„Küchenschätze“ heißt das soeben erschienene Kochbuch von Anne Katrin Weber (Rezepte) & Sabine Schlimm (Texte). Der Untertitel lautet „Rezepte für die Seele“ und präsentiert wird eine Sammlung schnörkel- und zeitloser Rezepte mit einer ordentlichen Portion Nostalgie. Der „Geschmack der Erinnerung“ soll mit Hilfe dieses Buchs in der Küche erkocht werden. „Ein Duft in der Nase, Geschmack auf der Zunge“, kochen mit der Mama, backen mit der Großmutter, und so. Weiterlesen
Buch: „Warum Jazz?“ von Kevin Whitehead
Kevin Whitehead ist US-amerikanischer Jazzautor und –journalist. Er studierte amerikanische Literatur und Kultur in New York und schreibt seit mehreren Jahrzehnten Artikel für Zeitungen und Zeitschriften, für die NPR-Sendung „Fresh Air“, Liner Noten für Alben und nicht zuletzt auch einige Bücher. 2010 erschien der Titel „Why Jazz? A Concise Guide“ bei Oxford University Press, 2014 wurde der Text in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Warum Jazz? 111 gute Gründe“ bei Reclam veröffentlicht. Whitehead startet direkt mit einer knappen Einleitung, in der die grundsätzliche Idee erläutert wird. Es folgen in fünf übergeordneten Kapitel „Grundlegendes“, „Jazz von seinen Ursprüngen bis 1940“, „ Jazz von 1940 bis 1969“, „Jazz von 1960 bis 1980“, „Jazz nach 1980“, danach weiterführende Anmerkungen, eine Diskographie, eine Liste weiterführender Literatur und ein ausführlicher Register. Weiterlesen
Amazon Top 1000 Rezensent
Seit einigen Wochen gehöre ich zu den Top 1000 Rezensenten bei Amazon. Der genaue Platz kann sich jeden Tag ändern, mein Platz hat sich in den mittleren Neunhunderten stabilisiert. Heute bin ich z.B. #949. Ich habe insgesamt 149 Rezensionen hochgeladen und dafür 431 hilfreiche Bewertungen bekommen.
Die ersten Rezensionen habe ich vor ca. zehn Jahren geschrieben. So richtig los ging es aber erst 2013 mit dem Blog als eigener Publikationsplattform. Zuerst habe ich da über Konzerte, CD-Alben, Notenausgaben und Sachbücher geschrieben. Die Rezensionen habe ich von Anfang an auf den Blog und parallel auf Amazon gestellt. Darüber habe ich dann irgendwann auch die Verlage informiert und daraufhin wurden mir Rezensionsexemplare angeboten, inzwischen kann ich bei vielen Verlagen nach eigener Interessenlage aus den Neuerscheinungen auswählen, wenn ich plane darüber zu schreiben. Dadurch hat sich das anfangs etwas eng gefasste Spektrum beträchtlich erweitert. Ich lese und schreibe über Publikationen, die ich mir womöglich nicht gekauft hätte und entdecke dabei immer wieder neue Fachgebiete für mich. Darunter z.B. Reiseführer, Kochbücher, Fotobände, musikwissenschaftliche Fachbücher, kulturgeschichtliche Sachbücher, Notenausgaben, Kinder-CDs usw.
Die Tätigkeit als Rezensent ist unbezahlt, ich bekomme dafür lediglich Freiexemplare. Das Lesen und Schreiben nimmt beträchtlich Zeit in Anspruch, ist aber auf der anderen Seite enorm bereichernd. Nicht nur bekomme ich viele Anregungen und erfahre viel Neues, auch meine Art zu Lesen hat sich dadurch verändert, ich lese gleichzeitig schneller und aufmerksamer. Weil ich anschließend darüber berichte, mache ich mir Notizen und sammle Anmerkungen, ich merke mir mehr, reflektiere stärker, arbeite alles (auch Publikationsumstände, Verlagsprogramm, Übersetzer, Fotografen) gründlich auf, ich beantworte Fragen und manchmal entstehen auf dem Blog im Anschluss an die Rezension kleine Diskussionen. Und wenn ich mich Monate oder Jahre später nur noch dunkel an ein Buch erinnern sollte, kann ich später einfach nochmal nachlesen, was ich davon gehalten habe.
Mittlerweile bin ich mit den Rezensionen allerdings etwas im Rückstand, obwohl ich viel lese und schreibe, stapeln sich hier die interessanten Bücher und ich kann mich gar nicht entscheiden, was als nächstes drankomme soll. Die Verlage freuen sich über meine Anfragen und schicken mir gerne ihre Bücher. Sie haben ja auch etwas davon, als Gegenleistung bekommen sie eine ausführliche und meist wohl gesonnene Erwähnung. Gerade eine Amazonrezension kann zum Teil enorme Wirkung entfalten und bei den obskuren Titeln bei unentschlossenen Kunden den Unterschied machen. Ein paar mittelmäßige und auch sogenannte Verrisse waren übrigens auch dabei. Die haben meistens wesentlich mehr Effekt und öffentliche Wirkung als gute bis sehr gute Rezensionen. Teilweise gab es sogar ein Nachspiel hinter den Kulissen. Ich wurde von beleidigten Lesern, Mitarbeitern, Verlagen, vereinzelt auch von gekränkten Autoren kontaktiert und gebeten meine Kritik zurückzuziehen, weil sie nicht gut für den Absatz wären. Ich frage dann immer, ob irgendeiner der Kritikpunkte in meiner Rezension falsch sei oder nicht zutrifft. Das war bisher nicht einmal der Fall. Manchmal räume ich der Gegenseite als freundliche Geste die Möglichkeit zur Gegendarstellung auf meinem Blog ein, davon wurde aber erst ein einziges Mal Gebrauch gemacht. Ich glaube, begründete Kritik darf in einer Rezension schon möglich sein. Das müssen die Macher schon aushalten, wenn sie mit einer Publikation an die Öffentlichkeit gehen.
Ich werde oft gefragt warum ich so unterschiedlich gelagerte Themen in meinen Rezensionen behandle. Die Antwort ist: Das ist, was mich interessiert und zur Zeit bewegt, deswegen will ich genau darüber auch auf dem Blog berichten. Kann sein, dass die Themen sich in Zukunft ändern, es ist sogar ziemlich wahrscheinlich. Ich lasse mich aber auch weiterhin von meinen Interessen leiten und die ändern sich ja bekanntlich hin und wieder mal. Bis Weihnachten kommen jetzt erstmal noch viele Buchrezensionen und vielleicht knacke ich dann irgendwann im neuen Jahr die Top 500. Würde mich freuen.
Buch: „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ von Joachim Meyerhoff
Joachim Meyerhoff ist Schauspieler am Wiener Burgtheater und Autor einer mittlerweile bereits dreibändigen, frei interpretierten Autobiographie mit dem Titel „Alle Toten fliegen hoch“. Der erste Band „Amerika“ erschien im Frühjahr 2011 und erzählte von seinem Austauschjahr als Jugendlicher in den USA. Der zweite Band folgte 2013 und berichtete von seiner Kindheit als Sohn eines Arztes in einer Psychiatrie bei Schleswig. Nun erschien der dritte Band „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“. In diesem Teil schreibt Meyerhoff über seine Ausbildung an der Schauspielschule Otto Falkenberg in München und seine Zeit mit den Großeltern, bei denen er während dieser Zeit für einige Jahre wohnte. Weiterlesen
Video: „Gavott“ von Johann Pachelbel
Hier der vierte, vorletzte Satz aus der Suite für Cembalo in F#-Moll von Johann Pachelbel (T.312). Die komplette Satzfolge ist Allemand – Courant – Saraband – Gavott – Gyque. Pachelbel ist ein fränkischer Barockkomponist (1653-1706). Der fünfte und letzte Satz erscheint am kommenden Montag und beschließt vorläufig die Pachelbel-Reihe.
Kinder-CDs: „Ab auf die Reise“ und „Wenn’s nach mir ging“ von Fidibus
Horst Großnick ist Songschreiber, Gitarrist und Lehrer an der Rheinischen Schule für Blinde in Düren. Mit dem selbstverfassten Lied „Ab auf die Reise“ nahmen er und sieben seiner Schüler unter dem Namen Fidibus an einem Kinderliederwettbewerb von WDR und UNICEF teil – und machten den ersten Platz. Das Lied wurde zum Titelsong und mit elf weiteren Liedern als CD aufgenommen. „Ab auf die Reise“ erschien 2006 und hat sich in den Jahren danach zu Recht zum Kinderzimmerklassiker entwickelt. Zwei Jahre später folgte das Album „Wenn’s nach mir ging“ mit 14 weiteren, schönen Liedern, die das erfolgreiche Konzept fortführten und mit neuen Ideen weiterentwickelte. Nun wurden diese beiden Alben vom Pänz Verlag als CDs und zum Download wiederveröffentlicht.
Die Lieder der beiden Alben stehen zueinander in losen Zusammenhang und widmen sich unterschiedlichen Themen, immer wird aber aus der besonderen Perspektive eines Kindes gesungen und erzählt. In den klugen, kindgerechten Texten geht es ums Wetter, um Ferien und Schule, um Sommer, Eiscreme und Schokolade und natürlich – entsprechend des Albumtitels – um das Reisen in fremde Länder. Gemeinsames textliches Thema ist es Bekanntes und Unbekanntes neu zu entdecken bzw. aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel zu betrachten. Musikalisch werden die Lieder zusammengehalten von dem einnehmenden Gesang der Kinder und den gelungen Arrangements der unaufdringlichen und stilistisch zeitgemäßen Begleitband.
In den Liedern kann man die Traditionslinie von verdienstvollen Kinderliedermachern wie Fredrik Vahle, Ralf Zuchowski und Gerhard Schöne erkennen. Großnicks Lieder haben aber durchaus ihren eigenen Reiz, sind einfallsreich, unverkrampft und originell. Die Einspielungen haben eine sparsame, aber variantenreiche Popmusikinstrumentierung und rollen gut vor sich hin. Die Kinder der Louis-Braille-Schule singen die Lieder sehr überzeugend und mit viel Gefühl und allein das ist schon wunderbar zu hören. Insgesamt sind die Lieder der beiden Wiederveröffentlichungen sehr berührend und verführen schnell zum Mitsingen. Bei „Ab auf die Reise“ sind zu diesem Zweck nach den eigentlich Tracks nochmal in derselben Reihenfolge alle 14 Nummern als Karaoke-Playbacks zum Mitmachen beigefügt, gute Idee, auch für evtl. Aufführungen in Kindergarten oder Grundschule.
Wem diese beiden CDs noch nicht reichen und wer mehr in dieser Richtung hören will, der kann sich auch mal „Dieses Lied“ von Tonbande (2011) und „Abendstille überall“ von Mondbande (2013) ansehen (ebenfalls bei Pänz). Alles zusammen wunderbare (Weihnachts-) Geschenke für Kinder von 4-14 Jahren. Und deren Eltern hören bestimmt auch gern mit!
Fazit: Schön, dass es diese beiden Kinderalbenklassiker wieder als CD und Download zu kaufen gibt. Heute noch so schön wie damals, dicke Empfehlung. Die Alben erscheinen als feine Digipacks mit Booklet inkl. Liedtexten für gut investierte 9,99 € bei Pänz Musik.
Noten: „Weihnachten mit der Ukulele“ von Richard Kleinmaier
Bereits im November 2011 erschien im Dux Verlag das Notenheft „Weihnachten mit der Ukulele“ von Richard Kleinmaier. Der Autor studierte Gitarre am Richard-Strauss-Konservatorium in München und arbeitet als Musiker, Sänger und Musikschullehrer. Inzwischen hat er sich zusätzlich zum Fachmann für das kleine Zupfinstrument aus Hawaii entwickelt und im September 2014 sogar eine umfangreiche „Schule für Ukulele“ herausgebracht (ebenfalls Dux). Nach einem kurzen Vorwort und einigen Hinweisen zu den Akkorden und Akkorddiagrammen folgen 37 Weihnachtslieder, zum Teil in zwei Versionen (sehr leicht/mittelleicht). Die Lied/Songauswahl setzt sich zusammen aus deutschen Klassikern („Oh, du Fröhliche“, „Ihr Kinderlein, kommet“, „Kling Glöckchen“, „Alle Jahre wieder“, etc.), internationaler Folklore („Jingle Bells“, „Adorar al nino“, „Feliz Navidad“), aber auch einige moderne Kinderlieder („In der Weihnachtsbäckerei“, „Dezemberträume“) und amerikanische Pop/Christmassongs („Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“, „Winter Wonderland“, „Last Christmas“) sind darunter zu finden. Das macht insgesamt eine runde, gelungene Mischung, die eigentlich kaum noch etwas zu Wünschen übrig lässt.
Auch die Art der Notation ist sehr übersichtlich und gut lesbar. Sie besteht aus einer Art Leadsheet in traditionellen Noten mit unterlegter Ukulelen-Tabulatur, solide gesetzt in der unteren, ersten Lage mit offenen Saiten, wo möglich. Darüber stehen Ukulelenakkorde für die weitverbreitete C6-Stimmung, jeweils mit kleinem Griffdiagramm mit Fingersatz. Und mit dabei natürlich auch die Liedtexte der ersten Strophen zum singen, weitere Strophen (mit extra Akkordsymbolen!) folgen als Textblock unter den eigentlichen Noten.
Fazit: Eine umfangreiche und vorbildlich aufgearbeitete Weihnachtsliedersammlung für Freunde des pazifischen Bonsai-Instruments, gleichermaßen für Anfänger, Quereinsteiger und Fortgeschrittene zu empfehlen. Ukulele raus, Heft aufklappen und los singen. Und wer nicht singen will, spielt einfach nur die Melodien oder begleitet andere Singende mit seinem Akkordspiel. Dicke Empfehlung!
Das Notenheft erscheint bei DUX (D 325) und kostet 14,80 €.
Backbuch: „Backen mit dem Backbuben“ von Markus Hummel
Cocktail-Cakes, Klassiker und Kuchen vom Grill sind das Thema des soeben erschienenen Backbuchs von Markus Hummel. Der gelernte Schauspieler und Backblogautor präsentiert darin 50 außergewöhnliche Rezepte in fünf Kategorien. Das Buch beginnt mit einem kumpelhaften Vorwort, danach werden auf 12 Seiten die Grundlagen des Backens erläutert (Material, Zutaten, Tipps & Tricks). Es folgen ca. 10 Grundrezepte zu verschiedenen Teigvarianten wie Hefe (süß, salzig), Mürbe, Biskuit und einiger Varianten. Dann startet endlich der eigentliche Rezeptteil mit den Kapitelüberschriften „Gebackenes mit Alkohol & Cocktail-Cakes“, „Süßes & deftiges vom Grill“, Süßes für die Liebsten“, Süße Kleinigkeiten“ und „Klassiker“, das Buch endet mit einem Register. Weiterlesen
Mainpost: Eine Viertelmillion Chinesen hört Schütze
Der Würzburger Musiker kam mit einem Song im Reich der Mitte groß raus – aber hat nichts davon
Von Joachim Fildhaut
Würzburg – Der Songwriter Dennis Schütze publiziert äußerst fleißig, von der Country-CD über Partyknaller bis hin zu experimenteller Musik. Einige Veröffentlichungen, vor allem die jüngeren, kann man nur im Netz anhören. Dazu hat Schützes Online-Label Fuego Verträge mit mehreren so genannten Streaming-Portalen.
Kürzlich kam die Quartalsabrechnung für alle Klicks im Sommer. Und siehe: Es gab ein ganz klein bisschen mehr Geld. Um dieser angenehmen Unregelmäßigkeit auf den Grund zu gehen, las der Künstler ausnahmsweise mal die Tabellen, die der Abrechnungsmail anhingen. Da gab es extreme Werte bei dem Cover von Taylor Swifts „Shake it off“. Den Hit hatte Schütze mit seiner Party-Band „Die Musikstudenten“ originell spartanisch akustisch interpretiert.
Nett, aber ein Knaller? Die Klick-Raten konnten nur ein Fehler sein. Weiterlesen
Reiseführer: „Wien“ von Anita Ericson
Der Marco Polo Reiseführer „Wien“ erscheint aktuell in der 3. aktualisierten Auflage (2014). Die Autorin ist in Wien aufgewachsen und arbeitet als freie Reisejournalistin, von ihr liegen bei anderen Verlagen Publikationen über z.B. Österreich und die Steiermark vor. Von allen im deutschsprachigen Raum erhältlichen Reiseführern zum Thema Wien ist dieses Büchlein mit 120 eng bedruckten, farbigen Seiten im Hosentaschenformat (11x19cm) mit der dichteste und kompakteste. Viele Fotos und Hinweise, kurze, auf’s wesentliche reduzierte Texte, wichtige Basisinformationen werden übersichtlich und nach Farben sortiert aufbereitet, für tiefschürfende, kulturgeschichtliche Exkurse sollte man lieber einen ausführlicheren Reiseführer wählen (z.B. Baedecker, Lonely Planet, Michael Müller). Weiterlesen