Buch: „In Mexiko“ von Andreas Altmann

Nach durchwachsenen Lebensratgebern („Gebrauchsanweisung für die Welt“ (2012), „Gebrauchsanweisung für das Leben“ (2017)) arbeitet der deutsche Reisebuchjournalist und Buchautor Andreas Altmann endlich wieder in seinem ureigentlichen Fachgebiet. In seiner Reisebeschreibung „In Mexiko – Reise durch ein hitziges Land“ erzählt er von seinen persönlichen Erlebnissen und Eindrücken und liefert einen soliden und lebendigen Text, einen klassischen Altmann ab. Weiterlesen

Über Berufung

„[…] Der merkwürdige und unglückselige Begriff der ‚Berufung‘ kam erstmals zur Zeit des Mittelalters in einem christlichen Kontext in Umlauf und meinte die Reaktion eines Menschen auf die unvermittelte Begegnung mit der strikten, inneren Anweisung, sich gänzlich den Lehren Jesu zu widmen. […] eine weltliche Version dieses Begriffs [hat] sich bis in unsere moderne Zeit erhalten und tendier[t] dazu, uns mit der Erwartung zu foltern, Sinn und Zweck des Lebens würden sich in uns zu irgendeinem Zeitpunkt in so vollends ausgereifter und unbezweifelbarer Gestalt offenbaren, dass wir auf immerdar gegen jegliche Verwirrung, gegen Neid oder Bedauern gefeit seien.“

Buch: „Freuden und Mühen der Arbeit“ von Alain de Botton, Fischer, S. 118

Über geistige Deformation

„[…] Im vierten vorchristlichen Jahrhundert beschrieb Aristoteles eine Einstellung, die mehr als zwei Jahrtausende Bestand haben sollte, als er auf die strukturelle Unvereinbarkeit von Zufriedenheit und bezahlter Arbeit hinwies. Wer unter finanzieller Bedürftigkeit litt, stand für den griechischen Philosophen auf einer Stufe mit Sklaven und Tieren. So gewiss wie eine merkantile Gesinnung führte auch körperliche Arbeit zu geistiger Deformation. Nur ein Privatvermögen und ein Leben in Muße gestatteten es dem Bürger, die höheren Freuden der Musik und Philosophie in adäquater Weise genießen zu können.“

Buch: „Freuden und Mühen der Arbeit“ von Alain de Botton, Fischer, S. 110

Video: „Tequila“ von Musikstudenten

“Tequila” ist das erste Video zum aktuellen Album “Celebration” der Würzburger Tanz- und Cocktailband Musikstudenten (VÖ Sommer 2018). Der Song erschien ursprünglich als Single der kalifornischen Band The Champs (1958) und stammt aus der Feder des Saxophonisten Danny Flores (aka Chuck Rio). Wir haben unsere Version in erweiterter Quintettbesetzung als klassischen Samba mit Saxophon und Trompete eingespielt. Der Videodreh erfolgte an verschiedenen Locations, teils direkt im Studio, teils als Re-Inszenierung. Vielen Dank an die Tänzerin Kathrin Steinert von der Würzburger Tanzschule Step’n‘Standard für die gekonnten Einlagen, mit denen werden Sinn und Zweck dieser Musik nochmal augenscheinlich unterstrichen. Wir haben uns für ein Kachellayout (3×3) der verschiedenen Videosequenzen entschieden. So wird das Video dem etwas zerstückelten Entstehungsprozess der Einzelvideos gerecht und wirkt, passend zur Musik, quirlig und lebendig. Eher nebenbei entstand während der verschiedenen Schnittstadien die Aufteilung in die drei Ebenen Beine, Körper, Kopf.

Musiker: Fritz Wenzel (sax), Thomas Nees (tr), Dennis Schütze (guit), Friedrich Betz (kbass),  Jawed Iqbal (congas), Dominik Raab (drums). Mix & Master: Jan Hees, Video Edit & Cut: Camilo Goitia, Gesamtproduktion: Dennis Schütze, © 2018

Es wurden von allen 18 Tracks der Alben „Graduation“ und „Celebration“ Videosequenzen im Studio abgedreht. Es gibt also noch viel Material für viele weitere Videos. Sie werden in unregelmäßigen Abstand bis mindestens Sommer 2019 erscheinen.

Über Musik als Rettung

„Doch irgendwann, es dunkelt bereits und die Straßen der Innenstadt sind schon verlassen, entdecke ich den einen, der es geschafft hat. Er gehört zu jenen, die Glück verschenken: Den Nachmittag über spielte er für Geld das übliche Mainstream-Tralala, aber nun spielt er für sich – und mich, seinen unsichtbaren Zuhörer. Der junge Mensch, vielleicht 30, hat seine Waffe gefunden, den einen Notausgang: Musik. Auf Noten entkommt er seinem Leben. Sie schweben, und er zieht hinterher. Nichts soll ihn mehr einholen, er will abhauen, und keiner folgt ihm, keiner verfolgt ihn, kein Kummer, keine Wut, keine Kugel. Wie in einem Zeichentrickfilm: Ein Schnitt, und der Hauptdarsteller verschwindet in Sphären, für deren Erleben andere sich vollsaufen oder Drogen spritzen müssen. Er nicht, er flötet sich davon. Mit einem Wimpernschlag ist er die Welt los. […] Der Mann und sein seliges Gesicht, unberührbar jetzt, verzaubert, so beneidenswert. Ach Kunst, ach die glorreichste Erfindung der Menschheit.“

Andreas Altmann: „In Mexiko“, S. 91

Läuft! (KW39/2018)

Seit meinem letzten Lagebericht sind einige Wochen vergangen, in denen viel passiert ist. Nach meinem Kreuzbandriss durchlief ich erstmal ein Tal der Tränen, mithilfe von Physiotherapie und etwas Selbstdisziplin lief ich einige Tage später bereits mit Gehhilfen und eine gute Woche später sogar wieder vollkommen selbständig. Mittlerweile kann ich Treppen gehen und Fahrrad fahren, seit langem war ich sogar mal wieder zu Fuß auf meinem Hausberg, das war allerdings fast etwas zu viel. Knie ist abgeschwollen, aber wackelig, jetzt baue ich so gut es geht Muskeln auf, Ende November ist die OP, danach geht alles wieder von vorne los, im Januar 2019 sollte ich wieder einigermaßen einsatzfähig sein. Weiterlesen

Buch: „Mit dem Schulbus in die Wildnis“ von Heike Praschel

Von 2010-2012 war Heike Praschel bereits mit ihrer Familie (Ehemann, zwei Töchter) mit einem umgebauten Mercedeslaster quer durch Europa, halb Asien und in Nordamerika auf Reisen und hat darüber ausführlich in der Reisechronik „Weltenbummler“ (2014) berichtet. Von Juni 2016 bis Juni 2017 gab es nun eine Fortsetzung entlang der Westküste Amerikas zuerst Richtung Norden durch Kanada bis Alaska und von dort aus zurück Richtung Süden bis Mexiko. Die Erlebnisse wurden abermals in tagebuchartigen Einträgen festgehalten und erscheinen unter dem Titel „Mit dem Schulbus in die Wildnis“ (2018).

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