Würzburger spielen Star-Wars-Musik im Quartett
Von Joachim Fildhaut
Würzburg – Seit es „Star Wars“-Filme gibt, werden die Helden auch als Spielzeugfiguren verkauft. Aber erst jetzt, wenn Hollywood mit der siebten Episode der Weltraum-Saga rauskommt, erscheint zugleich die Kinderzimmerfassung der Breitwand-Kinomusik. Die Würzburger Band „Die Musikstudenten“ hat sie aufgenommen, blitzsauber im Wohnzimmer. Die Vier sind, anders als der Name behauptet, längst ausstudierte Profi-Musiker mit viel Erfahrung in Studio-Technik.
Im Kino spielt das Orchester den großen kosmischen Schwall. Die Würzburger Version ersetzt das durch eine Klarinette, begleitet von Kontrabass, kleinem Schlagzeug und ein wenig Xylofon. Das erinnert an Kompositionen von Igor Strawinsky, versetzt das High-Tech-Kinospektakel in die Stummfilmzeit zurück und wirkt keinen Takt lang parodistisch.
Kein Wunder: Als 13-Jähriger war Dennis Schütze, der Musikstudenten-Arrangeur, hingerissen von John Williams Original-Soundtrack. Nun reizte es Schütze, „die orchestralen Vorlagen in Minimal-Arrangements zu übersetzen und zu sehen, ob sie so immer noch funktionieren. Tun sie.“
Im August machte sich der Würzburger Musiker an die Arbeit, das bombastische Werk abzuspecken. Als fremde Vorarbeit gab es nur einen Klavierauszug. Aber das Neue verlockte den Gitarristen, Sänger und Songwriter gerade – sich einmal ganz auf Arrangements und Aufnahme konzentrieren. Als die Mikros eingestöpselt waren, verzichtete er sogar noch auf die Ukulele und beschränkte sich auf dezentes Glockenspiel. Fritz Wenzel blies die Klarinette, Camilo Goitia strich den Kontrabass und Jan Hess trommelte.
Die Musikstudenten: Camilo Goitia, Dominik Raab, Dennis Schütze & Fritz Wenzel (Foto: Constantin Karl)
Konzerttermine? Leider nein. Öffentliche Aufführungen sind vorerst nicht geplant, das „Star-Wars“-Repertoire ist überschaubar. Aufgenommen wurden die zwei- bis dreiminütigen Stücke „Main Theme“, „Cantina Band“, „Imperial March“, „Princess Leia?s Theme“ und „May the Force be with you“.
Ebenfalls vorerst gibt es diese Maxi-Single nur als Stream und Download im Internet. Sollte das Interesse im virtuellen Raum groß sein und sollten die Klickraten in die Höhe gehen, denken „Die Musikstudenten“ aber an eine CD-Pressung. Genau zum Filmstart am 17. Dezember veröffentlichen sie ihre dramatische bis muntere Kammermusik auf allen gängigen Plattformen wie iTunes, Amazon, Spotify.
Musikstudenten-Gründer Schütze empfindet eine solche körperlose Erscheinung seiner Musik nicht als Manko: „Die Digitalisierung hat es erst möglich gemacht, dass man innerhalb weniger Wochen, manchmal nur Tage, aufnehmen, mischen und veröffentlichen kann.“ Die Kosten seien gering, weil man kein Studio mehr braucht und kein Pressen zahlen muss. Außerdem sind „keine aufwändigen Fotosessions und Layouts mehr erforderlich“, weil es keine Booklets mehr gibt.
Dank der Geld- und Arbeitsersparnis kann der vielseitige Künstler deutlich mehr produzieren. Seine Selbsteinschätzung angesichts der erhöhten Quantität: „Die Qualität leidet nicht, der ganze Produktionsprozess ist viel näher an der eigentlichen Idee, weil es nicht Monate oder Jahre braucht, bis man etwas in die Tat umsetzen kann.“
Ja, Dennis Schütze erfreut sich „größerer künstlerischer Autonomie“: Er kann ganz verschiedene Versuchsballons steigen lassen, was er zur Zeit in viele Richtungen tut: „Eine Befreiung, ein Gewinn!“ Heraus kommt dann so was wie Star-Wars-Musik für kleines Ensemble.
Außerdem sind „keine aufwändigen Fotosessions und Layouts mehr erforderlich“, weil es keine Booklets mehr gibt.
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Dank der Geld- und Arbeitsersparnis kann der vielseitige Künstler deutlich mehr produzieren.
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… eerm- and these are good things?
i wish there were books not just booklets…
and i wish there wasn’t so much crap out there watering down the quality…