Noten: „Schule für E-Gitarre“ von Michael Langer

SchuleFürEGitarreDer Gitarrist Michael Langer ist klassischer Gitarrist und leitet die Gitarrenklassen an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz und am Konservatorium in Wien. Im Laufe seiner Karriere hat er einige CD-Alben eingespielt und viele Notenhefte mit Eigenkompositionen und arrangierten Fremdkompositionen veröffentlicht. Anfang des Jahres erschien bei Dux eine „Schule für E-Gitarre“ von Michael Langer für Unterricht und Selbststudium. Der Lernanleitung liegt ein besonderes Konzept zugrunde: Alle Techniken und Spielweisen von einfachem Melodiespiel, über Powerchords, Akkorde, einfachen Arpeggien bis hin zu Skalen und einfacher Improvisation werden auf der Grundlage von etwas mehr als 20 essentiellen Klassikern der Rock- und Popgeschichte entwickelt.
So dienen anfangs die Melodien der Sänger als Vorlage für die ersten, einfachen Singlelines in den unteren Griffbrettlagen, ziemlich bald folgen aber auch schon interessante Gitarrenlicks, Grooves und Begleitrhythmen, später dann Intros, Zwischenteile und markante Riffs. Das Besondere dabei: Bei den Spielstücken handelt es sich nicht um exemplarische Viertakter „im Stile von“, sondern um authentisches Originalmaterial von den Meistern ihres Fachs. Langer hat dafür eine repräsentative Auswahl von Songs aus der Pop- und Rockgitarrenmusik seit Mitte der 1950er Jahre bis nahezu zur Gegenwart ausgewählt (Liste siehe unten). Sein besonderer Beitrag besteht darin, dass er diese Stücke in gut verdauliche Portionen aufgeteilt und instrumentalpädagogisch klug kombiniert hat. Selbstverständlich kann man über die Auswahl der Tracks diskutieren. Warum gleich zweimal Metallica und zweimal Pink Floyd, aber nichts von Jimi Hendrix, Rolling Stones, Van Halen, G&R, Scorpions oder Nirvana? Das ist letztlich aber Geschmackssache, denn von den wirklich maßgeblichen Stilistiken, Bands und Gitarristen ist jede Menge vertreten. Am Ende des Buches werden ganze 20 Songs, die im Verlauf des Buches als Fragmente aufgetaucht sind, komplett in Noten und Tabulatur (allerdings ohne Solos) präsentiert. Hier die Songliste:

Pink Floyd: Another Brick in the Wall
CCR: Bad Moon Rising
Michael Jackson: Beat It
Gene Vincent: Be-Bop-A-Lula
John Mayer: Crossroads
The Beatles: Day Tripper
Daft Punk: Get Lucky
The Beatles: Helter Skelter
AC/DC: Highway to Hell
Joan Jett: I Love Rock ´n ´Roll
Muddy Waters: (I´m Your) Hoochie Coochie Man
Eric Clapton: Layla
Bruno Mars: Locked out of heaven
Metallica: Master of puppets
Dire Straits: Money for nothing
The White Stripes: Seven Nation Army
Led Zeppelin: Stairway to heaven
Metallica: Through the never
Led Zeppelin: Whole Lotta Love
Pink Floyd: Wish You Were Here

Vorbildlich die print-technische und verlegerische Arbeit im Hintergrund. Das Heft erscheint als praktische Ringbindung mit beiliegender Audio-CD. Die wäre allerdings nicht wirklich nötig gewesen, denn die Originaleinspielungen sind heutzutage leicht zugänglich und selbstverständlich die bessere Vorlage für Lernende. Hilfreich sind aber die Play-alongs (2h) , die zum Gratis-Download auf der Verlagsseite bereitstehen.

Fazit: Hier stimmt so ziemlich alles und Michael Langer hat ganze Arbeit geleistet. Repräsentative Songauswahl, ordentliche Aufbereitung, durchdachte Methodik und praktisches Erscheinungsbild. Die „Schule für E-Gitarre“ wird ihrem Motto in vollem Umfang gerecht, der Untertitel lautet nämlich „Mit den größten Hits der Rockgeschichte Gitarre lernen“.

„Schule für E-Gitarre“ erscheint bei DUX, hat 242 Seiten und kostet inkl. Audio-CD stolze 29,80 €.

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