Over the Rainbow: Jochen Strobl

Jochen Strobl ist ein Slide- und Open-Tuning Gitarrist aus Kitzingen. Vor ein paar Jahren war er für einige Zeit mein Schüler und wir haben im Unterricht die Basics geklärt. Danach hat er schnell einen eigenen Ansatz entwickelt und gepflegt. Seine diversen Slides sind echte Bottlenecks und er fertigt sie tatsächlich selbst aus den Hälsen alter Flaschen. Er baut übrigens auch eigene Zupfinstrumente aus Zigarrenboxen.

Aber nicht nur seine handwerklichen Fertigkeiten sind interessant, sondern auch seine musikalischen. Hier spielt er eine eigene, modale Version des Musical-Klassikers „Over the Rainbow“, die mich stark an Sandy Bull erinnert. Feedback und Kommentare sind wie immer willkommen.

Silvesterball & Videodreh mit den Musikstudenten

Das war mal ein arbeitsreicher Jahreswechsel. Am Vormittag des 31. Dez hat sich die Band Musikstudenten in der Königsallee in Güntersleben getroffen. Wir haben zügig aufgebaut, einen ausgiebigen Soundcheck gemacht und dann noch eine gute Stunde verschiedene Songs aus dem Repertoire angespielt, die nicht so oft drankommen. Dann Fahrt zurück nach Würzburg, kurzes Mittagessen und ab in ein Tanzstudio mit einem sehr großem Spiegel. Hier haben wir die Abläufe und Mini-Choreographien für den geplanten Videodreh durchgesprochen und auch gleich in Szene gesetzt, lief gut und wurde schon viel gelacht. Danach Fahrt nach Hause, kurze Pause, frisch machen, umziehen und zurück nach Güntersleben. Ab 19.00 war bereits Einlass zum Silvesterball in der Königsallee. Es war mit fast 120 Gästen total ausverkauft, weitere 60 Anfragen mussten noch im Vorfeld abgesagt werden. Ab 20.00 Begrüßung durch die Gastgeber Claudia & Joe König, lockere Dinner-Musik zum leckeren Essen und dann nahm der Ball langsam Fahrt auf. Kurz vor dem Dessert wurde das Parkett eröffnet und der ganze Saal tanzte. Es waren fast ausnahmslos sehr gute und leidenschaftliche Tänzer da. Wir spielten viel Cha-Cha, Fox, Rumba, Walzer, aber auch Tango, Samba, Jive und Rock and Roll. Es war ein rauschendes Fest bis weit, weit nach Mitternacht.

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Am nächsten Tag ging’s ab 14.00 weiter. Wir konnten in der Nacht zuvor alle Instrumente stehen lassen und mussten deswegen nur kurz umbauen. Kameraman Jens-Uwe Otte war schon mittags mit Assistentin und Equipment aus Bretten hergefahren. Wir haben uns begrüßt, besprochen, das Licht eingerichtet und dann Video für Video für die fünf Songs abgedreht. Es gab pro Video ca. 5-8 Durchläufe mit verschiedenen Einstellungen der jeweils 1-2 Kameras. Wir hatten eine gute Mischung von „gut vorbereitet“ bis „Mut zur Improvisation“. Jens-Uwe und seine Assistentin Barbara wie immer voll und engagiert dabei. Beide hatten gute Ideen, haben witzige Vorschläge gemacht und die Band hat diese gerne aufgenommen und aus meiner Sicht auch gut umgesetzt. Für zwei der Videos hatten wir dann noch extra Helferinnen/Statistinnen, die uns sehr gut unterstützt haben und vorher geduldig auf ihren Einsatz gewartet haben. So ein Dreh kann sich ganz schön ziehen und im Verlauf wurde uns allen klar warum sich die großen Stars einen Stand-In leisten. Um 20.00 war der Dreh beendet, danach noch großes Aufräumen und Zusammenpacken bis 21.00, um kurz nach halb zehn war ich zuhause, glücklich und erledigt.

Danke an alle Beteiligten, ich habe ein sehr gutes Gefühl. Die Videos werden gerade geschnitten und werden ab ca. Mitte/Ende Feb im 2-3-Wochenrhythmus veröffentlicht.

Dennis Schütze & His Electric Combo @ JVA, Würzburg

Tradition verpflichtet: Wie jedes Jahr hat die Dennis Schütze Electric Combo auch in diesem Dezember ein Konzert für die Insassen der Justizvollzugsanstalt in Würzburg gegeben. Der Abend fand statt am vorgestrigen Montag und begann für Pop/Rock-Verhältnisse relativ zeitig (18.00) damit die internen Abläufe der JVA nicht durcheinander gerieten. Wir kamen kurz nach 17.00 an, mussten Mobiltelefone abgeben, fuhren durch die Schleuse und dann von hinten heran an die Multi-Funktionshalle. Nach zügigem Aufbau und freundlicher Begrüßung durch Herrn Hutter ging’s dann auch schon los. Vor ca. 160 Zuhörern (Frauen Loge, Männer Parkett) spielten wir zu viert altbewährtes Liedgut und Songs vom kommenden Album inkl. Titeltrack „Unsung Songs“. Richtig gut kam dann am Schluss die Maxi-Version der Räuberpistole „Hey Joe“ (Joe bringt seine untreue Frau zum Schweigen und flieht wegen drohender Strafverfolgung über die Staatsgrenze nach Mexico). Am Schluss dann noch eine vorweihnachtliche Fassung von „Lucky Old Sun“. Längere Zugaben, Autogrammstunden oder etwaige After-Show-Partys waren an diesem Abend leider nicht möglich. Nach flottem Abbau, zurück in die Schleuse und nach einem kurzen Blick der Justizbeamten in die Fahndungsliste durfte die komplette Band das Gelände der JVA wieder unversehrt verlassen. Puh, Glück gehabt. Bis zum nächsten Mal und Merry X-Mas!

Scott Matthew im Cairo, Würzburg

Am Freitagabend war ich beim Konzert von Scott Matthew im Jugendkulturhaus Cairo in Würzburg. Er hatte noch zwei Mitmusiker dabei (Keyboard & E-Gitarre) und hat in erster Linie Songs von seinem aktuellen Album „Unlearned“ vorgetragen. Höhepunkt war erwartungsgemäß seine im Tempo mächtig gedrosselte und dadurch sehr subtile Low-Fi-Version des Whitney-Houston-Klassikers „I wanna dance with somebody“. Sehr berührend, und zwar so sehr, dass der ganze Saal den Refrain leise mitsang, das war dann auch wieder sehr berührend. Schön waren auch seine Interpretationen von „To Love Somebody“ (Konzert-Opener), Neil Youngs „Harvest Moon“ und John Denvers „Annie’s Song“. Der Saal war nur leider sehr voll und es wurde dadurch sehr eng und sehr warm, ich hätte das Konzert gerne im sitzen angehört, das hätte der sensiblen Grundstimmung der Performance durchaus entsprochen. War aber auch so ein schöner Abend.

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Notationssoftware: Finale 2014

Soeben ist die neueste Version der Notationssoftware Finale in der Version 2014 für Windows und Mac erschienen (Vertrieb: klemm-music.de). Finale-Anwender mussten auf die Neufassung etwas länger warten als bisher, denn die Version 2013 wurde übersprungen. Die Zeit wurde genutzt für „eine grundlegend überarbeitete Apple-OS-X-Unterstützung, eine neue Audio-Engine, ein komplett neu erstelltes Finale-Dateiformat und damit erstmals in der Geschichte von Finale eine Datei-Rückwärtskompatibilität“ (Zitat klemm-music). Systemanforderung für Mac ist OS X 10.7/10.8/10.9, für Windows XP/Vista/Windows 7/Windows 8. Parallel wurde wie immer auch ein deutschsprachiges Praxisbuch „Finale 2014“ (540 Seiten inkl. CD-ROM, 39,90 €) veröffentlicht.

Ich arbeite bereits seit mehr als zwölf Jahren mit Finale (Mac) und habe dabei gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Software bietet viele Möglichkeiten und ist gerade in den letzten Versionen noch deutlich user-freundlicher geworden. Ich habe mit Finale sämtliche Transkriptionen (Noten/Tab) aller meiner wissenschaftlichen Arbeiten notiert (Diplomarbeit 1998, Magisterarbeit 2003, Dissertation 2011). Auch alle komplexeren Arrangements für die Albumproduktionen der Tanzband „Die Musikstudenten“ wurden mit Hilfe von Finale arrangiert, notiert, Stimmauszüge erstellt, vermailt und gedruckt. Weil so über die Jahre viele Notationen in verschiedensten Versionen entstanden sind, freue ich mich besonders über die angekündigte Datei-Rückwärtskompatibilität.

Für Einsteiger empfiehlt sich weiterhin die kostenlose Light-Version „Finale NotePad“.

Christian Streckel: Croatian Blue

Seit vielen Jahren gebe ich Privatunterricht für Gitarre und andere Saiteninstrumente wie Banjo, Mandoline und Ukulele. Neben der eigentlichen Arbeit am Instrument geht es dabei u.a. immer auch um Musiktheorie, Musikgeschichte, technische Entwicklungen und Repertoirekenntnis. Meine Aufgabe als Lehrer sehe ich darüber hinaus aber auch darin meine Schüler dazu ermutigen selbst kreativ zu werden und eigene musikalische Ideen zu entwickeln. Beim Ausarbeiten dieser Fragmente, Ideen, Skizzen zu abgeschlossenen Stücken, Songs, Kompositionen biete ich bei Bedarf gerne meine Hilfe an. Der letzte Schritt ist es dann die Ergebnisse dieser Bemühungen irgendwie festzuhalten. Früher hätte man dazu alles feinsäuberlich auf ein Notenblatt geschrieben. Heutzutage ist es natürlich naheliegender eine Aufnahme davon zu machen. Ich habe mir deswegen in den letzten Jahren eine kleine, technische Ausrüstung zugelegt und kann inzwischen bei mir zuhause ohne größeren Aufwand Aufnahmen in ziemlich guter Klangqualität erstellen.

Christian Streckel unterrichte ich seit einem knappen dreiviertel Jahr. Wir haben zu Beginn des Unterrichts einige Monate seine Technik und musikalische Gestaltung anhand klassischer Stücke und Etüden aufpoliert. Gerade hat er weniger Zeit zum konzentrierten Üben, spielt aber immer noch viel Gitarre und entwickelt dabei eigene Instrumentalkompositionen. Die Stücke haben meist Songstrukturen, aber (noch) keine Texte. Man könnte sie frei nach Mendelssohn Bartholdy als „Lieder ohne Worte“ oder „Songs without Words“ beschreiben. Seine letzte Komposition „Croatian Blue“ finde ich besonders gut gelungen. Vor einigen Tagen haben wir sie bei mir aufgenommen, es wurde nicht nachgearbeitet oder geschnitten, es ist von Anfang bis zum Ende ein durchgehender Take. Im Mix wurde nur etwas komprimiert und ein feiner Stereo-Raum darüber gelegt. Viel Spaß mit „Croatian Blue“! Wir freuen uns beide über Feedback und Kommentare.

DVD-Tipp: Eric Clapton Guitar Festival Crossroads 2013

Seit 2004 veranstaltet der britische Blues-Gitarrist Eric Clapton alle drei Jahre ein Benefizkonzert zugunsten der von ihm gegründeten Drogenentzugsklinik „Crossroad Centre“ auf der Insel Antigua. Clapton wählt die beteiligten Künstler dafür eigenhändig aus. Bisher fanden die Festivals in Dallas, Texas (2004), Bridgeview, Illinios (2007) und Chicago (2010) statt. Die Konzerte wurden alle filmerisch dokumentiert und einige Monate nach der Veranstaltung auf DVD veröffentlicht. In diesem Frühjahr fand die mittlerweile vierte Ausgabe des Festivals im berühmten Madison Square Garden in New York statt, beteiligte Künstler waren u.a. Booker. T., Robert Cray, Sonny Landreth, John Meyer, Keith Urban, Warren Haynes, Derek Trucks, Vince Gill, Keb’ Mo’, Jeff Beck und die talentierten Neuentdeckungen Gary Clark Jr., Quinn Sullivan und Blake Mills. Soeben erschien der Mitschnitt des Konzerts auf zwei DVDs. Dringende Empfehlung an alle Bluesrockinteressierte!