Liedermacher macht Mitmachlieder für Kinder
Von Joachim Fildhaut
In der Pleich ragt ein violett angestrichenes Gründerzeit-Mietshaus in die Höhe. Diesem Bauwerk setzte der Liedermacher Christof Balling ein musikalisches Denkmal. „Hochhaus Nummer 9“ heißt seine erste CD voller Kinderlieder. Wilde Kinder fahren mit dem Fahrrad das bunte Treppenhaus hinunter und feiern eine Party auf dem Dach. Und nicht nur das Haus, auch die Kinder darin gibt es wirklich.
Christof Balling hat sein Herz für Kinder schon mehrfach bewiesen. Er hat selbst zwei Töchter, studierte Pädagogik mit Schwerpunkt Kindererziehung und spielte bis vor fünf Jahren Kinderlieder von anderen Musikern zur Gitarre in Kitas und Kindergärten. Die besuchte er, um dort die Integration mit voranzubringen. Da gehörte Musik dazu.
Balling textet kurzerhand selbst
„Aber ich kannte nur wenige Mitmachlieder, also Lieder mit ergreifenden Melodien, kindgerechten Texten und Möglichkeiten, das Lied aktiv mit passenden Bewegungen zu begleiten“, sagt Balling. Deshalb schrieb er selbst welche. Seine Zielgruppe hatte er schließlich im Haus: die Töchter im passenden Alter. Während der Vater die Liedtexte schrieb, dachte er auch schon über die Gesten nach, mit denen die singenden Kinder diese Zeilen illustrieren könnten.
Pirat – die Hand muss vor ein Auge gehalten werden. Warten – die Hände müssen in die Hüfte gestemmt werden. Bei einem gelungenen Mitmachlied gehen diese Bewegungen fließend ineinander über. Aber nur, weil der Komponist darauf geachtet hat, dass das technisch auch wirklich möglich ist. Am wichtigsten ist Balling dabei: „Die Kinder sind ein Teil des Geschehens.“
Seit fünf Jahren feilt er an den Liedern
Musik sei „ein wunderbares Medium für alle Kinder, sich auszudrücken, Spaß zu haben und Teil einer Gruppe zu sein.“ Balling feilt seit fünf Jahren an eigenen Liedern. Ungefähr seit er im Kindergarten von St. Barbara im Frauenland als Fachkraft für Sprache und Integration anfing. Da die Lieder so gut ankamen, meinten die Erzieherinnen immer wieder, Kollege Christof müsse seine Songs „mal aufnehmen“.
Da traf es sich gut, dass er auf einer Party den Gitarristen und Produzenten Dennis Schütze kennenlernte. Der bot ihm an seine Lieder aufzunehmen und sein großes Netzwerk von Profi-Instrumentalisten und Technikern zur Verfügung zu stellen. Als Christof Balling zum ersten Mal zum Wohnzimmerstudio der Schützens kam, staunte er: Im Treppenhaus waren bunte Kinderbilder zu sehen, Kinderräder standen herum. Es war fast genau so wie in seinem eigenen Lied. Er war in „Hochhaus Nummer 9“ gelandet.
Ein Kinderchor aus der Familie
Dort kann die kinderreiche Musikerfamilie Schütze mal eben schnell – ganz aus eigenen Mitgliedern – einen Kinderchor zusammenstellen. Das hört sich zwar einfach an, aber rund zehn Stunden Aufnahme- und Überarbeitungsarbeit stecken in jedem der elf Songs. Trotzdem hat der Liedermacher durch die Eigenproduktion Zeit gewonnen. Er hatte es vorher bei großen Plattenfirmen versucht, aber dort nur gehört: „Wir können uns Ihr Material in ein bis zwei Jahren mal anhören.“
Ein bundesweites Vertriebsnetz ist Christof Balling nicht so wichtig. Der 43-jährige Heidingsfelder ist in den regionalen Kindergärten gut vernetzt. Einige Buchhandlungen nahmen das „Hochhaus“ in ihre Kinderabteilungen. Dort fällt es durch seine liebevolle Gestaltung auf. Cover und Poster entwarf die Künstlerin Ines Schwerd, deren Atelier – in einem 50er-Jahre-Kiosk – schräg gegenüber vom realen Hochhaus Nummer 9 liegt. Sehr hübsch auch das Songbook, dass sie direkt als Unterrichtsmaterial gelayoutet hat.
Mit den Kindern in Aktion
Wer Balling mit den Kindern in Aktion sehen möchte, der kann auf seiner Homepage die Videos ansehen. Eine Gruppe vom Kindergarten St. Barbara legt sich zu der Musik ins Zeug und zeigt die verschiedenen Bewegungen. Der Macher findet es sehr schade, dass so viel rein kommerzielle Kinderunterhaltung auf dem Markt ist: „Denn Kinder haben ein Recht auf anspruchsvolle Musik, die zu ihrem Leben passt.“
Die CD „Hochhaus Nummer 9“
Die CD von Christof Balling ist in den Buchläden Hätzfelder Bücherstube, Neuer Weg, Dreizehneinhalb, Erlesenes und im Spielwarengeschäft Die Murmel erhältlich. Bestellmöglichkeiten, Hörbeispiele und Mitmach-Videos gibt es unter:
www.christofs-mitmachlieder.de
Main Post?
http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Bewegungen-Hochhaeuser-Kinderchoere-Liedermacher-und-Singer-Songwriter;art735,9808612
Servus!
J.Fildhaut geht davon aus, dass der Artikel in den nächsten Tagen auch gedruckt erscheinen wird.
Der Autor hat es geschafft bei einer Albumbesprechung weder die Qualität der Musik, noch die der Lieder oder der Liedtexte zu erwähnen. Hat er mal reingehört?
@Das war ja auch ein Interview – halt sehr barfüssig, wie ein von mir geachteter Lehrer zu sagen pflegte…
@Bernhard: Was meinst du mit barfüssig?
Und: Weißt du welche Party gemeint ist? Haha!
@Dennis barfüßig meint die eher unprofesionelle Vorbereitung und das spontanere Vorgehen; kann ja auch positiv sein unvoreingenommen an ne Sache heranzugehen, wie mans nimmt alles hat seine zwei Seiten – ja da war doch was als so ein alter Sack gefeiert hat soweit ich mich noch erinnern kann in meiner fortgeschrittenen Stufe der Vergreisung!
@Bernhard: Hast es also mit kleiner Verspätung doch noch in die Lokalpresse geschafft mit deinem Fuffzichsten. Leider nicht wegen exzessiver Orgie mit anschließender Ordnungsstrafe wegen öffentlicher Ruhestörung und Nüchterungzelle für einige, der wildesten Partygäste, sondern für sanftes Networking zwischen lokalen Liedermachern. Aber passt zum Alter und ist auch viel konstruktiver! Danke nochmal für die freundliche Vermittlung, Alter!
@Bernhard: Man erkennt leider an keiner Stelle des Artikels, dass/ob der Autor das Album mal angehört haben könnte.
psst war doch inkognito bitte gerne