Album: „Pink Magnetic Masters“ von Nevesis

Nemesis ist die griechische Göttin des gerechten Zorns und der ausgleichenden Gerechtigkeit. Nevesis ist eine Stoner Rock Band aus Estland. Es ist nicht klar, ob der Bandname eine Anspielung an die griechische Mythologie sein soll, aber zornig klingt die Band allemal, auf der Bühne fast schon rachsüchtig. Ich habe Nevesis zufällig in Pärnu, Estland bei einem Doppelkonzert im Kulturklub Tempel gehört. Die Band besteht aus Erki Reim (voc, guit), Bert Järvet, die zusammen auch als Songschreiber fungieren, und Kiina Vargo (guit, keys) und Ken Koemets (drums). Zusammen haben sich die vier an diesem Abend die Seele aus dem Leib gespielt und den Konzertsaal mit rauen Riffkaskaden und wütenden Gesängen torpetiert. Bereits ab dem dritten Song spielten beim Konzert Reim und Järvet mit nacktem Oberkörper, ihre schwitzigen, schneeweißen Leiber glänzten im Scheinwerferlicht. Ansagen auf estnisch, ich verstand kein Wort, aber die Show war hochenergetisch, also alles gut. Weiterlesen

Album: „Retriever“ von Vita Bergen

Als ich das neue Album „Retriever“ der schwedischen Band Vita Bergen in meinen CD-Player legte, auf Start drückte und die ersten Klänge aus den Boxen schallten, hatte ich für mehrere Sekunden den Eindruck hier hätte sich ein Familienmitglied einen kleinen Scherz mit mir erlaubt. Billige Synthieklänge und ein blecherner, programmierter Drumbeat. Ich dachte, gleich setzt Helene Fischer mit dem Gesang ein, aber nein doch, deren Produktionen klingen eigentlich viel besser, so viel Fairness muss bei aller Abneigung sein. Weiterlesen

Album: „Stonebaked“ von Smokin’ Aces

Smokin’ Aces ist eine finnische Hardrockband aus Helsinki. Ich habe sie zufällig in Pärnu, Estland als Opener eines Konzertabends gehört. Obwohl die Umstände an diesem Tag aufgrund technischer Ausfälle im Vorfeld schwierig waren und sie deswegen nur ein halbes Set spielen konnten, war ich doch ziemlich beeindruckt von ihrer Präsenz. Im März 2017 hat die Band um den charismatischen Sänger Anthony Dawoud eine EP mit drei eigenen Tracks veröffentlicht. Die musikstilistische Richtung ist vom ersten Akkord an klar: Klassischer Hardrock der 1970/80er in der musikalischen Tradition von AC/DC, Aerosmith oder Guns’n’Roses. Und gemessen daran stimmt bei den Smokin’ Aces einfach alles. Eingängige Riffs, solides Songwriting, tighter Groove, hymnische Backingvocals, starke Bühnenpräsenz, insgesamt absolut stadiontauglich, musikstilistisch nur etwa 30 Jahre zu spät, aber wenn man die Jungs mit nacktem Oberkörper auf einer abgefuckten Clubbühne vor sich spielen sieht, ist das ein vollkommen unwesentliches Detail. Weiterlesen

Album: „Sweet Songs for the Dying“ von Ron Spielman in Bad Company

Ron Spielman ist ein deutscher Sänger, Gitarrist und Songschreiber. Seit vielen Jahren spielt der in Berlin ansässige Musiker Konzerte in der ganzen Republik und veröffentlicht regelmäßig neue Alben. Sein Werkkatalog ist beeindruckend: Mit der Spielman Band, der Acoustic Band, dem Spielman Trio und weiteren Formationen wie z.B. XXLarge erschienen bisher mehr als zehn Longplayeralben mit eigener Musik, hinzu kommen Arbeiten als Sideman bei Produktionen anderer Künstler. Nun hat der umtriebige Macher mit langzeitigen musikalischen Weggefährten unter dem Namen Ron Spielman in Bad Company ein weiteres Album aufgenommen und veröffentlicht. Mit dabei: Werner Goldbach (keys), Joh Weisgerber (bass) und Uwe Breunig (drums). Der Albumtitel „Sweet Songs for the Dying“ klingt nach einem morbiden, musikalischen Konzept, die Musik könnte aber lebendiger nicht sein. Präsentiert werden 11 Songtracks und 4 eingestreute Klangcollagen. Weiterlesen

Out now: „Messin’ around with Jim Croce, Side 1“

Ab sofort erhältlich ist das Tributalbum „Messin’ around with Jim Croce“. Es umfasst mit sechs Tracks die Neu-Interpretation der kompletten ersten LP-Seite des Debutalbums „Don’t mess around with Jim“ (1972).

1. You don’t mess around with Jim
2. Tomorrow’s gonna be a brighter day
3. New York’s not my home
4. Hard time losin’ man
5. Photographs and memories
6. Walkin’ back to Georgia
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