Early Works: Mein Frühwerk

Im Alter von 13 Jahren begann ich auf der alten klassischen Gitarre (Aria) meines Vaters die ersten Akkorde, Akkordfolgen und klassischen Stückchen zu klampfen. Kurz danach besorgte ich mir ein Elvis- und ein Beatles-Songbook (in Klaviernotation) bekam die Lieder, die mir zum überwiegenden Teil kaum bekannt waren aber nicht mal im Ansatz zum klingen. Heute weiß ich, dass mich die Notation komplett überforderte, die Tonarten nicht mit den Aufnahmen übereinstimmten und die Gesangslagen für mich ausnahmslos viel zu hoch lagen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten trotzdem weiter vor mich hin zu klimpern. Weiterlesen

Video: “Jerry Lee Lewis will never be understood” – Kenny Vaughan

“I’ve always said, for many years, that George Jones was the best country singer but Jerry Lee Lewis is my favorite county singer and that’s just the truth of the matter. […] He’s some kind of freaky genius, man, I mean, [when recording] he’s cutting everything live, his vocal and piano are going down live and he’s not going to fix anything, he’s not gonna play it again. […] People don’t understand the magnitude of the talent that guy has. He does things with music that nobody ever did, he owns it. […] There’s nobody alike him, he’s the king and he will never be understood by 99.9 % of all music people on this earth, people, they just don’t get it.” Kenny Vaughan

Out now: “What’d I Say / Better Call Saul” – Dennis Schütze

Ab sofort ist die Doppelsingle „What’d I Say / Better Call Saul“ des Würzburger Multiinstrumentalisten Dennis Schütze auf allen gängigen Download- & Streamingportalen (amazonapple music, spotify) erhältlich. “What’d I Say” stammt von Ray Carles und erschien ursprünglich als Single in zwei Teilen (1959). Gut ein Jahr später (1961) erschien eine Interpretation des Songs von Jerry Lee Lewis (Single, “Soul My Way”), die als Inspiration für die aktuelle Einspielung diente. “Better Call Saul” ist das Intro-Jingle der gleichnamigen Netflix-Serie (2015-22), ein aufwändiges Prequel zu “Breaking Bad”, dessen Finale aktuell wöchentlich dienstags erscheint.

An der Produktion beteiligt waren Dennis Schütze (voc, egit, organ, bass) & Jan Hees (drums), Rec: Dennis Schütze, Mix: Jan Hees, 2022.

Der Sommer beginnt (KW25/2022)

Dieser Tage beginnt mit der Sonnenwende der Sommer, der warme, sonnige Teil des Jahres ist da und das laufende Jahr fast schon zur Hälfte vorbei. Was ist passiert?

Im Mai erschien nach nur kurzer Produktionszeit das auch für mich selbst unterwartete EP-Album „This is“ mit fünf neuen Songs unter eigener Flagge. Es wurde nicht lang rumgedoktert, sondern eine jüngst entstandene Songkollektion in nur wenigen Wochen eingespielt, abgemischt und durchproduziert. Ziel war es dadurch eben nicht, zum Teil jahrelange Prozesse laufen zu haben und zu warten bis irgendwann ein volles Album zusammenkommt, sondern spontan durchzuziehen, ohne mittelfristigen Plan, einfach aus dem Moment heraus. Ermöglicht wird das, so traurig es auch erstmal erscheinen mag dadurch, dass ich z.Z. keine anstehenden Konzerttermine unter eigenem Namen und somit auch keine Working Band habe. Das bedeutet, dass das Erspielen der eigenen Songs bei Proben und Auftritten als läuternde Vorbereitungsphase entfällt und ich gleich mit Instrumentierung, Arrangement und Sounddesign starten kann ohne irgendwas mit anderen abstimmen zu müssen. Und weil das auch noch im eigenen Projektstudio stattfindet, gibt es quasi gar keinen Grund mehr nicht einfach anzufangen. Das ist einerseits befreiend, weil man viele Entscheidungen schnell und ohne Rücksprache treffen kann, andererseits fehlt natürlich auch das Input von anderen Kreativen, die dem Material eine unerwartete Richtung geben könnten. Ich löse das Problem in dem ich mich innerlich fast schon schizophren spalte: An einem Tag bin ich Songwriter, am nächsten Performer, dann Produzent, dann Mixer und irgendwann Vertriebler. Und am Ende frage ich mich, welcher Teil meiner gespaltenen Persönlichkeit hat hier eigentlich was gemacht? Hat immerhin den Vorteil, dass man anderen Persönlichkeitsanteilen die Schuld geben kann, wenn was nicht klappt.

Zu „LoFi Love“ ist dann noch ein improvisiertes Video in einem alten Istanbuler Hotel entstanden, das mir was bedeutet, aber keine große Wirkung entfalten konnte. So wie auch das Album: keine Rezensionen, Kritiken, kein Interesse der regionalen Medien, kaum persönliche Reaktionen, ist schon verrückt wie sich die Zeiten geändert haben. Ersatzweise glotzt man auf Zugriffszahlen bei Streamingdienstanbietern und fragt sich, welche Menschen wohl hinter den Ziffern stecken, die die eigene Musik anhören und auf irgendwelchen Playlisten absaven und immer wieder laufen lassen.

Herausragend war noch der einwöchige Trip nach Istanbul, wo ich gemeinsam mit meinen beiden Söhnen Moscheen, Museen und Basare besuchte und die ganze Vielfalt des geografischen Schnittpunkts zwischen Okzident und Orient auf uns einprasseln ließ, inkl. Besuch der Beckenschmiede Bosphorus, wo auch ein kleiner Imagefilm mit eigenem Soundtrack entstand.

Seit Mai laufen auch wieder jedes Wochenende Engagements der Diner- & Ballroomband Musikstudenten. Hochzeiten, Tanzbälle, Firmenveranstaltungen, Weinfeste, alles dabei und alles sehr ausgelassen und erfreulich. Bin nach fast zwei Jahren Pause wieder voll im Performancemode angekommen und macht noch mehr gute Laune als früher schon, weil man weiß wie wertvoll und nicht selbstverständlich diese Art von menschlicher Zusammenkunft sein kann. Übrigens auch unter den Musikern: alle sind froh sich zu sehen und zusammen zu spielen.

Nach Pfingsten noch eine 5-tägige Radtour quer durch Hessen, von Ost nach West, danach begann wieder das kreative Schrauben, Drehen und Spielen am Rechner. In Arbeit sind eine Doppelsingle eines Ray-Charles-Klassikers und ein Streaming-Soundtrack, die mir beide nicht aus dem Kopf gingen und abgearbeitet werden mussten. Erscheint im Juli.

Daneben, nach „Einsamkeit im Februar“, vier weitere, eigene Tracks des Stadtgraphikers Markus Westendorf, er selbst als Songwriter und begnadeter Sänger, Thilo Hofmann an BVocs und Fretless Bass und meine eigene Wenigkeit an Gitarre, Orgel und Beats/Drums. Da entstehen wunderschöne, alterweise Selbstbetrachtungen in Vers, Melodie & Klang, die wirklich hörenswert sind. Gerade wird an Mix und Feinschliff gearbeitet, erscheint wohl im August.

Andere laufende Projekte werden in der Zeit bis zu den Sommerferien im August fertiggestellt. Läuft gut, auch wenn ich die Schlagzahl der vergangenen Jahre in den letzten Wochen etwas zurückgefahren habe. Die Vorbereitungen für die neuerlichen Engagements inkl. Korrespondenz, Koordination und Fahrten kosten eben auch Zeit und Energie, die vom Kreativkonto abgehen, ist leider so.

Ich hoffe, es wird ein Sommer der Begegnungen und Erfahrungen. Endlich. Wieder.