Noten: „Jazz Club“ von Andy Mayerl und Christian Wegscheider

JazzClubDie Lehrbuchreihe „Jazz Club“ der österreichischen Musiker Andy Mayerl und Christian Wegschneider trägt den Untertitel „Jazz spielend lernen“ und erscheint als zwölfteiliges Unterrichtswerk für elf verschiedene Instrumente. Die Autoren stammen aus Innsbruck und arbeiten als Musiker, Komponisten und Musikpädagogen. Der Bassist Mayerl veröffentlichte bereits zwei Bassschulen, von Wegscheider liegen bisher keine weiteren Bucherscheinungen vor.

Mayerl und Wegscheider verstehen die Heftreihe als Kombination aus Spiel- und Übungsbuch. Inhaltlich ist das Buch in fünf Kapitel unterteilt, die sich jeweils mit essentiellen Jazzthemen beschäftigen: 1. Swing-Phrasierung, 2. Tempo und Rhythmus, 3. Blues-Tonleiter, 4. Improvisation mit Akkordzerlegungen, 5. Form, Effekte, Verzierungen. Pro Kapitel dienen jeweils zwei Musikstücke als Anschauungsmaterial, darunter Jazzstandards wie „It don’t mean a thing“, „Mo’ better Blues“ und „Pink Panther“ mit dabei auch einige gelungene, genretypische Eigenkompositionen der Autoren. Mit der klugen Auswahl werden ganz am Rande auch einige der zentralen Jazzspielarten wie Swing, Blues, Latin und Ballade in verschiedenen Ausprägungen (slow/medium) vorgestellt. Die Notation (bei Gitarre inkl. TAB) bietet jeweils ein übersichtliches Leadsheet, Solobegleitung und eine Sample Solo Line, also ein Solo-Vorschlag von dem ausgehend eigene Ideen entwickelt werden können. Die insgesamt zehn Tracks, jeweils ein Play-along und einige Übungen werden auf den beiliegenden zwei Audio-CDs zum Anhören und Mitspielen bereitgestellt. Sie wurden in überzeugendem Sound, mit Sachverstand und Spielfreude von den Autoren und einigen kompetenten Mitmusikern eingespielt. Da ist schon das Zuhören eine reine Freude und die offensichtliche Liebe zum Detail ist hier sinnvoll investiert, denn der interessierte Leser verbringt vermutlich Tage, Wochen, evtl. auch Monate mit diesen Playbacks. Im Anhang am Ende des Buches befinden sich als Ergänzung noch optionale Soli, ein nützlicher Glossar und eine ausführliche Trackliste zu den CDs.

Der Aufbau der gesamten „Jazz Club“-Reihe, aber auch jedes einzelnen Heftes ist durchdacht, methodisch geschickt und überzeugt auf der ganzen Linie. Alle 12 Hefte können nach Bedarf und Möglichkeit frei miteinander kombiniert werden und bieten Instrumentlisten mit ca. 2-3-jähriger Erfahrung einen strukturierten und zugleich spielerischen Einstieg in das Thema Jazz und Improvisation. Dem selbst gesetzten Motto „Jazz spielend erlernen“ wird die Reihe also in vollem Umfang gerecht.

Kompliment auch für die klare, drucktechnische Aufbereitung als Ringbindung (Metalldraht) mit abgedruckter Tracklist auf der letzten Seite. Das Um- und Durchblättern fällt leicht und es besteht auch bei intensiver Benutzung kaum Gefahr eines frühen Zerfledderns.

„Jazz Club“ für verschiedenen Instrumente erscheint bei DUX und kostet inkl. der zwei Audio-CDs gerade mal 19,90 €.

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