Noten: „Schumann for Guitar“ von Martin Hegel (Hg.)

Robert Schumann zählt zu den bedeutendsten und einflussreichsten Figuren der deutschen Romantik. Er wurde 1810 in Zwickau geboren und wirkte als Komponist, Musikkritiker und Dirigent. Sein kompositorisches Werk umfasst Klaviermusik, Lieder, Orchestermusik (vier Sinfonien), Kammermusik, Chormusik und eine Oper. Er bezeichnete sich selbst als Tondichter und strebte nach einer zukunftsträchtigen, poetischen Musik. Nach einem Leben, das von etlichen persönlichen Krisen geprägt war, starb er 1856 nach einem missglückten Selbstmordversuch in geistiger Umnachtung in einer Anstalt in Endenich bei Bonn. Weiterlesen

Foto: DS Combo @ Still Got The Blues, Aub (2018)

Am vergangenen Sa, den 28. April hat die DS Combo mit Camilo Goitia und Jochen Volpert im Still Got The Blues-Club im alten Spitalkeller in Aub gespielt. Es war ein lauschiger Abend vor aufmerksamen Publikum und die engagierten Veranstalter waren sehr sympathisch. War das erste, aber hoffentlich nicht das letzte Konzert dort.

Landesgartenschau Würzburg 2018 & ich

In den letzten Tagen und Wochen wurde ich von verschiedenen Seiten mehrfach gefragt, ob ich als regionaler Musiker mit meiner Band bei der Landesgartenschau spielen würde. Meine Antwort: Leider nicht. Warum? Darüber kann ich nur spekulieren.

Die Landesgartenschau kam ja nicht überraschend und so war bereits früh klar, dass bei der ca. sechsmonatigen Großveranstaltung auch ein kulturelles resp. musikalisches Angebot präsentiert werden soll. Bereits im Frühjahr wurden deswegen von der verantwortlichen GmbH „LGS Würzburg 2018“ Institutionen und Vereine kontaktiert mit der Bitte entsprechende Angebote zu unterbreiten. Als ich davon hörte nahm ich als regionaler Musiker und Kulturförderpreisträger Kontakt auf und wurde an Ingolf Stöcker verwiesen. In einem Telefonat zeigt er sich optimistisch, denn meine offenkundigen Bezüge zur amerikanischen Musikkultur würden ganz wunderbar zur Geschichte des Areals (Leighton-Barracks) passen: USA, Militärgelände, GIs, Kasernen, Trucks, Ford Mustang, Hamburger und so, da wäre R&B, C&W und Americana doch ideal. Das fand ich auch, hörte sich gut an. Entsprechende Veranstaltungen seien geplant und inhaltlich schon formuliert. Ich solle mal ein schriftliches Angebot machen, dann würde das seinen offiziellen Lauf nehmen. Weiterlesen

Buch: „Is This The End?“ von Georg Seeßlen

Georg Seeßlen ist freier Autor, Feuilletonist und Film- und Kulturkritiker. Seit den 1970er Jahren hat er jedes Jahr zum Teil mehrere Bücher zu Regisseuren, Filmen oder ganzen Filmgenres veröffentlicht. Lynch, Scorsese, Tarantino, von Trier, es gibt kaum ein filmerisches Sachgebiet zu dem sich Seeßlen noch nicht ausführlich geäußert hat. Dazu kommen seine Artikel für etliche deutsche Leitmedien wie Die Zeit, taz, Frankfurter Rundschau, Freitag oder Jungle World. Immer wieder schreibt Seeßlen aber auch essayartige Schriften zu kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Essaysammlung „Is this the End? Pop zwischen Befreiung und Unterdrückung“ erscheint gerade beim umtriebigen deutschen Indie-Verlag Tiamat. Weiterlesen

Neues von Simon-Philipp Vogel

Heute fand der Videodreh für einen neuen Song des Würzburger Liedermachers Simon-Philipp Vogel statt. Zum ersten Mal keine komplett durchgeplante Studioproduktion mit der Beteiligung anderer Musiker, sondern eine Performance in Minimalbesetzung, live und ohne doppelten Boden. Wird jetzt noch synchronisiert und technisch aufbereitet und erscheint dann in Kürze. Hier ein paar Fotos vom Set:


Und ein Blick hinter die Kulissen:

Story: Gebet & Erleuchtung

Einmal in der Woche gebe ich Instrumentalunterricht im Nebenzimmer eines katholischen Gemeindehauses. Das Gebäude steht gegenüber einer kleinen Kirche und ist schon ziemlich alt. Einen eigenen Priester hat die Gemeinde schon lange nicht mehr, einige Wohnungen des großen Hauses wurden vermietet, aber der große Veranstaltungssaal mit Bühne, die volleingerichtete Küche und einige Nebenzimmer werden nur noch sehr, sehr selten benutzt. Weiterlesen

Foto: Impressionen zwischen Bad Kissingen, Hammelburg, Gemünden und Würzburg (2018), Teil 1

Am Freitag hatte ich gegen Mittag einen beruflichen Termin in Bad Kissingen und das habe
ich im Anschluss für eine längere Tagesradtour genutzt. Von Würzburg habe mich und mein Fahrrad erstmal mit der Regionalbahn in einer knappen Stunde über Schweinfurt nach Bad Kissingen fahren lassen, vorbei an ausgedehnten Feldern und blühenden Bäumen und Sträuchern. Vom etwas höher gelegenen Bahnhof ging’s in die Innenstadt zum Termin. Als das erledigt war und zog ich mich rasch um und fuhr zum Startpunkt der eigentlichen Tour runter zur Ludwigsbrücke an die fränkische Saale auf die andere Seite des Flusses, wo der offizielle Radweg beginnt.

Von da aus bin ich bei bestem Wetter und wenig Verkehr flussabwärts geradelt. Der Weg führte von Kissingen über Euerdorf nach Hammelburg, von da über Gräfendorf nach Gemünden. Bis dahin waren es bereits ziemlich genau 50km, das war weiter, als ich vorab geschätzt hatte. Die vielen Flusswindungen hatten die Strecke länger gemacht, als ich es auf der Karte abgeschätzt hatte, dazu kam das warme Wetter. Am Anfang der Strecke bewegte sich der Weg noch viel im Schatten, aber bald folgten ausgedehnte Abschnitte in der prallen Nachmittagssonne. Ich hatte leichtsinnigerweise nichts zu trinken dabei und musste ca. alle 90 Min. anhalten und mit Nachschub in einem Supermarkt beschaffen. Ich war ganz überrascht wie viel Durst ich hatte, insgesamt trank ich ca. 5 Liter Flüssigkeit und als ich abends zu Hause angekommen war hatte ich tatsächlich immer noch Durst!

In Gemünden angekommen, fuhr ich gleich weiter Richtung Süden bis nach Karlstadt und kam da auf der allerletzten Rille an. Ich machte 20 Min Pause am Marktplatz, dann ging’s über die Brücke auf die andere Mainseite in den willkommenen Schatten und weiter über Zellingen nach Margetshöchheim. Kleine Meditation am Mainufer, dann nahm ich meine letzten Kräfte zusammen und radelte die letzten Kilometer zurück nach Würzburg. War etwas zu weit für eine lockere Tagestour, die Sonne hat mir etwas meine Arme verbrannt, aber besonders der erste Teil der Strecke im Landkreis Bad Kissingen war wunderschön, idyllisch und auch etwas abgeschieden. Erst auf dem Mainradweg kamen mir die ersten Radler entgegen. Hier ein paar Fotos, Teil 2 folgt morgen!

Über Disziplin

„Disziplin […] ist sowieso das einzige, das man [als Künstler] kontrollieren kann. Man hat keinerlei Kontrolle über sein Talent oder sein Glück oder ob man genügend Leser findet. Das Einzige, das Sie kontrollieren können, ist, Ihren Hintern in den Sessel zu kriegen. Den meisten Schriftstellern bleibt auf Dauer eh nichts anderes übrig als Disziplin. In einen Roman passen eine Menge Wörter. Da müssen Sie jeden Tag eben eine bestimmte Menge Wörter produzieren. Irgendwann ist Disziplin dann kein Kampf mehr, sondern eine Angewohnheit. Man tut das einfach. Und wer Disziplin hat, wird auch nie mehr diese Schreibblockaden haben, wenn man auf einen leeren Bildschirm starrt. Man schreibt. Es mag mal schlecht oder besser sein. Aber man schreibt.“

Der Schriftsteller Michael Chabon im Interview mit Andrian Kreye über seine Arbeit
SZ vom Freitag, 13. April 2018, Nr. 85