Coming soon: „Bruchstille“ von Nina Clarissa Frenzel
Erscheint am 9.11.2020.
Foto: Videodreh mit Thirsty Thursday (2020)
Radtour: Mainfränkische Platte (2020)
Über Scheitern
„Täglich versagen wir, machen irgendetwas Dummes und Fehler. Wir wissen, wie das Leben sein könnte, wie wir selbst sein könnten, und trotzdem erreichen wir nie das Ziel. Wir streben nach ganz oben und stürzen immer wieder ab. Zwischen diesen Polen, irgendwo zwischen Traum und Scheitern, bewegen wir uns durch unsere Existenz. Wohl wissend, dass die Realität unserer Vorstellungskraft immer unterlegen sein wird. Trotzdem versuchen wir es stets auf‘s Neue. […]
Gelingen ist nämlich ausgeschlossen. Die Schönheit liegt vor allem im Scheitern. In der Unvollkommenheit aller Versuche, aller Resultate. Gerade das macht den Menschen zum Menschen: scheitern. Tanzen, straucheln, fallen und anschließend eine Ode schreiben. Möglichst stilvoll, wenn’s geht.“
Marian Donner: „Das kleine Buch der Selbstverwüstung. Warum wir mehr stinken | trinken | bluten | brennen und tanzen sollten“ (2020), S. 123
Out now: „Discovery“ von Dennis Schütze
Ab sofort ist die Single „Discovery – Radio Edit“ des Würzburger Songwriters Dennis Schütze auf allen gängigen Download- und Streamingportalen erhältlich (Amazon, Apple Music, Spotify, Youtube). Die Version des Songs erscheint als Vorabsingle des kommenden Albums „Still Here“ (2020). Dennis Schütze: vocs, git, org, bass, Jan Hees: drums, Arrangement & Aufnahme: Dennis Schütze, Mix & Master: Jan Hees.
Video: „Once Upon a Time in the West“ (Ukulele)
Der Würzburger Ukulelespieler Roland Völker präsentiert seine Version von „Once Upon a Time in the West“ für elektrische Lead-, Rhythmus- und Bassukulele. Der Song ist eine Komposition von Mark Knopfler und erschien ursprünglich auf dem Album „Communiqué“ (1979) der britischen Band Dire Straits.
Die Ukulele-Version wurde von Roland Völker (Lead Uke, Ukebass) und Dennis Schütze (Gesang, Rhythmus Uke, Schlagzeug) eingespielt. Rec, Mix, Master: Dennis Schütze, Video: Camilo Goitia, Gesamtproduktion: Dennis Schütze. Even the hero gets a bullet in the chest!
Buch: „Daisy Jones & The Six“ von Taylor Jenkins Reid
„Daisy Jones & The Six” ist die fiktive Biographie einer US-amerikanischen Westcoast-Band in den späten 70ern. Der Text ist als kombiniertes Interview der beteiligten Musiker, von Familienmitgliedern, Managern, Produzenten und Rockjournalisten aufgebaut. Diese direkten Aussagen, die sich stellenweise aufeinander beziehen oder sogar wiedersprechen verleihen dem Text eine unmittelbare Direktheit und Frische. Als Leser wird man von Anfang an mitgenommen, die Figuren werden sehr lebendig und man vergisst über weite Strecken, dass es die Band gar nicht gegeben hat. Weiterlesen
Foto: Videodreh mit Dennis Schütze & Nina C. Frenzel (2020)
Also ich weiß ja auch nicht (KW42/2020)
Also ich weiß ja auch nicht, was in diesem Jahr eigentlich abgeht. Seit dem Lockdown im März habe ich das Gefühl pausenlos und ohne Unterbrechung durchzuarbeiten. Und zwar von früh um 8.00 bis manchmal abends um 20.00. Die Art der Arbeit wurde dabei auch neu gewichtet: Sie besteht neben etwas Unterricht vor allem in Konzipieren, Instrumentieren, Arrangieren, Aufnehmen, Aufnehmen, Editieren, Editieren, Editieren, Mixen, Mastern, Fotografieren, Covergestaltung, Videodrehen, Videoschnitt usw. also viele Stunden alleine am Rechner. In meinem ganzen Leben habe ich noch nicht so oft den Recording- und/oder Auslöserknopf gedrückt, geschnitten, getunt und gerückt wie im letzten halben Jahr. Meine Frisur hat schon eine Dauerdelle vom Bügel, weil ich den Kopfhörer fast nicht mehr abnehme!
Anderer Zeitvertreib wie z.B. Bandproben, Booking oder eigentliche Konzerte sind dafür sozusagen komplett weggebrochen. Letzte Woche die erste und einzige Hochzeit, das war echt mal eine Abwechslung und fast schon eine halb vergessene Tätigkeit, immerhin saßen die in den Jahren davor tausendfach gespielten Songs noch wie immer, die Nummern werde ich wohl nie wieder vergessen. Nur meine Kabeltasche habe ich vor dem Gig 1h verzweifelt gesucht, weil ich sie seit Januar nicht mehr gebraucht hatte (hatte meine Frau verräumt!).
Seit meiner Afrikareise im Sommer 2019 habe ich de facto auch keinen Urlaub gemacht. Weder mit der Familie, geschweige denn alleine. Nicht dass ich das ganz dringend bräuchte, Skiurlaub, Strandurlaub oder was in der Richtung mache ich sowieso nicht, aber etwas Tapetenwechsel hätte mir zwischendurch ganz gut getan. Lediglich ein paar Ausritte mit dem Fahrrad habe ich mir im Spätsommer gegönnt und das war auch bitternötig.
Ansonsten war das bisherige Kalenderjahr auch bestimmt durch Fürsorge und Pflege meines Vaters, der Anfang des Jahres gerade noch so alleine leben konnte, dann schwer erkrankte, vom Krankenhaus ins Pflegeheim, kurz danach wieder ins Krankenhaus kam und dort Anfang September verstarb. Ich hatte ihn den ganzen Sommer über im Pflegeheim täglich und in den letzten Wochen im Krankenhaus mehrmals täglich besucht, war an seiner Seite, habe ihn gefüttert und zu trinken gegeben, hielt ihm die Hand bis zu seinem letzten Atemzug. Das war eine sehr intensive, aber auch befriedende Erfahrung für die ich sehr dankbar bin.
Alles in allem also ein absolutes Ausnahmejahr. Wenn‘s nach mir ginge, darf’s sich gerne auch mal wieder auf normal einpegeln, aber sieht ja gerade nicht so aus. Ich habe den Eindruck, mich haben die Erlebnisse und Aufgaben der letzten Monate demütiger, dankbarer und friedlicher gemacht. Ich bin näher bei mir und bereit für das, was da kommen oder auch nicht kommen mag. Schau ma‘ mal, dann seh’n ma‘ schon. Ich weiß es ja auch nicht.