Das Album „Still Here“ erscheint weltweit am Freitag, den 20.11.2020 auf allen gängigen Download- & Streamingportalen. Weil es keine gepresste CD und demzufolge auch kein Booklet gibt, hier Einzelheiten zu Besetzung und ein persönlicher Kommentar zu jedem Song, Teil 1.
01. Discovery
Dennis Schütze: vocals, electric guitar, organ, bass, Jan Hees: drums
Ein Song, dessen Riff und erste Strophe während meiner Abiturzeit vor fast 30 Jahren entstand und mir seitdem immer mal wieder vor die Füße fiel. Aufzeichnungen gab es nicht, war nur in meinem Kopf. Aber nur eine Strophe und kein Chorus waren irgendwie zu wenig. Dann sah ich mir vor ein paar Jahren die Struktur dieser ersten Strophe etwas genauer an und zwei weitere Strophen schrieben sich an einem Abend quasi von selbst. i-Tüpfelchen während der Produktion war es dann keine Bridge, kein Solo einzubauen, sondern Tempo, Ton- und Taktart komplett zu kippen und ruckartig in eine freie Impro zu springen, die sich dann langsam erhebt und wieder in den Riff und die letzte Strophe mündet. Weil dieser ungewöhnliche Mittelteil Normalhörer vielleicht verschrecken könnte, erschien vorab ein Radio Edit ohne Experimente.
02. Hungry & Foolish
Dennis Schütze: vocals, resonator & acoustic guitar, epiano, bass, Jan Hees: drums
“Stay hungry, stay foolish” ist ein Zitat von Steve Jobs, dem Visionär von Apple. Es ist ein Motto, an das ich mich und andere gerne immer wieder erinnere. Ich will nicht immer nur satt und vernünftig sein. Hunger steht hier für Neugier, Abenteuerlust und die Bereitschaft neue Wege zu gehen, Verrücktheit dafür, sich selbst und andere zu überraschen und eben gerade nicht das Vorhersehbare zu tun, sondern das Unerwartete, Ungewöhnliche, Abseitige. Das gilt vor allem dann, wenn man die erste Hälfte des Lebens hinter sich hat. Immer mal wieder raus aus der eigenen Komfortzone. Zum Ende des Songs ist es mir gelungen den Titel meines Lieblingsalbums von Jackson Browne sinnvoll einzubauen: „Running on Empty“, das bedeutet ein Fahrzeug „auf Reserve“ fahren.
03. I’m Still Here
Dennis Schütze: vocals, resonator guitar, epiano, bass, Nina Clarissa Frenzel: cello, Jan Hees: drums
Dieser Songs ist inspiriert von dem US-amerikanischen Film „Mud“ (2012) mit Matthew McConaughey. Der Mittelteil des Songs erzählt in extremster Verdichtung von Stationen und Phasen meines eigenen Lebens, von Starre und Stillstand, Irrwegen, Blockaden, Ängsten und Wut. Eine schnelle Lösung, einen einfachen Ausweg gibt es nicht, man muss es durchleben, es hinter sich bringen und dann irgendwann hinter sich lassen. Weil ich während der Produktion fast alle Solos gestrichen habe, entstand kurz vor knapp der dritte Instrumentalteil, der auf einer selbst erdachten Skala beruht, die mantra-artig wiederholt wird. Dieser Teil und der folgende Epilog vollenden die Komposition auf eine Art, die mich selbst überrascht hat.
04. Living is the Slowest Way to Die
Dennis Schütze: vocals, acoustic guitar, bass, Nina Clarissa Frenzel: cello, Jan Hees: drums
Hier geht es um verschiedene Möglichkeiten sein eigenes Leben gewaltsam zu beenden inkl. der damit verbundenen Vor- und/oder Nachteile. Aber keine Sorge, mir geht es soweit gut, ich wähle die langsamste Todesart: Ich lebe mein Leben bis zum Schluss, komme was da wolle oder nicht wolle.
05. E7#9
Dennis Schütze: electric guitars, ebass, Jan Hees: drums
E7#9 ist ein beliebter, ziemlich dissonanter Gitarrengriff unter Bluesrockern und wird manchmal auch Jimi-Hendrix-Akkord genannt, weil der ihn gerne einsetzte z.B. bei „Purple Haze“. Bis jetzt gab es noch keine Komposition mit diesem für Außenstehende kryptischen Titel, das habe ich geändert. Ein Instrumentaltrack, bei dem ich gezwungenerweise den Solopart selbst übernehmen musste, hat etwas gedauert bis ich die Scheu ablegte, ging dann aber besser als gedacht.
all songs by Dennis Schütze, mix & master: Jan Hees
(C) Dennis Schütze (2020)