EU-Urheberrechtsreform

Ich bin Urheber in Ton, Text und Bild, Musiker, Autor, Publizist, Musik- & Videoproduzent, aber auch Konsument und eifriger Nutzer neuer Medien. Die (All-)Macht von Internetgiganten wie Facebook, Google usw. sehe ich kritisch. Soweit möglich versuche ich deren Dienste nicht zu nutzen.

Heute finden in Deutschland wieder einmal Proteste gegen die geplante EU-Urheberrechtsreform statt und das verstehe ich nicht. Warum sollten wir ausgerechnet profitorientierten US-amerikanischen Großkonzernen Sonderrechte auf Kosten von Urhebern einräumen. Kann mir (als Urheber) das mal einer erklären? Und warum kommen in der Diskussion fast keine Urheber, also die eigentlich betroffenen, zu Wort?

Meines Wissens steht es jedem Urheber frei sein geistiges Eigentum zu verschenken. Manche wollen die Nutzungsrechte aber auch verkaufen. Bei einer Nutzung muss also nachgefragt werden, um das zu vereinfachen gibt es verschiedene Verwertungsgesellschaften, eigentlich also alles geregelt, wenn sich alle an Recht und Gesetzt halten, nur tun das die Konzerne leider nicht, sondern spielen ihre Macht aus. Daher halte ich die EU-Urheberrechtsreform für angebracht und überfällig.

Buch: „Der Mann, der den Tod auslacht“ von Philipp Hedemann

2010-13 lebte der deutsche Journalist Philipp Hedemann in Addis Abeba und berichtete von dort aus Äthiopien und ganz Afrika. Seine Erlebnisse und Begegnungen fasste er nach seiner Rückkehr in dem Erzählband „Der Mann, der den Tod auslacht“ zusammen. 2017 erschien die zweite, aktualisierte Ausgabe. Hedemann berichtet in 30 Kapiteln von verschiedenen Rundreisen durch das ostafrikanische Land, insgesamt legte er etwa 6000 Kilometer mit dem Geländewagen zurück. Er trifft Magier und Wunderheiler, besucht heilige Quellen und trostlose Flüchtlingslager und gerät in Danakil, der heißesten Wüste der Welt, in Gefahr entführt zu werden.

Die einzelnen Kapitel hängen inhaltlich nicht direkt zusammen und können auch selektiv gelesen werden. Hedemanns Stil ist über weite Strecken journalistisch und unverbindlich. Angenehm zu lesen, aber leider auch etwas unpersönlich und ohne herausragende Highlights. Trotzdem bekommt man als Leser einen einigermaßen umfassenden Einblick in die äthiopische Alltagswirklichkeit. Die Anekdotensammlung ist eine gute Vorbereitung für einen bevorstehenden Besuch, hat aber nicht ansatzweise die erzählerische Wucht von Vollblut-Reiseschriftstellern wie Andreas Altmann oder Helge Timmerberg.

Der Titel des Buches ist irreführend und unpassend, der Untertitel trifft es wesentlich besser: „Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien.“

Leider sind in dem Buch überhaupt keine Fotos enthalten, obwohl der Autor anscheinend auch als Fotograf tätig ist, sehr schade. Das Buch hat 260 Seiten, schematische Karten in den Innendeckeln, erscheint bei Dumont und kostet 14,99€.

Foto: Videodreh mit Roland Völker (2019)

Am heutigen Freitag wurde ein neues Musikvideo von/für den Ukulelespieler Roland Völker abgedreht. Der Mastermix des Audios wurde gerade fertiggestellt. Nun folgt noch der Videoschnitt, das Video sollte bis Anfang April veröffentlichungsfertig sein. Stay tuned!
(l-r: Roland Völker, Camilo Goitia, Dennis Schütze. Foto: Selbstauslöser)

Medien, Fortbewegung, Ernährung (2019)

In den letzten Monaten habe ich einige meiner nahezu lebenslangen Gewohnheiten umgestellt. Die Veränderungen betreffen die Bereiche Medien, Fortbewegung und Ernährung.

Bereits Anfang 2018 habe ich ein Familienkonto beim Musikstreamingdienst Spotify abonniert und beibehalten, seitdem habe ich und meine komplette Familie so gut wie keine einzige CD und auch keinen Download mehr gekauft. Die tausenden CDs, die ich in den letzten drei Jahrzehnten angeschafft habe, benutze ich seitdem so gut wie gar nicht mehr. Es kommt dazu, dass in dem Auto, das ich hin und wieder benutze, kein CD-Player vorhanden ist.

Im Frühsommer habe ich mir ein Gravel-Rad gekauft und bin damit viele Touren gefahren. Sommerurlaub mit Frau und vier Kindern nach Österreich ohne Fahrzeug mit Bahn und Bus, war kein Problem eher im Gegenteil: wenig Gepäck, kein An- und Abreisestress, alles easy. Weiterlesen

Video: „Stop selling Music!“ von Damian Keyes

Zeiten, Kultur und Vertriebswege ändern sich: „Stop selling Musik!“ ist eine provokante These des meinungsstarken, britischen Musikmanagers Damian Keyes. Er liefert eine nachvollziehbare Begründung und die deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen der letzten Jahre. Am Ende erscheint die These gar nicht mehr provokant, sondern klug, zeitgemäß und vernünftig.

Recording: Rhythm Section (KW09/2019)

Mitte Februar habe ich mich zwei Tage in ein Studio eingebucht und alle elektrischen Rhythmusgitarren für das kommende Dennis Schütze-Album eingespielt und selbst aufgenommen. Das Material habe ich eine Woche liegen lassen, durchgehört und kann sagen, dass sich die Idee zwei Röhrenverstärker plus Line-Signal simultan aufzunehmen gelohnt hat. Gefällt mir als grober Mix sehr gut (Amps hart links/rechts, teilweise Line-Signal mit Ampsimulation leicht neben der Mitte) und strotzt definitiv vor roher Kraft. Teilweise so sehr, dass ich mich noch dran gewöhnen muss.

An diesem Wochenende habe ich nun an zwei Tagen die E-Bässe für acht Songs eingespielt, jeweils ca. 4-5 Takes. Fender Jazz Bass ohne Effekte oder externe Verstärkung direkt als Line Signal, bei den anderen Songs kommt Kontrabass zum Einsatz. Die für die Vorproduktion mit Samples eingespielten, Midi-gesteuerten Basslinien wurden musikalisch optimiert und komplett durch echte E-Bässe ersetzt, das klingt in Verbindung mit den Gitarren richtig fett. Die Rhythmusgruppe aus E-Gitarren, E-Bass und Schlagzeug ist also komplett eingespielt, jetzt fehlen nur noch amtliche Gesänge, Sologitarren und Background Vocals als letztes i-Tüpfelchen. Freue mich schon darauf das im Laufe der nächsten Wochen anzugehen. Bis Ende März sollte alles eingespielt/-gesungen sein und es kann in den Mix gehen.

Es stehen sich jetzt sehr kantige Blues/Indierock-Nummern und sanfte akustische Songwriter-Songs gegenüber. Wie das im Tracking für das Album zusammengestellt werden soll, muss noch entschieden werden, wird vermutlich nicht einfach, vielleicht aber auch schon, weil es nicht allzu viele Möglichkeiten gibt. Und von den Produzenten von Elvis Presley über Lynyrd Skynyrd bis Jack White wurde diese spezielle Herausforderung schließlich auch gelöst. Mit der klassischen Satzfolge schnell – langsam – schnell bzw. laut – leise – laut ist man vermutlich gut beraten.

Aber erstmal abwarten wie Gesänge und Solos die Tracks noch veredeln, meist nehmen sie in dieser Phase noch einmal eine unerwartet andere Gestalt an.

Quo vadis?

„Wohin gehst du?“

„Ins Kino.“

„In welchen Film?“

„Quo vadis.“

„Was heißt das?“

„Wohin gehst du?“

„Ins Kino.“

„In welchen Film?“

„Quo vadis.“

„Was heißt das?“