Das neue Album des Singer/Songwriters Terry Lee Hale trägt den Titel „Bound, Chained, Fettered“, das heißt übersetzt so viel wie „gebunden, angekettet, gefesselt“ und beschreibt die emotionale Grundstimmung der Song- bzw. Lyriksammlung. TLH ist ein Weltenwanderer und Geschichtensammler. Geboren und aufgewachsen in verschiedenen Regionen der USA, dort aber nie angekommen, stattdessen immer unterwegs, lebt und arbeitet er bereits seit mehreren Jahrzehnten in Frankreich, veröffentlicht seine Alben auf dem deutschen Label Glitterhouse und tourt durch halb Europa. Sein Songwriting ist reif, sehr eigenständig und stark von US-amerikanischen Rootsmusikern wie Jimmie Rodgers, Hank Williams, Muddy Waters, Bob Dylan und Tom Waits geprägt. Er ist ein sehr emotionaler und intuitiver Künstler und mindestens so sehr Poet und Dichter wie Sänger, Gitarrist und Performer.
Das straffe Album (9 Tracks, 37 Min. Laufzeit) startet mit dem Titelsong „Bound, chained, fettered“, einem dramatischen Rezitativ, einer Art Spoken-Word-Narration im allerbesten Sinne. Es folgen sieben weitere Songs und dazwischen ein kurzes Instrumentalstück, allesamt in verschiedenen klanglichen Schattierungen. Die Grundstimmung ist melancholisch, düster, geheimnisvoll, klanglich wird TLH unterstützt von den kongenialen italienischen Produzenten und Mitmusikern Antonio Gramentieri (egit, lapsteel), Franco Neddei (synth) und Christian Ravaglioli (piano). Die Lyrics sind hochpoetisch, sanft und sehr einfühlsam, haben jedoch auch eine assoziative, abstrakte und manchmal kryptische Qualität. Wie immer ist TLH der beste Interpret seiner eigenen Songs, er öffnet sich, ist persönlich, geht an die Schmerzgrenze, alles kommt direkt von Herzen. Gleichzeitig gleitet er nie in blanken Narzissmus ab, es wird nie (selbst-)therapeutisch, er bewahrt ein gesunde, erzählerische Distanz. Weiterlesen →