusammenstellung für Menschen, die ein stilistisch breite Auswahl haben wollen, aber keinen Wert auf hochwertige Arrangements legen.
„Das Weihnachts-Ding“ erscheint bei DUX und kostet 17,80 € (DinA5-Ausgabe) bzw. 24,80 € (DinA4-Ausgabe mit Noten).