Musikproduktionstechnische Neuaufstellung (2018)

Vor ziemlich genau einem Jahr, Anfang 2017, befand ich mich in einer musikproduktionstechnischen Orientierungsphase und habe dem auch in einem Blogartikel Ausdruck verliehen. Ich hatte das Gefühl meine musikproduktionstechnischen Mittel ausgereizt zu haben, arbeitete mit veraltetem Gerät, fühlte mich limitiert. Als ich das erkannt und mir eingestanden hatte, ergriff ich einige Maßnahmen um eine Neuaufstellung einzuleiten. Ich sprach mit Kollegen, las Fachzeitungen und surfte durch Netzplattformen, besorgte mir Fachbücher und sah Tutorialvideos an. Es ging aber noch weiter: Ich nahm Kontakt auf zu regionalen Produzenten und Studios, vereinbarte Gesprächstermine, oft erzählten mir meine Ansprechpartner sehr offenherzig von ihren Arbeitsmethoden, später besuchte sich einen DJ-Kurs, bastelte Beats am Rechner und arbeitete an einem eigenwilligen Remixalbum (Doro T). Die gesammelten Impulse führten zu neuen Einsichten. Besonders wichtig: Als Musiker und Produzent sollte ich meinen Wurzeln treu bleiben, meine besonderen Fähigkeiten einsetzen, aber gleichzeitig offen bleiben für neue technische und musikalische Entwicklungen. Weiterlesen

Buch: „Geschehnisse während der Weltmeisterschaft“ von Helmut Krausser

Helmut Krausser ist ein vielseitiger und fleißiger deutscher Schriftsteller, Dichter und Komponist. In den zurückliegenden Jahrzehnten verfasste er mehr als ein Dutzend Romane, dazu Erzählungen, Gedichtsammlungen, Bühnenwerke, Opernlibretti, Hörspiele, Tagebücher und Liedtexte. Darüber hinaus betätigt er sich als Komponist zeitgenössischer Kunstmusik und ambitionierter Schach- und Backgammonspieler. Für einige seiner literarischen Arbeiten wurde er mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Weiterlesen

Noten: „Die schönsten Lieder“ von Christine Busch (Hg.) und Frank Walka (Hg. & Ill.)

„Die schönsten Lieder“ erscheint in zwei Versionen: Einmal als gebundener, reich illustrierter Prachtband mit einfachen Versionen der Lieder (mit einfacher Melodie, Text und Akkorden) und zweitens als broschierter, schmalerer Begleitband mit ein- oder zweistimmiger Melodie, Text und auskomponierter Klavierbegleitung. Beide Versionen umfassen dieselben Lieder in derselben Reihenfolge und sind eine erweiterte Best-of-Kompilation der in den letzten Jahren erschienenen Liedersammlungen „Wiegenlieder“, „Kinderlieder“, „Volkslieder“, „Liebeslieder“ und Weihnachtslieder aus demselben Verlag. Etwa 50 neue / alte Lieder sind zu den bereits vorhandenen dazugekommen, zusammen sind es 166. Sortiert sind sie nach den Kapitelthemen Frühling, Sommer , Herbst und Winter, Liebe / Abschied, Freude / Leben / Kinder, Morgen / Abend, Advent, Weihnachten, Glaube / Gemeinschaft / Freundschaft. Weiterlesen

Buch: „Mein Jahr im Wasser“ von Jessica J. Lee

Jessica J. Lee, geboren 1986 in Ontario, Kanada, ist die Tochter walisischer und taiwanischer Einwanderer. Nach der Schule führten sie akademische Studiengänge nach Neuschottland, von da nach London und schließlich in die deutsche Hauptstadt Berlin. Hier arbeitete sie still und einsam am schriftlichen Teil eines Promotionsstudiengangs. Zum körperlichen Ausgleich zur intensiven, geistigen Arbeit besuchte sie über ein Jahr und vier Jahreszeiten hinweg 52 verschiedene Seen in und um Berlin. Meist waren es Tagesausflüge mit Bus, Bahn und/oder Fahrrad, alleine oder zusammen mit Freunden und jedesmal stieg sie bei der Gelegenheit ins Wasser und schwamm eine Runde. Egal ob warm oder kalt, sonnig oder windig, Frühling, Sommer, Herbst oder Winter. Weiterlesen

Noten: „2 Finger Banjo“ von Sebastian Schröder

Mit seinem Buch „Banjo spielen!“ hat Sebastian Schröder im Jahr 2016 ein wohl informiertes und beeindruckend umfangreiches Debut für Selbststudium und Unterricht vorgelegt. Didaktisch aufbereitet und in angenehmen Ton werden hier die wesentlichen Aspekte und stilbildende Spielweisen des Instruments verständlich und nachvollziehbar erklärt. Nach diesem allgemein angelegten Werk hat Schröder sich nun einem sehr speziellen Thema des Instruments zugewandt. Es geht um den alten, fast schon archaischen Folkspielstil 2-Finger-Banjo, der neben Clawhammer & Bluegrass/Scruggs geradezu ein Nischendasein fristet und das leider völlig zu Unrecht, denn es handelt sich um eine einfache, aber dennoch sehr effektive Spielweise. Weiterlesen

Essay: Instrumentalunterricht als Personal Coaching (3)

Fazit
Bei näherer Betrachtung der Beziehungsmodelle Lehrer/Schüler und Coach/Coachee bzw. Trainer/Klient lassen sich konstituierende Merkmale erkennen. Im Verlauf ist zu den zwei Modellen noch das traditionelle Verhältnis Meister/Lehrling dazu gekommen. Zusammengenommen decken die drei Varianten weite Teile der möglichen Ausprägungen eines dauerhaften Unterrichtsverhältnisses ab. Kombinieren lassen sie sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Grundstrukturen nicht, stehen also jedes für sich. Weiterlesen

Essay: Instrumentalunterricht als Personal Coaching (2)

Gemeinsamkeiten & Unterschiede
Die Modelle Lehrer/Schüler, Coach/Coachee bzw. Trainer/Klient haben Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Vorzüge und Einschränkungen, die im Folgenden herausgearbeitet werden sollen.

Verhältnis Meister/Lehrling, Lehrer/Schüler, Coach/Coachee bzw. Trainer/Klient
Es gibt einige klassische Verhältnisse zwischen Lehrendem und Lernendem, dazu gehört als archaisches Modell (z.B. aus dem deutschen Zunftwesen) das vom Meister zum Lehrling. Der Meister (von lat. magister) ist ein ‚Gelehrter’ oder wissenschaftlich, handwerklich oder künstlerisch ‚Gebildeter’. Traditionell hat er selbst eine Ausbildung als Lehrling bei einem Meister absolviert (Lehre, Examen), praktische Erfahrungen gesammelt (Gesellen- oder Wanderjahre, Lehraufträge) und höhere fachliche Prüfungen bestanden (Meisterbrief, Promotion) bestanden. Damit ist er befähigt Lehrlinge unter seine Obhut zu nehmen und in seinem Fachgebiet zu unterweisen. Weiterlesen

Essay: Instrumentalunterricht als Personal Coaching (1)

Von Dr. Dennis Schütze

Intro:
Vor einiger Zeit kam ein neuer, erwachsener Schüler zu mir um Gitarrenunterricht zu nehmen. Nach der Kennenlernstunde wurde vereinbart, dass der Unterricht wöchentlich in Einzelstunden à 30 Min stattfinden sollte. Wir trafen uns also regelmäßig und dabei fiel mir auf, dass er oft in Traininghose, Kapuzenpulli und Turnschuhen zur Stunde kam. Das lag daran, dass er als Physiotherapeut in der eigenen Praxis arbeitete und nebenbei auch betuchten Geschäftsleuten private Trainingsstunden erteilte. Außerdem war auffällig, dass er zwar immer pünktlich, aber oft unvorbereitet zum Unterricht kam. Oft gestand er mit einem unschuldigen Grinsen im Gesicht: „Diese Woche habe ich kein einziges Mal die Gitarre in der Hand gehabt!“ Weiterlesen