“Rolling In The Deep” ist das zweite Video zum neuen EP-Album “Pop Studies” der Würzburger Tanz- und Cocktailband Musikstudenten (VÖ im April). Der Song erschien ursprünglich auf dem Album “21” (2010) der britischen Neo-Souldiva Adele. Wir haben unsere Version als Quartett in Jazzcombo-Besetzung mit Gitarre und Tenor-Saxophon eingespielt. Der Videodreh erfolgte ganz ohne Band, nur mit Leadgesang im Gegenlicht und mit fulminanter Unterstützung der Würzburger Breakdanceformation Hot Potatoes. Die Musik für diesen Track wurde produziert von Dennis Schütze, Mix & Master von Jan Hees, Video von Jens-Uwe Otte von Ape Demie Movie. In den nächsten Monaten werden weitere Videos zu Tracks der beiden aktuellen EPs folgen. Und jetzt: Rollt in die Tiefe des Tracks!
Buch: „Musikphilosophie“ von Richard Klein
Richard Klein ist freier Autor und Musikphilosoph. Er studierte Orgel an der Hochschule für Musik in Freiburg und schloss daran ein Zweitstudium der Philosophie und Musikwissenschaft an. Mitte der 1990er Jahre war er Lehrbeauftragter für Ästhetik in seiner Heimatstadt Freiburg (Uni & PH) und im Jahr 1995 Mitbegründer des Projekts „Musik & Ästhetik“, das sich u.a. in der gleichnamigen Zeitschrift artikuliert. In der Reihe „Zur Einführung“ des Hamburger Verlags Junius erschien von ihm im Oktober 2014 das Büchlein „Musikphilosophie“. Die Reihe besteht bereits seit 1977 und „ist für Leute geschrieben, denen daran gelegen ist, sich über bekannte und manchmal weniger bekannte Autor(inn)en und Themen zu orientieren.“ („Zur Einführung…“, Vorwort des Verlages) Weiterlesen
Buch: „Roadside Curiosities“ von Shannon Cain (Hg.)
Shannon Cain ist eine amerikanische Autorin, Herausgeberin und Lektorin. Im Sommersemester 2011 war sie Picador Gastprofessorin im Fachbereich American Studies an der Universität Leipzig und hat dort zwei Kurse gegeben, einer davon behandelte das Thema „Literary Publishing“. Anscheinend wurde in diesem Kurs aber nicht nur über die Veröffentlichung von Literatur doziert. Mit Unterstützung des DAAD, Picador, der Universität Leipzig und dem Veranstaltungsforum Holtzbrinck erschien 2014 die Kurzgeschichtensammlung „Roadside Curiosities“ im Leipziger Universitätsverlag. Weiterlesen
Reise: „1000 Places To See Before You Die“ von Patricia Schultz
Vor mehr als 10 Jahren erschien erstmals der ungewöhnlicher Reiseratgeber mit dem provokanten Titel „1000 Places To See Before You Die“. Die US-amerikanische Autorin Patricia konnte damit einen großen internationalen Erfolg verbuchen und hat seitdem thematisch ähnlich gelagerte Folgebücher, Artikel und Fernsehreportagen veröffentlicht. Anfang des Jahres erschien nun eine komplette deutschsprachige Neuausgabe des Buches mit 200 neuen Einträgen, 28 zusätzlichen Ländern und 600 farbigen Abbildungen. Weiterlesen
Buch: „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt“ von Florian Huber
Florian Huber hat Geschichte und Volkswirtschaft in München, Freiburg, Köln und Orlando studiert. Er ist Autor und Regisseur von Doku-Dramen, Dokumentarfilmen, Reportagen und Sachbüchern. Seit 2007 produziert er als selbständiger Autor und Regisseur Dokumentarfilme für ARD, ZDF, Arte und zahlreiche internationale Sender. Mit „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt “ legt er eine umfangreiche, (populär-) wissenschaftliche Publikation in Buchformat vor, die ein sehr spezielles Thema behandelt. Das Buch trägt den Untertitel „Der Untergang der kleinen Leute 1945“ und handelt von der Selbstmordwelle, die ab den letzten Kriegsmonaten von Osten aus durch Deutschland brandete und tausende Frauen, Männer und Kinder mit sich riss. Es wird die Frage gestellt in welchen Abgrund die Menschen damals geblickt haben, dass sie angesichts der Befreiung vom „Dritten Reich“ nur im Tod einen Ausweg sahen. Weiterlesen
Kochbuch: „Meze in Istanbul “ von P. Casparek, E. Casparek-Türkkan und T. Türkkan
Als Meze (oder Mezze) bezeichnet man kleine orientalische Appetithappen, die zu verschiedenen Anlässen serviert werden. Sie können Bestandteil eines Snacks zwischendurch sein, aber auch als Appetizer, Vorspeise oder Dessert Bestandteil einer Speisefolge sein. Der Ursprung des Wortes liegt (laut Wikipedia) vermutlich im persischen mazze bzw. mazīdan für „Geschmack“ bzw. „Imbiss“. Eine vergleichbare Bedeutung hat es im Türkischen, wo die Schreibweise Meze verwendet wird. In vielen Nachfolgestaaten des Osmanischen Reichs und seiner Nachbarstaaten ist dieses Speisenangebot bzw. der Begriff und die damit verbundene Tradition verbreitet. Weiterlesen
Album & Kinderbuch: „Alles Wird Grün“ von Johannes Stankowski & Eva-Maria Ott-Heidmann
Johannes Stankowski ist ein deutscher Songschreiber und Musiker. Nach zwei Alben als Werle & Stankowski vor ca. zehn Jahren und anschließenden Veröffentlichungen unter eigenem Namen schlägt er nun andere musikalische Wege ein. Soeben erschien bei Pänz das CD-Album „Alles Wird Grün“ mit zehn neuen Familienliedern. Zusammen mit dem Tonträger erhält man ein kleinformatiges Kinderbuch in dem jedem Lied eine Doppelseite mit Textausschnitten und eine farbenfrohe und detailreiche Illustrationen beiseite gestellt wird. Die phantasievollen und kindgerechten Bilder stammen von der Berliner Künstlerin Eva-Maria Ott-Heidmann. Weiterlesen
Buch: „Highway 61 Revisited“ von Mark Polizzotti
Im August 1965 erschien Bob Dylans Album „Highway 61 Revisited“. Es ist ein besonderes Album im Gesamtwerk dieses großen amerikanischen Songschreibers, denn es markiert das Ende der anfänglich stark von akustischen Folktraditionen geprägten Karrierephase und seine – zur damaligen Zeit – als radikal empfundene Hinwendung zu Instrumentierungen, die damals eher dem Pop und Rock zugerechnet wurden (E-Gitarre, E-Bass, Orgel, Drumset). Zusätzlich fielen auch die Songtexte bei „Highway 61 Revisited“ deutlich weniger politisch, sozial- und gesellschaftskritisch aus, wurden stattdessen literarisch, frei-assoziativ, teilweise auch kryptisch-kodiert. Bei öffentlichen Auftritten und Interviews verweigerte sich Dylan, gab seltsame, orakelhafte, oft auch widersprüchliche oder unsinnige Antworten. All das zusammen löste unter seinen Anhängern heftige Kontroversen aus. Freunde und Künstlerkollegen fühlten sich verraten, Sympathisanten der ersten Jahre warfen ihm Illoyalität und Kommerzstreben vor, viele wandten sich gegen ihn, doch erst durch diesen Schritt stieg Dylan zur unangefochtenen, amerikanischen Songwriterikone auf, die er bis heute ist. Weiterlesen
„Asta und Ivo“ von Ludwig Hermann Schütze
Es ist die Geschichte einer kurzen Lebensgemeinschaft, die ich erzählen will. Seit längerem hatten wir ein verwitwetes Kanarienweibchen, Asta genannt, das sich durch sein stilles, freundliches Wesen unsere Zuneigung erwarb. Vor Kurzem gesellten wir ihm einen Zeisig-Jüngling bei, dem ich, in Erinnerung an einen Schulkameraden, den Namen Ivo gab. Die ersten Tage ihres Zusammenseins waren nicht vielversprechend. Asta zeigte eisige Zurückhaltung und wies dem wilden Eindringling ostentativ den Rücken zu, abweisend mit einer Würde, die an Adele Sandrock erinnerte. Danach wurde das Verhältnis besser. Der wilde Ivo, der sich im Käfig wie toll gebärdete, offenbar um Eindruck zu machen, stimmte die würdevolle Asta allmählich um. Nicht nur das, er verdarb sogar bald ihre guten Sitten. Wir ließen häufiger beide frei im Zimmer umherfliegen, wie wir das früher schon mit Asta gemacht hatten. War diese aber sonst nach kurzem Rundflügen stets bald wieder in den Käfig zurückgekehrt, so machte sie es neuerdings wie Ivo, setzte sich lange auf die Gardinenstange und vergaß sich eines Tages soweit, dass sie in der Küche in einem Topf in dem Erbsen für die Suppe aufquellen sollten, ein Vollbad nahm, ein andermal sich sogar auf den Frühstückstisch in der Butter niederließ. Auch waren beide abends oft nicht zu bewegen, in ihren Bauer zurückzukehren. Bisweilen geschah es allerdings, dass Asta dasselbe freiwillig wieder aufsuchte, während Ivo oben auf der Gardinenstange kampierte. Sie ließ es augenscheinlich mit mütterlichem Wohlwollen geschehen, wohl darum, weil sie wusste, dass bei diesen Eskapaden nichts passieren konnte, was ihre Eifersucht geweckt hätte. Vor einigen Tagen aber geschah es, dass Ivo sich in ein Zimmer stahl, in dem das Fenster offen stand und, verlockt durch einen fremden Vogel auf der Fensterbank – oder war es eine alte Bekanntschaft? – und das schöne Frühlingswetter, auf und davonflog. Alle Versuche ihn durch Aufstellen des Bauers auf dem Balkon zur Heimkehr zu bewegen, blieben erfolglos. Und Asta? Zunächst schien sie zu trauern, wurde einsilbig und in sich gekehrt und schien bisweilen wehmütig durchs Fenster nach dem fröhlichen Burschen Aussicht zu halten. Aber das gab sich bald, nach zwei Tagen hatte sie das Gleichgewicht der Seele wiedergewonnen, und ich argwöhne, dass sie so empfindet, wie jene Verlassene in einem Vers, den ich einmal in der Schweiz fand:
„Mein Schatz ist fortgeloffen, ich weiß nicht wohin,
Kein Mensch kann mir glauben, wie froh, dass ich bin!“
Die Gerechtigkeit verlangt indessen, dass wir uns auch in Ivos Gemüt zu versetzen suchen. War es der unwiderstehliche Freiheitsdrang, der ihn zur Flucht trieb, oder war es gar, dass ihm die alternde Witwe mit ihren Avancen auf die Nerven ging? Wir werden es nie erfahren, denn, um ein Wort des Vikars in Halbes Jugend zu variieren: „Wer kann die Geheimnisse einer so armen Vogelseele ergründen?“
Nachschrift: Nun ist auch Asta ausgerückt und hat meine „tiefschürfende“ Psychologie über den Haufen geworfen – „Der Zug des Herzens ist des Schicksals Stimme.“
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Ludwig Hermann Schütze (1869-1943) ist mein Urgroßvater väterlicherseits. Er war Kunsthändler und Kunstkritiker, arbeitete viele Jahre für die Photographische Gesellschaft Berlin (davon elf Jahre in New York) und verfasste im Laufe seines Lebens journalistische, literarische und autobiographische Texte.
Buch: „Der letzte Mann, der alles wusste“ von John Glassie
John Glassie ist Journalist, Fotograph und Schriftsteller und lebt in Brooklyn, New York. Viele Jahre hat er Interviews und Artikel über Literatur und Kunst in teilweise renommierten Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht. Hinzu kommt ein Buch mit der Fotoserie ‚Bicycles Locked to poles’ (2005), einige Ausstellungen und etliche Beiträge zu Anthologien. Mit „Der letzte Mann, der letzte alles wusste“ legt er eine umfangreiche, (populär-) wissenschaftliche Publikation in Buchformat vor, die ein sehr spezielles Thema behandelt. Die deutsche Übersetzung des Buches trägt den Untertitel „Das Leben des exzentrischen Genies Athanasius Kircher“ und genau darum geht es, aber auch um ein bisschen mehr. Weiterlesen