Noten: „Weihnachten mit der Ukulele“ von Richard Kleinmaier

WeihnachtenUkuleleBereits im November 2011 erschien im Dux Verlag das Notenheft „Weihnachten mit der Ukulele“ von Richard Kleinmaier. Der Autor studierte Gitarre am Richard-Strauss-Konservatorium in München und arbeitet als Musiker, Sänger und Musikschullehrer. Inzwischen hat er sich zusätzlich zum Fachmann für das kleine Zupfinstrument aus Hawaii entwickelt und im September 2014 sogar eine umfangreiche „Schule für Ukulele“ herausgebracht (ebenfalls Dux). Nach einem kurzen Vorwort und einigen Hinweisen zu den Akkorden und Akkorddiagrammen folgen 37 Weihnachtslieder, zum Teil in zwei Versionen (sehr leicht/mittelleicht). Die Lied/Songauswahl setzt sich zusammen aus deutschen Klassikern („Oh, du Fröhliche“, „Ihr Kinderlein, kommet“, „Kling Glöckchen“, „Alle Jahre wieder“, etc.), internationaler Folklore („Jingle Bells“, „Adorar al nino“, „Feliz Navidad“), aber auch einige moderne Kinderlieder („In der Weihnachtsbäckerei“, „Dezemberträume“) und amerikanische Pop/Christmassongs („Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“, „Winter Wonderland“, „Last Christmas“) sind darunter zu finden. Das macht insgesamt eine runde, gelungene Mischung, die eigentlich kaum noch etwas zu Wünschen übrig lässt.

Auch die Art der Notation ist sehr übersichtlich und gut lesbar. Sie besteht aus einer Art Leadsheet in traditionellen Noten mit unterlegter Ukulelen-Tabulatur, solide gesetzt in der unteren, ersten Lage mit offenen Saiten, wo möglich. Darüber stehen Ukulelenakkorde für die weitverbreitete C6-Stimmung, jeweils mit kleinem Griffdiagramm mit Fingersatz. Und mit dabei natürlich auch die Liedtexte der ersten Strophen zum singen, weitere Strophen (mit extra Akkordsymbolen!) folgen als Textblock unter den eigentlichen Noten.

Fazit: Eine umfangreiche und vorbildlich aufgearbeitete Weihnachtsliedersammlung für Freunde des pazifischen Bonsai-Instruments, gleichermaßen für Anfänger, Quereinsteiger und Fortgeschrittene zu empfehlen. Ukulele raus, Heft aufklappen und los singen. Und wer nicht singen will, spielt einfach nur die Melodien oder begleitet andere Singende mit seinem Akkordspiel. Dicke Empfehlung!

Das Notenheft erscheint bei DUX (D 325) und kostet 14,80 €.

Backbuch: „Backen mit dem Backbuben“ von Markus Hummel

BackbubenCocktail-Cakes, Klassiker und Kuchen vom Grill sind das Thema des soeben erschienenen Backbuchs von Markus Hummel. Der gelernte Schauspieler und Backblogautor präsentiert darin 50 außergewöhnliche Rezepte in fünf Kategorien. Das Buch beginnt mit einem kumpelhaften Vorwort, danach werden auf 12 Seiten die Grundlagen des Backens erläutert (Material, Zutaten, Tipps & Tricks). Es folgen ca. 10 Grundrezepte zu verschiedenen Teigvarianten wie Hefe (süß, salzig), Mürbe, Biskuit und einiger Varianten. Dann startet endlich der eigentliche Rezeptteil mit den Kapitelüberschriften „Gebackenes mit Alkohol & Cocktail-Cakes“, „Süßes & deftiges vom Grill“, Süßes für die Liebsten“, Süße Kleinigkeiten“ und „Klassiker“, das Buch endet mit einem Register. Weiterlesen

Mainpost: Eine Viertelmillion Chinesen hört Schütze

Der Würzburger Musiker kam mit einem Song im Reich der Mitte groß raus – aber hat nichts davon

Von Joachim Fildhaut

Würzburg – Der Songwriter Dennis Schütze publiziert äußerst fleißig, von der Country-CD über Partyknaller bis hin zu experimenteller Musik. Einige Veröffentlichungen, vor allem die jüngeren, kann man nur im Netz anhören. Dazu hat Schützes Online-Label Fuego Verträge mit mehreren so genannten Streaming-Portalen.
Kürzlich kam die Quartalsabrechnung für alle Klicks im Sommer. Und siehe: Es gab ein ganz klein bisschen mehr Geld. Um dieser angenehmen Unregelmäßigkeit auf den Grund zu gehen, las der Künstler ausnahmsweise mal die Tabellen, die der Abrechnungsmail anhingen. Da gab es extreme Werte bei dem Cover von Taylor Swifts „Shake it off“. Den Hit hatte Schütze mit seiner Party-Band „Die Musikstudenten“ originell spartanisch akustisch interpretiert.
Nett, aber ein Knaller? Die Klick-Raten konnten nur ein Fehler sein. Weiterlesen

Reiseführer: „Wien“ von Anita Ericson

Wien(Dumont)Der Marco Polo Reiseführer „Wien“ erscheint aktuell in der 3. aktualisierten Auflage (2014). Die Autorin ist in Wien aufgewachsen und arbeitet als freie Reisejournalistin, von ihr liegen bei anderen Verlagen Publikationen über z.B. Österreich und die Steiermark vor. Von allen im deutschsprachigen Raum erhältlichen Reiseführern zum Thema Wien ist dieses Büchlein mit 120 eng bedruckten, farbigen Seiten im Hosentaschenformat (11x19cm) mit der dichteste und kompakteste. Viele Fotos und Hinweise, kurze, auf’s wesentliche reduzierte Texte, wichtige Basisinformationen werden übersichtlich und nach Farben sortiert aufbereitet, für tiefschürfende, kulturgeschichtliche Exkurse sollte man lieber einen ausführlicheren Reiseführer wählen (z.B. Baedecker, Lonely Planet, Michael Müller). Weiterlesen

Video: „Saraband“ von Johann Pachelbel

Hier nun der dritte, langsame Satz aus der Suite für Cembalo in F#-Moll von Johann Pachelbel (T.312). Die komplette Satzfolge ist Allemand – Courant – Saraband – Gavott – Gyque. Pachelbel ist ein fränkischer Barockkomponist und lebte von 1653 bis 1706. Die zwei weiteren Sätze erscheinen im Verlauf des November jeweils montags.

Big in China: 230.000 Streams

Viermal im Jahr bekomme ich von meinem Online-Label die Quartalsabrechung über meine diversen, auf verschiedenen Portalen angebotenen Tracks. Die umfassen die Inhalte aller, über die Jahre erschienenen Audio-CDs, aber auch alle exklusiv nicht-physischen Produktionen der letzten Zeit (Geschlossene Gesellschaft, Take Five, Pop Studies, NDW). Der Betrag war diesmal ein klein wenig höher als sonst, deswegen machte ich mir die Mühe und las mal quer durch die anhängende Excel-Auflistung. Bei den Streams von „Shake it off“ (Taylor Swift) in der Einspielung der Musikstudenten stand da eine beeindruckende Anzahl von Streams und ich dachte noch, das ist wohl ein Fehler. Musste dann sowieso wegen einer aktuellen Produktion (Star Wars) beim Label anrufen und bei der Gelegenheit fragte ich diesbezüglich mal vorsichtig nach. Mir wurde bestätigt: Nein, nein, das sei ganz sicher kein Fehler, sondern vollkommen korrekt, im dritten Quartal wurde der Titel 230.000 mal gestreamt und man könne auch genau sagen wo, nämlich in China. Pro Stream gäbe es ca. 0,1 Cent, macht zusammen etwas über 24 Euro, wow, das fand ich erstmal beeindruckend und wunderte mich gleichzeitig über ausbleibende Glücksgefühle.

Hätte man mir, sagen wir vor 10 Jahren, mitgeteilt, dass ein von mir gesungener und produzierter Titel 230.000 Mal abgespielt und vielleicht von noch mehr Menschen angehört worden wird, hätte ich das erstens für sehr unwahrscheinlich gehalten und zweitens angenommen, dass man in einem solchen Fall, wenn er denn eintritt, zumindest finanziell einigermaßen saniert wäre. Aber die Zeiten haben sich bekanntlich geändert. Die Zugriffszahlen des entsprechenden Videos dümpeln vor sich hin, Downloads laufen so mittelprächtig (mittlere Hunderter), es gab keine Fan- oder Glückwunschmails, kein Interview- oder Buchungsanfragen. Alles ziemlich unwirklich und fühlt sich leider nicht irgendwie glorreich oder besonders an, eher fremd und ja, auch ein bisschen deprimierend („Wer sind diese 230.000 Streamer? Wann und wo läuft meine Musik? Was machen die, während sie läuft?“). Meine selbstproduzierte Musik, das Ergebnis eines für mich so individuellen, erfüllenden und wertvollen Arbeitsprozesses, ist mit diesen Zugriffszahlen endgültig zum austauschbaren Massenprodukt im gesichtslosen, globalen Irgendwo geworden. Der Chef vom Label meinte noch lapidar, so richtig interessant wird es finanziell eigentlich erst ab Abrufszahlen im zweistelligen Millionenbereich, aha, na dann.

Bin am Tag danach mit Camilo Goitia, der Bass & Drums zum Track beigesteuert hat, zum Essen ins Tilman gegangen, musste allerdings beim Zahlen noch was drauflegen, für zweimal das dreigängige Menü mit Getränken und Espressi hat die Tantiemenausschüttung unserer 230.000 Streams leider nicht gelangt. Alles komplett bei einer Mahlzeit verfressen, naja, immerhin, war echt lecker, nach chinesischem Essen war mir an dem Tag aus irgendeinem Grund nicht zumute.

Reiseführer: „Wien“ von Walter M. Weiss

WienMarcoPoloDer Marco Polo Reiseführer „Wien“ erscheint aktuell in der 18. aktualisierten Auflage (die nächste Auflage ist für Januar 2016 angekündigt). Der Autor Walter M. Weiss ist gebürtiger Wiener und lebt als freier Autor in der österreichischen Hauptstadt, von ihm liegen bei Marco Polo ein Städteführer über Venedig und bei weiteren Verlagen Publikationen über z.B. den Mittleren Osten und Südostasien vor. Von allen im deutschsprachigen Raum erhältlichen Reiseführern zum Thema Wien ist dieses Büchlein mit rund 150 engbedruckten, farbigen Seiten im Hosentaschenformat (11x19cm) der wohl dichteste und kompakteste. Viele Fotos und Hinweise, kurze, auf’s wesentliche reduzierte Texte, wichtige Basisinformationen werden übersichtlich und nach Farben sortiert aufbereitet, für tiefschürfende, kulturgeschichtliche Exkurse sollte man lieber einen ausführlicheren Reiseführer wählen (z.B. Baedecker, Lonely Planet, Michael Müller). Weiterlesen

Buch: „101 Wien Geheimtipps und Top-Ziele“ von Sabine Becht & Sven Talaron

101Wien„101 Wien“ ist kein klassischer Reiseführer, sondern versammelt in jeweils zweiseitigen Kurzfassungen insgesamt 101 interessante Reiseziele in und um Österreichs Hauptstadt. Alle Texte und die meisten Fotos stammen von den erfahrenen Reisebuchautoren Sabine Becht und Sven Talaron, herausgegeben wird das Buch von Michael Iwanowski. Nach einer kurzen Einleitung werden die Empfehlungen durchnummeriert und in acht thematische Kapitel unterteilt: Stadtviertel & -ansichten, Geschichte, Architektur, Schlösser & Parks, Kunst & Kultur, Bummeln & Einkaufen, Wien kurios, Aktivitäten und Ausflüge. Die Reiseziele befinden sich zum größten Teil im inneren Stadtgebiet, darunter die bekannten Klassiker Hofburg, Staatsoper, Museumsquartier, Stephansdom, etc. aber eben auch etliche Top-Ziele auf die man als Auswärtiger nicht gleich von selbst kommt, darunter z.B. Wiener Märkte, eine vielseitige Auswahl Wiener Kaffeehäuser, Tipps zur Wiener Küche, Nachtleben, Ballsaison, Volksbad, Freibädern, Stadtführungen für Individualisten oder Pferderennen. Im Kapitel Ausflüge findet man aber auch sehenswerte Ziele im Umland der Stadt. Auf den Umschlaginnenseiten (vorne Wien Umgebung, hinten U- und S-Bahn Linien) kann man sie mit einem Blick regional verorten. Die knackigen Texte der 101 Artikel bieten einen schlaglichtartigen Einblick, jeweils zwei Farbfotos und abschließend die Rubrik „ Info“ mit Hinweisen zu den Stichworten Hinkommen, Führung, Aussicht, Essen & Trinken, Tipp, In der Nähe, Eintrittspreise und Internetadresse. Ganz am Ende des Buches noch allgemeine Informationen zur Stadtgeschichte, besondere Unterkünfte, Wien für Kinder, Festival & Events, Anreise und praktische Hinweise.

„101 Wien“ von Iwanowski ist eine anregende Inspirationsquelle für Reiselustige, die sich für die Stadt oder Region interessieren, sich aber noch nicht genau festgelegt haben, noch auf der Suche nach der richtigen Route und den passenden Anlaufstellen sind. Auch für Couchpotatoes, die noch zu einem Entschluss motiviert werden müssen, könnte ein Buch der Reihe eine wichtige Entscheidungshilfe sein. Die 101-Reihe bietet neben Wien auch noch andere europäischen Großstädte wie Berlin, Hamburg, London, aber auch Special-Interest-Themen wie: Reisen für die Seele, Reisen mit der Eisenbahn oder Safaris.

Fazit: Klare Empfehlung. Iwanowski’s „101 Wien“ ist ein vielseitiger und ansprechender Reiselustmacher, ideal als Ideengeber und Appetizer für zuhause, aber auch direkt vor Ort. Wenn man sich dazu bei Ankunft noch die Wochenzeitung „Falter“ mit einem umfassenden Überblick über aktuelle Veranstaltungen in einem Tabak Trafik kauft, ist man für die Erkundung der Stadt bestens gerüstet. Dem Buch liegt ein Extra-Stadtplan mit Straßenverzeichnis und Bahn-Netz zum Herausnehmen im Maßstab 1:12.000 bei. Es erscheint bei Iwanowski’s, hat 252 Seiten und kostet 15,95€.

Video: „Courant“ von Johann Pachelbel

Hier nun wie angekündigt der zweite Satz aus der Suite für Cembalo in F#-Moll von Johann Pachelbel (T.312). Die komplette Satzfolge ist Allemand – Courant – Saraband – Gavott – Gyque. Pachelbel ist ein fränkischer Barockkomponist und lebte von 1653 bis 1706. Die weiteren Sätze erscheinen im Verlauf des November jeweils montags.